rer vorigen Lage, und ihr Durchmesser e. f. um ein Drittel länger bleibt.
Wenn hingegen B. sich wieder mehr verenger- te, und um einen Ton höher stieg, so müßte A. um die nämliche Höhe zu erreichen, sich wieder um so viel verengern, und würden die zwey Zirkel- stücke der geraden Linie g. h. schon ganz nahe, folglich bald am Ende ihrer Wirkung seyn, da die Zirkelstücke bey B. noch so manche Grade von im- mer höheren Tönen zu machen übrig hätten, bis sie zur geraden Linie kämen.
§. 49.
Hieraus zeigt sich nun klar, warum eine tiefe Mannsstimme sich nicht zu der Höhe einer Weiber- stimme, das ist, des Altes oder Diskantes schwin- gen kann (*) Dagegen aber können auch diese hö-
heren
(*) Die Fistel, oder Falsette kömmt hier nicht in Betrachtung, weil diese keine natürliche, sondern über- triebene Stimme ist. Durch sie kann eine natürliche
Von den Werkzeugen der Sprache.
rer vorigen Lage, und ihr Durchmeſſer e. f. um ein Drittel laͤnger bleibt.
Wenn hingegen B. ſich wieder mehr verenger- te, und um einen Ton hoͤher ſtieg, ſo muͤßte A. um die naͤmliche Hoͤhe zu erreichen, ſich wieder um ſo viel verengern, und wuͤrden die zwey Zirkel- ſtuͤcke der geraden Linie g. h. ſchon ganz nahe, folglich bald am Ende ihrer Wirkung ſeyn, da die Zirkelſtuͤcke bey B. noch ſo manche Grade von im- mer hoͤheren Toͤnen zu machen uͤbrig haͤtten, bis ſie zur geraden Linie kaͤmen.
§. 49.
Hieraus zeigt ſich nun klar, warum eine tiefe Mannsſtimme ſich nicht zu der Hoͤhe einer Weiber- ſtimme, das iſt, des Altes oder Diſkantes ſchwin- gen kann (*) Dagegen aber koͤnnen auch dieſe hoͤ-
heren
(*) Die Fiſtel, oder Falſette koͤmmt hier nicht in Betrachtung, weil dieſe keine natuͤrliche, ſondern uͤber- triebene Stimme iſt. Durch ſie kann eine natuͤrliche
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Von den Werkzeugen der Sprache.
rer vorigen Lage, und ihr Durchmeſſer e. f. um
ein Drittel laͤnger bleibt.
Wenn hingegen B. ſich wieder mehr verenger-
te, und um einen Ton hoͤher ſtieg, ſo muͤßte A.
um die naͤmliche Hoͤhe zu erreichen, ſich wieder um
ſo viel verengern, und wuͤrden die zwey Zirkel-
ſtuͤcke der geraden Linie g. h. ſchon ganz nahe,
folglich bald am Ende ihrer Wirkung ſeyn, da die
Zirkelſtuͤcke bey B. noch ſo manche Grade von im-
mer hoͤheren Toͤnen zu machen uͤbrig haͤtten, bis ſie
zur geraden Linie kaͤmen.
§. 49.
Hieraus zeigt ſich nun klar, warum eine tiefe
Mannsſtimme ſich nicht zu der Hoͤhe einer Weiber-
ſtimme, das iſt, des Altes oder Diſkantes ſchwin-
gen kann (*) Dagegen aber koͤnnen auch dieſe hoͤ-
heren
(*) Die Fiſtel, oder Falſette koͤmmt hier nicht in
Betrachtung, weil dieſe keine natuͤrliche, ſondern uͤber-
triebene Stimme iſt. Durch ſie kann eine natuͤrliche
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/123>, abgerufen am 21.11.2024.
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