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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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Manne zugebracht, und ob dieſe Stief-
tochter wegen der nahen Verwandſchaft,
als eine rechte Tochter deſſelben hat ange-
ſehen werden ſollen?

§. 21.

Jm zehnten Verſe wird die Ehe eines
Großvaters mit ſeiner Enkelin verbothen
und hinzugeſetzet: denn ſie iſt deine Bloͤſ-
ſe.
Dieſe Worte koͤnnen hier nichts an-
ders heiſſen, als dieſes: ſie iſt eine Bloͤſ-
ſe, die von dir abſtammet, und es iſt un-
anſtaͤndig und unſchicklich, daß du ſie auf-
deckeſt. Eben die Urſachen, welche die
Ehe eines Vaters mit ſeiner Tochter, und
eines Sohnes mit ſeiner Mutter unanſtaͤn-
dig und unſchicklich machen, treten hier
auch ein und noch einige mehr. Ein alter
Großvater, denn ich nehme ihn, wie er
insgemein iſt, verraͤth ein hoͤchſt wolluͤſti-
ges Herz, wenn er gegen ſeine junge En-
kelin entbrannt wird, welches eine ſchlech-
te Zierde fuͤr ein ſolches Haupt einer Fami-
lie iſt. Die Pflichten kommen auch in ei-
nen gewaltigen Widerſpruch, die Kinder
den Eltern leiſten ſollen. Der alte Groß-
vater muß ſeinen Sohn als einen Schwie-
gervater, oder die Tochter als Schwieger-
mutter, und Vater und Mutter muͤſſen
ihre Tochter als ihre Stiefmutter anſehen.
Es kann daraus nichts anders, als eine
groſſe Zerruͤttung in einer Familie entſtehen.

§. 22.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/399>, abgerufen am 06.01.2025.