eitel, und er allein ein sicher und allmächti- ger Helffer sey, zu geben.
§. 4.
Weitere Bestäti- gung des vorigen.
Wer behaupten will, daß hier ein Gna- denzeichen der nechst bevorstehenden Erret- tung zu finden sey, der muß etwas anneh- men, so gantz und gar wider die Ahnlichkeit der göttlichen Haushaltung unter den Ju- den. Eine der vornehmsten Absichten der- selben war, sie von aller Gemeinschafft der Heiden, so viel nur immer möglich, abzuzie- hen. Wider diese Absicht aber wäre es ja ausdrücklich gewesen, wenn er hier den Bund, den niederträchtigen Bund des Ahas mit den Assyrern so gar mit einem Zeichen, daß er ihnen würde heilsam seyn, bestätigen wollen. Wie will man dieses reimen mit dem, was wir an andern Orten der Propheten gerade wider die Bündnisse des Volckes GOttes mit den Assyrern le- sen? Bey dem Propheten Hoseas, welcher um die Zeiten Ahas geweissaget, zählet der HErr dieses mit unter die groben u. straf ba- ren Vergehungen seines Volckes, daß sie bey den Assyrern Hülffe suchten, Hos. Cap. 5. v. 13. Cap. 7. v. 11. Cap. 8. v. 9. 10. Ja wenn er Jsrael zur Busse ermahnet, so for-
dert
eitel, und er allein ein ſicher und allmaͤchti- ger Helffer ſey, zu geben.
§. 4.
Weitere Beſtaͤti- gung des vorigen.
Wer behaupten will, daß hier ein Gna- denzeichen der nechſt bevorſtehenden Erret- tung zu finden ſey, der muß etwas anneh- men, ſo gantz und gar wider die Ahnlichkeit der goͤttlichen Haushaltung unter den Ju- den. Eine der vornehmſten Abſichten der- ſelben war, ſie von aller Gemeinſchafft der Heiden, ſo viel nur immer moͤglich, abzuzie- hen. Wider dieſe Abſicht aber waͤre es ja ausdruͤcklich geweſen, wenn er hier den Bund, den niedertraͤchtigen Bund des Ahas mit den Aſſyrern ſo gar mit einem Zeichen, daß er ihnen wuͤrde heilſam ſeyn, beſtaͤtigen wollen. Wie will man dieſes reimen mit dem, was wir an andern Orten der Propheten gerade wider die Buͤndniſſe des Volckes GOttes mit den Aſſyrern le- ſen? Bey dem Propheten Hoſeas, welcher um die Zeiten Ahas geweiſſaget, zaͤhlet der HErr dieſes mit unter die groben u. ſtraf ba- ren Vergehungen ſeines Volckes, daß ſie bey den Aſſyrern Huͤlffe ſuchten, Hoſ. Cap. 5. v. 13. Cap. 7. v. 11. Cap. 8. v. 9. 10. Ja wenn er Jſrael zur Buſſe ermahnet, ſo for-
dert
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[66/0084]
eitel, und er allein ein ſicher und allmaͤchti-
ger Helffer ſey, zu geben.
§. 4.
Wer behaupten will, daß hier ein Gna-
denzeichen der nechſt bevorſtehenden Erret-
tung zu finden ſey, der muß etwas anneh-
men, ſo gantz und gar wider die Ahnlichkeit
der goͤttlichen Haushaltung unter den Ju-
den. Eine der vornehmſten Abſichten der-
ſelben war, ſie von aller Gemeinſchafft der
Heiden, ſo viel nur immer moͤglich, abzuzie-
hen. Wider dieſe Abſicht aber waͤre es
ja ausdruͤcklich geweſen, wenn er hier den
Bund, den niedertraͤchtigen Bund des
Ahas mit den Aſſyrern ſo gar mit einem
Zeichen, daß er ihnen wuͤrde heilſam ſeyn,
beſtaͤtigen wollen. Wie will man dieſes
reimen mit dem, was wir an andern Orten
der Propheten gerade wider die Buͤndniſſe
des Volckes GOttes mit den Aſſyrern le-
ſen? Bey dem Propheten Hoſeas, welcher
um die Zeiten Ahas geweiſſaget, zaͤhlet der
HErr dieſes mit unter die groben u. ſtraf ba-
ren Vergehungen ſeines Volckes, daß ſie bey
den Aſſyrern Huͤlffe ſuchten, Hoſ. Cap. 5.
v. 13. Cap. 7. v. 11. Cap. 8. v. 9. 10. Ja
wenn er Jſrael zur Buſſe ermahnet, ſo for-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/84>, abgerufen am 21.11.2024.
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