Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.An Gott bei dem Ausruf des Friedens. Den 5. März 1763. Was hör ich? rauschen goldne Flügel? Posaunet in zertheilter Luft Ein Seraph, welcher über alle Grabeshügel Daher fährt, und die Todten ruft? Was reisset mich empor? ich fühle Den nahen Himmel; bin ich schon Hoch über der Gebürge Gipfel, über Stühle Der Zepterführer weggeflohn? Hör ich, Du Gott der Erdengötter Dich loben durch den ganzen Raum Der neuen Schöpfung, selbst von Deines Glanzes Spötter, Der Deine Wunder nannte Traum? J
An Gott bei dem Ausruf des Friedens. Den 5. Maͤrz 1763. Was hoͤr ich? rauſchen goldne Fluͤgel? Poſaunet in zertheilter Luft Ein Seraph, welcher uͤber alle Grabeshuͤgel Daher faͤhrt, und die Todten ruft? Was reiſſet mich empor? ich fuͤhle Den nahen Himmel; bin ich ſchon Hoch uͤber der Gebuͤrge Gipfel, uͤber Stuͤhle Der Zepterfuͤhrer weggeflohn? Hoͤr ich, Du Gott der Erdengoͤtter Dich loben durch den ganzen Raum Der neuen Schoͤpfung, ſelbſt von Deines Glanzes Spoͤtter, Der Deine Wunder nannte Traum? J
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0289" n="129"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">An Gott</hi><lb/> bei<lb/><hi rendition="#b">dem Ausruf des Friedens.</hi></hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Den 5. Maͤrz 1763</hi>.</hi> </dateline><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as hoͤr ich? rauſchen goldne Fluͤgel?</l><lb/> <l>Poſaunet in zertheilter Luft</l><lb/> <l>Ein Seraph, welcher uͤber alle Grabeshuͤgel</l><lb/> <l>Daher faͤhrt, und die Todten ruft?</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Was reiſſet mich empor? ich fuͤhle</l><lb/> <l>Den nahen Himmel; bin ich ſchon</l><lb/> <l>Hoch uͤber der Gebuͤrge Gipfel, uͤber Stuͤhle</l><lb/> <l>Der Zepterfuͤhrer weggeflohn?</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Hoͤr ich, Du Gott der Erdengoͤtter</l><lb/> <l>Dich loben durch den ganzen Raum</l><lb/> <l>Der neuen Schoͤpfung, ſelbſt von Deines Glanzes</l><lb/> <l>Spoͤtter,</l><lb/> <l>Der Deine Wunder nannte Traum?</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J</fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0289]
An Gott
bei
dem Ausruf des Friedens.
Den 5. Maͤrz 1763.
Was hoͤr ich? rauſchen goldne Fluͤgel?
Poſaunet in zertheilter Luft
Ein Seraph, welcher uͤber alle Grabeshuͤgel
Daher faͤhrt, und die Todten ruft?
Was reiſſet mich empor? ich fuͤhle
Den nahen Himmel; bin ich ſchon
Hoch uͤber der Gebuͤrge Gipfel, uͤber Stuͤhle
Der Zepterfuͤhrer weggeflohn?
Hoͤr ich, Du Gott der Erdengoͤtter
Dich loben durch den ganzen Raum
Der neuen Schoͤpfung, ſelbſt von Deines Glanzes
Spoͤtter,
Der Deine Wunder nannte Traum?
J
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |