wahres Vergnügen den Gebrauch der Ver- nunfft zum Grunde habe, und daß es nöthig sey vernünfftig zu werden, wenn eine ver- gnügte Ruhe des Gemüthes uns soll glück- selig machen. Da nun GOtt als das allerweisseste Wesen die Dinge so mit ein- ander verknüpffen muß, daß immer eines dem andern zu statten komme und auf den Haupt-Endzweck abziele, so ist nicht zu zweiffeln, die Schwachheit der Kinder und ihre sehr mühsame Erziehung wer- de zu ihrer Vernunfft und Glückseligkeit etwas beytragen, welches bey ihnen in andern Umständen nicht so wohl kön- te erhalten werden. Wir wollen dero- wegen untersuchen, was aus dieser Un- vollkommenheit der Kinder gutes erfol- ge?
§. 5.
Damit dieses mit desto besserer OrdnungDie Men- schen ge- langen zum Ge- brauch der Ver- nunfft durch den Umgang mit an- dern. geschehen möge, so wollen wir erst sehen, was darzu erfordert werde, daß der Mensch zu einigem Gebrauch seiner Vernunfft komme und sich von den Thieren unter- scheide. Es gehöret darzu ein Umgang mit andern Leuten, welche schon einigen Gebrauch ihres Verstandes haben, und welche uns zum Theil durch Güte, theils
aber
wahres Vergnuͤgen den Gebrauch der Ver- nunfft zum Grunde habe, und daß es noͤthig ſey vernuͤnfftig zu werden, wenn eine ver- gnuͤgte Ruhe des Gemuͤthes uns ſoll gluͤck- ſelig machen. Da nun GOtt als das allerweiſſeſte Weſen die Dinge ſo mit ein- ander verknuͤpffen muß, daß immer eines dem andern zu ſtatten komme und auf den Haupt-Endzweck abziele, ſo iſt nicht zu zweiffeln, die Schwachheit der Kinder und ihre ſehr muͤhſame Erziehung wer- de zu ihrer Vernunfft und Gluͤckſeligkeit etwas beytragen, welches bey ihnen in andern Umſtaͤnden nicht ſo wohl koͤn- te erhalten werden. Wir wollen dero- wegen unterſuchen, was aus dieſer Un- vollkommenheit der Kinder gutes erfol- ge?
§. 5.
Damit dieſes mit deſto beſſerer OrdnungDie Men- ſchen ge- langen zum Ge- brauch der Ver- nunfft durch den Umgang mit an- dern. geſchehen moͤge, ſo wollen wir erſt ſehen, was darzu erfordert werde, daß der Menſch zu einigem Gebrauch ſeiner Vernunfft komme und ſich von den Thieren unter- ſcheide. Es gehoͤret darzu ein Umgang mit andern Leuten, welche ſchon einigen Gebrauch ihres Verſtandes haben, und welche uns zum Theil durch Guͤte, theils
aber
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wahres Vergnuͤgen den Gebrauch der Ver-
nunfft zum Grunde habe, und daß es noͤthig
ſey vernuͤnfftig zu werden, wenn eine ver-
gnuͤgte Ruhe des Gemuͤthes uns ſoll gluͤck-
ſelig machen. Da nun GOtt als das
allerweiſſeſte Weſen die Dinge ſo mit ein-
ander verknuͤpffen muß, daß immer eines
dem andern zu ſtatten komme und auf
den Haupt-Endzweck abziele, ſo iſt nicht
zu zweiffeln, die Schwachheit der Kinder
und ihre ſehr muͤhſame Erziehung wer-
de zu ihrer Vernunfft und Gluͤckſeligkeit
etwas beytragen, welches bey ihnen
in andern Umſtaͤnden nicht ſo wohl koͤn-
te erhalten werden. Wir wollen dero-
wegen unterſuchen, was aus dieſer Un-
vollkommenheit der Kinder gutes erfol-
ge?
§. 5.
Damit dieſes mit deſto beſſerer Ordnung
geſchehen moͤge, ſo wollen wir erſt ſehen,
was darzu erfordert werde, daß der Menſch
zu einigem Gebrauch ſeiner Vernunfft
komme und ſich von den Thieren unter-
ſcheide. Es gehoͤret darzu ein Umgang
mit andern Leuten, welche ſchon einigen
Gebrauch ihres Verſtandes haben, und
welche uns zum Theil durch Guͤte, theils
aber
Die Men-
ſchen ge-
langen
zum Ge-
brauch
der Ver-
nunfft
durch den
Umgang
mit an-
dern.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/79>, abgerufen am 20.11.2024.
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