Ein Blick, Durchlauchtigster August! Ein Blick nach dem erhabnen Sitze, Auf welchen Du, der Völker Schutz und Lust, Dem halben Monden sanft die Spitze Des Königlichen Zepters neigst, Und Deines Geistes Größe zeigst. Ein solcher Blick entzückt Gemüther, Die Ruhe unterstützt den Thron, Der Friede spricht dem Blutdurst Hohn, Dein Lorbeer prangt mit Sicherheit. Fern weicht der Zwietracht Ungewitter
Dein Land, das froh und ruhig ist; Schlägt in den Büchern grauer Zeiten Geschichte nach, erstaunt und sieht und liest Wie oft ein feindliches Verbreiten Der Länder Zier, der Städte Pracht Zur öden Wüste hat gemacht:
Wie
An Se. Majeſtaͤt den Koͤnig von Polen.
Neu-Frauſtadt in Polen 1752.
Ein Blick, Durchlauchtigſter Auguſt! Ein Blick nach dem erhabnen Sitze, Auf welchen Du, der Voͤlker Schutz und Luſt, Dem halben Monden ſanft die Spitze Des Koͤniglichen Zepters neigſt, Und Deines Geiſtes Groͤße zeigſt. Ein ſolcher Blick entzuͤckt Gemuͤther, Die Ruhe unterſtuͤtzt den Thron, Der Friede ſpricht dem Blutdurſt Hohn, Dein Lorbeer prangt mit Sicherheit. Fern weicht der Zwietracht Ungewitter
Dein Land, das froh und ruhig iſt; Schlaͤgt in den Buͤchern grauer Zeiten Geſchichte nach, erſtaunt und ſieht und lieſt Wie oft ein feindliches Verbreiten Der Laͤnder Zier, der Staͤdte Pracht Zur oͤden Wuͤſte hat gemacht:
Wie
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[352/0512]
An
Se. Majeſtaͤt den Koͤnig von Polen.
Neu-Frauſtadt in Polen 1752.
Ein Blick, Durchlauchtigſter Auguſt!
Ein Blick nach dem erhabnen Sitze,
Auf welchen Du, der Voͤlker Schutz und Luſt,
Dem halben Monden ſanft die Spitze
Des Koͤniglichen Zepters neigſt,
Und Deines Geiſtes Groͤße zeigſt.
Ein ſolcher Blick entzuͤckt Gemuͤther,
Die Ruhe unterſtuͤtzt den Thron,
Der Friede ſpricht dem Blutdurſt Hohn,
Dein Lorbeer prangt mit Sicherheit. Fern weicht der
Zwietracht Ungewitter
Dein Land, das froh und ruhig iſt;
Schlaͤgt in den Buͤchern grauer Zeiten
Geſchichte nach, erſtaunt und ſieht und lieſt
Wie oft ein feindliches Verbreiten
Der Laͤnder Zier, der Staͤdte Pracht
Zur oͤden Wuͤſte hat gemacht:
Wie
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/512>, abgerufen am 21.12.2024.
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