Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede
Studium zu erleichtern, und ihre Kännt-
nisse tiefer gründen zu können, wenn sie
den Lehrgang allhier von zwei Jahren auf
drei ausdehnten; denn durch die Errich-
tung eines neuen Lehrstuhles gewonnen
alle andere Lehrer Zeit und Raum, sich
in ihren Fächern weiter auszubreiten.

Aus diesem Grunde entschloß man
sich, einen summarischen Entwurf des
ganzen Zusammenhanges unserer Wissen-
schaften herauszugeben, darinnen zu zei-
gen, wie alles Einzelne zusammenhängt
und ein groses Ganzes ausmacht, und
über diesen Entwurf von Zeit zu Zeit den
Jünglingen Lesestunden zu halten. Man
hoft dadurch den Ankommenden ihren gan-
zen Weg abzuzeichnen, damit sie desto
munterer fortwandern können, den Ab-
gehenden aber würde ein solcher Entwurf
ein kurzes Wiederholungscollegium seyn
können.

Da ich nun diesen Winter am wenig-
sten beschäftiget war, so übertrug man
mir die Bearbeitung dieses Entwurfes so-
wohl, als auch die Lesestunden darüber
zu halten. Jch übernahm's ganz willig,

weil

Vorrede
Studium zu erleichtern, und ihre Kaͤnnt-
niſſe tiefer gruͤnden zu koͤnnen, wenn ſie
den Lehrgang allhier von zwei Jahren auf
drei ausdehnten; denn durch die Errich-
tung eines neuen Lehrſtuhles gewonnen
alle andere Lehrer Zeit und Raum, ſich
in ihren Faͤchern weiter auszubreiten.

Aus dieſem Grunde entſchloß man
ſich, einen ſummariſchen Entwurf des
ganzen Zuſammenhanges unſerer Wiſſen-
ſchaften herauszugeben, darinnen zu zei-
gen, wie alles Einzelne zuſammenhaͤngt
und ein groſes Ganzes ausmacht, und
uͤber dieſen Entwurf von Zeit zu Zeit den
Juͤnglingen Leſeſtunden zu halten. Man
hoft dadurch den Ankommenden ihren gan-
zen Weg abzuzeichnen, damit ſie deſto
munterer fortwandern koͤnnen, den Ab-
gehenden aber wuͤrde ein ſolcher Entwurf
ein kurzes Wiederholungscollegium ſeyn
koͤnnen.

Da ich nun dieſen Winter am wenig-
ſten beſchaͤftiget war, ſo uͤbertrug man
mir die Bearbeitung dieſes Entwurfes ſo-
wohl, als auch die Leſeſtunden daruͤber
zu halten. Jch uͤbernahm’s ganz willig,

weil
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0016"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede</hi></fw><lb/>
Studium zu erleichtern, und ihre Ka&#x0364;nnt-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e tiefer gru&#x0364;nden zu ko&#x0364;nnen, wenn &#x017F;ie<lb/>
den Lehrgang allhier von zwei Jahren auf<lb/>
drei ausdehnten; denn durch die Errich-<lb/>
tung eines neuen Lehr&#x017F;tuhles gewonnen<lb/>
alle andere Lehrer Zeit und Raum, &#x017F;ich<lb/>
in ihren Fa&#x0364;chern weiter auszubreiten.</p><lb/>
        <p>Aus die&#x017F;em Grunde ent&#x017F;chloß man<lb/>
&#x017F;ich, einen &#x017F;ummari&#x017F;chen Entwurf des<lb/>
ganzen Zu&#x017F;ammenhanges un&#x017F;erer Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaften herauszugeben, darinnen zu zei-<lb/>
gen, wie alles Einzelne zu&#x017F;ammenha&#x0364;ngt<lb/>
und ein gro&#x017F;es Ganzes ausmacht, und<lb/>
u&#x0364;ber die&#x017F;en Entwurf von Zeit zu Zeit den<lb/>
Ju&#x0364;nglingen Le&#x017F;e&#x017F;tunden zu halten. Man<lb/>
hoft dadurch den Ankommenden ihren gan-<lb/>
zen Weg abzuzeichnen, damit &#x017F;ie de&#x017F;to<lb/>
munterer fortwandern ko&#x0364;nnen, den Ab-<lb/>
gehenden aber wu&#x0364;rde ein &#x017F;olcher Entwurf<lb/>
ein kurzes Wiederholungscollegium &#x017F;eyn<lb/>
ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
        <p>Da ich nun die&#x017F;en Winter am wenig-<lb/>
&#x017F;ten be&#x017F;cha&#x0364;ftiget war, &#x017F;o u&#x0364;bertrug man<lb/>
mir die Bearbeitung die&#x017F;es Entwurfes &#x017F;o-<lb/>
wohl, als auch die Le&#x017F;e&#x017F;tunden daru&#x0364;ber<lb/>
zu halten. Jch u&#x0364;bernahm&#x2019;s ganz willig,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">weil</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0016] Vorrede Studium zu erleichtern, und ihre Kaͤnnt- niſſe tiefer gruͤnden zu koͤnnen, wenn ſie den Lehrgang allhier von zwei Jahren auf drei ausdehnten; denn durch die Errich- tung eines neuen Lehrſtuhles gewonnen alle andere Lehrer Zeit und Raum, ſich in ihren Faͤchern weiter auszubreiten. Aus dieſem Grunde entſchloß man ſich, einen ſummariſchen Entwurf des ganzen Zuſammenhanges unſerer Wiſſen- ſchaften herauszugeben, darinnen zu zei- gen, wie alles Einzelne zuſammenhaͤngt und ein groſes Ganzes ausmacht, und uͤber dieſen Entwurf von Zeit zu Zeit den Juͤnglingen Leſeſtunden zu halten. Man hoft dadurch den Ankommenden ihren gan- zen Weg abzuzeichnen, damit ſie deſto munterer fortwandern koͤnnen, den Ab- gehenden aber wuͤrde ein ſolcher Entwurf ein kurzes Wiederholungscollegium ſeyn koͤnnen. Da ich nun dieſen Winter am wenig- ſten beſchaͤftiget war, ſo uͤbertrug man mir die Bearbeitung dieſes Entwurfes ſo- wohl, als auch die Leſeſtunden daruͤber zu halten. Jch uͤbernahm’s ganz willig, weil

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/16
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/16>, abgerufen am 26.04.2024.