Die äusser- liche Glückse- ligkeit des Volckes GOttes unter dem Meßias.
Wir müssen bey dieser Materie noch ei- ne Anmerckung einstreuen. Jn den Pro- pheten lesen wir ungemein oft, daß der HErr versichert, es sollten auch die äusser- lichen Umstände seines Volckes d. i. des- jenigen Volckes, so ihn erkennet und ver- ehret, weit herrlicher werden, als in den damahligen Zeiten. Damals wurden sie bald von diesem bald von jenem heidnischen Volcke geplaget, und in die härteste Scla- verey geführet, und ihr äusserlicher Got- tesdienst wurde bald von diesem bald von jenem gestöhret und aufgehoben. Und der HErr gab dieses immer zu, wenn sie die Lust bekamen fremde Götter zu erwehlen, damit sie überführet würden, ihre selbst- gemachte Gottheiten könnten ihnen keinen Schutz verschaffen. GOtt hat in dieser Absicht sein Volck gar öfters die allerhär- testen Drangsalen erfahren und sie unter heidnischen Joche seufzen lassen, so daß die- jenigen, welche noch rechtschaffen unter ih- nen waren, öfters auf allerhand zweifel- hafte Gedancken in Ansehung der gnädi- gen Vorsehung GOttes geriethen. Man nehme dieses ab aus Ps. 73. und 74. Der
HErr
§. 14.
Die aͤuſſer- liche Gluͤckſe- ligkeit des Volckes GOttes unter dem Meßias.
Wir muͤſſen bey dieſer Materie noch ei- ne Anmerckung einſtreuen. Jn den Pro- pheten leſen wir ungemein oft, daß der HErr verſichert, es ſollten auch die aͤuſſer- lichen Umſtaͤnde ſeines Volckes d. i. des- jenigen Volckes, ſo ihn erkennet und ver- ehret, weit herrlicher werden, als in den damahligen Zeiten. Damals wurden ſie bald von dieſem bald von jenem heidniſchen Volcke geplaget, und in die haͤrteſte Scla- verey gefuͤhret, und ihr aͤuſſerlicher Got- tesdienſt wurde bald von dieſem bald von jenem geſtoͤhret und aufgehoben. Und der HErr gab dieſes immer zu, wenn ſie die Luſt bekamen fremde Goͤtter zu erwehlen, damit ſie uͤberfuͤhret wuͤrden, ihre ſelbſt- gemachte Gottheiten koͤnnten ihnen keinen Schutz verſchaffen. GOtt hat in dieſer Abſicht ſein Volck gar oͤfters die allerhaͤr- teſten Drangſalen erfahren und ſie unter heidniſchen Joche ſeufzen laſſen, ſo daß die- jenigen, welche noch rechtſchaffen unter ih- nen waren, oͤfters auf allerhand zweifel- hafte Gedancken in Anſehung der gnaͤdi- gen Vorſehung GOttes geriethen. Man nehme dieſes ab aus Pſ. 73. und 74. Der
HErr
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§. 14.
Wir muͤſſen bey dieſer Materie noch ei-
ne Anmerckung einſtreuen. Jn den Pro-
pheten leſen wir ungemein oft, daß der
HErr verſichert, es ſollten auch die aͤuſſer-
lichen Umſtaͤnde ſeines Volckes d. i. des-
jenigen Volckes, ſo ihn erkennet und ver-
ehret, weit herrlicher werden, als in den
damahligen Zeiten. Damals wurden ſie
bald von dieſem bald von jenem heidniſchen
Volcke geplaget, und in die haͤrteſte Scla-
verey gefuͤhret, und ihr aͤuſſerlicher Got-
tesdienſt wurde bald von dieſem bald von
jenem geſtoͤhret und aufgehoben. Und der
HErr gab dieſes immer zu, wenn ſie die
Luſt bekamen fremde Goͤtter zu erwehlen,
damit ſie uͤberfuͤhret wuͤrden, ihre ſelbſt-
gemachte Gottheiten koͤnnten ihnen keinen
Schutz verſchaffen. GOtt hat in dieſer
Abſicht ſein Volck gar oͤfters die allerhaͤr-
teſten Drangſalen erfahren und ſie unter
heidniſchen Joche ſeufzen laſſen, ſo daß die-
jenigen, welche noch rechtſchaffen unter ih-
nen waren, oͤfters auf allerhand zweifel-
hafte Gedancken in Anſehung der gnaͤdi-
gen Vorſehung GOttes geriethen. Man
nehme dieſes ab aus Pſ. 73. und 74. Der
HErr
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/126>, abgerufen am 21.12.2024.
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