Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.schimpfliche Strafe zugezogen. Die Bekehrten sagen daher: wie solten wir in Sünden wollen leben, der wir abgestorben, oder um derentwillen wir schon in Christo gecreutziget und gestor- ben sind? Röm. Cap. 6. v. 2-6. Sie schämen sich vielmehr der unseeligen Frucht der Sünde, welche ihnen der Tod Christi allezeit auf das lebhafteste vorstellet, und streben daher als verföhn- te Knechte GOTTes nach einer reinen Heiligkeit und sehen auf das seelige En- de derselben, das ewige Leben. Röm. C. 6. v. 21. 22. §. 8. Die Gnugthuung des Mittlers ent-Die haf- F f
ſchimpfliche Strafe zugezogen. Die Bekehrten ſagen daher: wie ſolten wir in Suͤnden wollen leben, der wir abgeſtorben, oder um derentwillen wir ſchon in Chriſto gecreutziget und geſtor- ben ſind? Roͤm. Cap. 6. v. 2-6. Sie ſchaͤmen ſich vielmehr der unſeeligen Frucht der Suͤnde, welche ihnen der Tod Chriſti allezeit auf das lebhafteſte vorſtellet, und ſtreben daher als verfoͤhn- te Knechte GOTTes nach einer reinen Heiligkeit und ſehen auf das ſeelige En- de derſelben, das ewige Leben. Roͤm. C. 6. v. 21. 22. §. 8. Die Gnugthuung des Mittlers ent-Die haf- F f
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0481" n="449[445]"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> ſchimpfliche Strafe zugezogen. Die<lb/> Bekehrten ſagen daher: <hi rendition="#fr">wie ſolten wir<lb/> in Suͤnden wollen leben, der wir<lb/> abgeſtorben, oder</hi> um derentwillen wir<lb/> ſchon in Chriſto gecreutziget und geſtor-<lb/> ben ſind? Roͤm. Cap. 6. v. 2-6. Sie<lb/> ſchaͤmen ſich vielmehr der unſeeligen<lb/> Frucht der Suͤnde, welche ihnen der<lb/> Tod Chriſti allezeit auf das lebhafteſte<lb/> vorſtellet, und ſtreben daher als verfoͤhn-<lb/> te Knechte GOTTes nach einer reinen<lb/> Heiligkeit und ſehen auf das ſeelige En-<lb/> de derſelben, das ewige Leben. Roͤm. C.<lb/> 6. v. 21. 22.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 8.</head><lb/> <p>Die Gnugthuung des Mittlers ent-<note place="right">Die<lb/> Gnug-<lb/> thuung<lb/> Chriſti<lb/> reitzet zur<lb/> Liebe ge-<lb/> gen Gott.</note><lb/> haͤlt ferner |den trifftigſten Bewegungs-<lb/> grund zur aufrichtigſten Liebe gegen<lb/> GOtt in ſich. Sie offenbahret die zaͤrt-<lb/> lichſte Liebe des unendlichen Schoͤpfers<lb/> und ſeine allerweiſeſte Vorſehung fuͤr<lb/> das Wol der Menſchen. Die Ueber-<lb/> einſtimmung und Schoͤnheit der Din-<lb/> ge erfordert uns nicht anders als bey ei-<lb/> ner fremden Gnugthuung zu begnadi-<lb/> gen; und ſehet, o Sterbliche, GOTT<lb/> ſelbſt kleidet ſich in euer Fleiſch, damit<lb/> ein geſchickter Buͤrge eure Schuld tra-<lb/> ge und euch zu eurem Beſten die unſee-<lb/> ligſten Folgen der Suͤnden auf die leb-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F f</fw><fw place="bottom" type="catch">haf-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [449[445]/0481]
ſchimpfliche Strafe zugezogen. Die
Bekehrten ſagen daher: wie ſolten wir
in Suͤnden wollen leben, der wir
abgeſtorben, oder um derentwillen wir
ſchon in Chriſto gecreutziget und geſtor-
ben ſind? Roͤm. Cap. 6. v. 2-6. Sie
ſchaͤmen ſich vielmehr der unſeeligen
Frucht der Suͤnde, welche ihnen der
Tod Chriſti allezeit auf das lebhafteſte
vorſtellet, und ſtreben daher als verfoͤhn-
te Knechte GOTTes nach einer reinen
Heiligkeit und ſehen auf das ſeelige En-
de derſelben, das ewige Leben. Roͤm. C.
6. v. 21. 22.
§. 8.
Die Gnugthuung des Mittlers ent-
haͤlt ferner |den trifftigſten Bewegungs-
grund zur aufrichtigſten Liebe gegen
GOtt in ſich. Sie offenbahret die zaͤrt-
lichſte Liebe des unendlichen Schoͤpfers
und ſeine allerweiſeſte Vorſehung fuͤr
das Wol der Menſchen. Die Ueber-
einſtimmung und Schoͤnheit der Din-
ge erfordert uns nicht anders als bey ei-
ner fremden Gnugthuung zu begnadi-
gen; und ſehet, o Sterbliche, GOTT
ſelbſt kleidet ſich in euer Fleiſch, damit
ein geſchickter Buͤrge eure Schuld tra-
ge und euch zu eurem Beſten die unſee-
ligſten Folgen der Suͤnden auf die leb-
haf-
Die
Gnug-
thuung
Chriſti
reitzet zur
Liebe ge-
gen Gott.
F f
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |