Volk Meinungen verlässet, die einmahl die Herrschaft darunter erhalten. Wie lange wird unter uns Christen wider allerhand thörichten Aberglauben gearbeitet, und wie stark haftet er noch in den mehresten Ge- müthern? Wie lange bestreitet man die Thorheit der Hexereyen? Und es finden sich noch immer Leute, die da glauben, daß man hexen könne. Ja ich habe Leute ge- funden, welche diese Kunst ihnen selber zugetrauet haben. Es gehörete daher sehr viele Zeit und unglaublich viele Anstalten dazu, die Erkänntniß des einigen Gottes bey diesem Volke fest und unbeweglich zu machen. Er gab ihnen zu diesem Ende ein Gesetz, welches sie von allen Völkern der Erden unterschied und auch trennete, und verband damit solche Belohnungen und Strafen, die endlich durchdrangen und die Meinung, daß mehrere Gotter wären, gänz- lich aus ihren Gemüthern verbanneten.
§. 23.
Das Gesetz, so Gott dem JsraelitischenVon dem Mosaischen Gesetz über- haupt, und dessen gött- licheu Ur- sprunge. Volke durch den Moses gegeben, verdie- net besondere Achtung, indem es die deut- lichsten Zeichen eines göttlichen Ursprun- ges in sich selber hat, und eine göttliche Weisheit auch in denen Anordnungen zei- get, welche heutiges Tages einigen, die solche Dinge auf eine leichtsinnige Arth betrach- ten, nicht erhaben genug zu seyn scheinen.
Die
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Volk Meinungen verlaͤſſet, die einmahl die Herrſchaft darunter erhalten. Wie lange wird unter uns Chriſten wider allerhand thoͤrichten Aberglauben gearbeitet, und wie ſtark haftet er noch in den mehreſten Ge- muͤthern? Wie lange beſtreitet man die Thorheit der Hexereyen? Und es finden ſich noch immer Leute, die da glauben, daß man hexen koͤnne. Ja ich habe Leute ge- funden, welche dieſe Kunſt ihnen ſelber zugetrauet haben. Es gehoͤrete daher ſehr viele Zeit und unglaublich viele Anſtalten dazu, die Erkaͤnntniß des einigen Gottes bey dieſem Volke feſt und unbeweglich zu machen. Er gab ihnen zu dieſem Ende ein Geſetz, welches ſie von allen Voͤlkern der Erden unterſchied und auch trennete, und verband damit ſolche Belohnungen und Strafen, die endlich durchdrangen und die Meinung, daß mehrere Gotter waͤren, gaͤnz- lich aus ihren Gemuͤthern verbanneten.
§. 23.
Das Geſetz, ſo Gott dem JſraelitiſchenVon dem Moſaiſchen Geſetz uͤber- haupt, und deſſen goͤtt- licheu Ur- ſprunge. Volke durch den Moſes gegeben, verdie- net beſondere Achtung, indem es die deut- lichſten Zeichen eines goͤttlichen Urſprun- ges in ſich ſelber hat, und eine goͤttliche Weisheit auch in denen Anordnungen zei- get, welche heutiges Tages einigen, die ſolche Dinge auf eine leichtſinnige Arth betrach- ten, nicht erhaben genug zu ſeyn ſcheinen.
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Volk Meinungen verlaͤſſet, die einmahl die
Herrſchaft darunter erhalten. Wie lange
wird unter uns Chriſten wider allerhand
thoͤrichten Aberglauben gearbeitet, und wie
ſtark haftet er noch in den mehreſten Ge-
muͤthern? Wie lange beſtreitet man die
Thorheit der Hexereyen? Und es finden
ſich noch immer Leute, die da glauben, daß
man hexen koͤnne. Ja ich habe Leute ge-
funden, welche dieſe Kunſt ihnen ſelber
zugetrauet haben. Es gehoͤrete daher ſehr
viele Zeit und unglaublich viele Anſtalten
dazu, die Erkaͤnntniß des einigen Gottes
bey dieſem Volke feſt und unbeweglich zu
machen. Er gab ihnen zu dieſem Ende ein
Geſetz, welches ſie von allen Voͤlkern der
Erden unterſchied und auch trennete, und
verband damit ſolche Belohnungen und
Strafen, die endlich durchdrangen und die
Meinung, daß mehrere Gotter waͤren, gaͤnz-
lich aus ihren Gemuͤthern verbanneten.
§. 23.
Das Geſetz, ſo Gott dem Jſraelitiſchen
Volke durch den Moſes gegeben, verdie-
net beſondere Achtung, indem es die deut-
lichſten Zeichen eines goͤttlichen Urſprun-
ges in ſich ſelber hat, und eine goͤttliche
Weisheit auch in denen Anordnungen zei-
get, welche heutiges Tages einigen, die ſolche
Dinge auf eine leichtſinnige Arth betrach-
ten, nicht erhaben genug zu ſeyn ſcheinen.
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Geſetz uͤber-
haupt, und
deſſen goͤtt-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/75>, abgerufen am 20.11.2024.
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