Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

An
das Fräulein von Mose.



Hoch- und Wohlgebornes Fräulein!

Die Hoffnung schmeichelt mir, Sie werden permittiren,
Was Dero Dienerin sich itzo unterfängt:
Zwar kann ich meinen Vers mit wenig Anmuth zieren,
Weil kein Virgilius mir seine Silben schenkt;
Doch werden Sie darum die Zeilen nicht verachten,
Die meine Dankbarkeit zu Dero Füßen legt.
Kann man dieselben nicht als hoch gelehrt betrachten,
Genug, daß jedes Wort vollkommne Treue hegt.
Ein angenehmer Tag, so Dero Namen führet,
Ermuntert mein Gemüth zu der Ergebenheit,
Y 3

An
das Fraͤulein von Moſe.



Hoch- und Wohlgebornes Fraͤulein!

Die Hoffnung ſchmeichelt mir, Sie werden permittiren,
Was Dero Dienerin ſich itzo unterfaͤngt:
Zwar kann ich meinen Vers mit wenig Anmuth zieren,
Weil kein Virgilius mir ſeine Silben ſchenkt;
Doch werden Sie darum die Zeilen nicht verachten,
Die meine Dankbarkeit zu Dero Fuͤßen legt.
Kann man dieſelben nicht als hoch gelehrt betrachten,
Genug, daß jedes Wort vollkommne Treue hegt.
Ein angenehmer Tag, ſo Dero Namen fuͤhret,
Ermuntert mein Gemuͤth zu der Ergebenheit,
Y 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0501" n="341"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g">An<lb/><hi rendition="#b">das Fra&#x0364;ulein von Mo&#x017F;e.</hi></hi> </head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">1741</hi>.</hi> </dateline><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p> <hi rendition="#c">Hoch- und Wohlgebornes Fra&#x0364;ulein!</hi> </p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>ie Hoffnung &#x017F;chmeichelt mir, Sie werden permittiren,</l><lb/>
            <l>Was Dero Dienerin &#x017F;ich itzo unterfa&#x0364;ngt:</l><lb/>
            <l>Zwar kann ich meinen Vers mit wenig Anmuth zieren,</l><lb/>
            <l>Weil kein Virgilius mir &#x017F;eine Silben &#x017F;chenkt;</l><lb/>
            <l>Doch werden Sie darum die Zeilen nicht verachten,</l><lb/>
            <l>Die meine Dankbarkeit zu Dero Fu&#x0364;ßen legt.</l><lb/>
            <l>Kann man die&#x017F;elben nicht als hoch gelehrt betrachten,</l><lb/>
            <l>Genug, daß jedes Wort vollkommne Treue hegt.</l><lb/>
            <l>Ein angenehmer Tag, &#x017F;o Dero Namen fu&#x0364;hret,</l><lb/>
            <l>Ermuntert mein Gemu&#x0364;th zu der Ergebenheit,</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">Y 3</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[341/0501] An das Fraͤulein von Moſe. 1741. Hoch- und Wohlgebornes Fraͤulein! Die Hoffnung ſchmeichelt mir, Sie werden permittiren, Was Dero Dienerin ſich itzo unterfaͤngt: Zwar kann ich meinen Vers mit wenig Anmuth zieren, Weil kein Virgilius mir ſeine Silben ſchenkt; Doch werden Sie darum die Zeilen nicht verachten, Die meine Dankbarkeit zu Dero Fuͤßen legt. Kann man dieſelben nicht als hoch gelehrt betrachten, Genug, daß jedes Wort vollkommne Treue hegt. Ein angenehmer Tag, ſo Dero Namen fuͤhret, Ermuntert mein Gemuͤth zu der Ergebenheit, Y 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/501
Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/501>, abgerufen am 30.12.2024.