Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

stiegen, und wir von einer Unruhe ergriffen
wurden, mit welcher schlechterdings kein Ver-
trag noch Auskommen war. Die Nachricht
von der großen Ueberschwemmung, und den
ausgebliebenen U..r Paketen, begleitet von
Clerdons Zureden und kühner Wette, hat uns
von neuem ein wenig eingewiegt. Jene Sorge
abgerechnet, liebste Sylli, bin ich jetzt so ganz
glücklich, so ganz zufrieden, so ruhig froh des
Lebens! -- O, laß Dirs wohl gehen, Sylli;
laß Dirs ja wohl gehen, und mache mir die
schönen Tage nicht zu Schanden!


Da kommen meine drey ältesten mit großem
Jubel von einer Spatzierreise über die Donau
nach Hause, und sind gar herrlich und guter
Dinge. Wie viel Freude mir die Knaben ma-
chen! Alle drey führen sich ungemein gut --
und Heinrich musterhaft gut auf. Dieser
wird allgemach ein so lieber Junge, daß auch
sein Vater anfängt, weniger Arges von ihm

zu

ſtiegen, und wir von einer Unruhe ergriffen
wurden, mit welcher ſchlechterdings kein Ver-
trag noch Auskommen war. Die Nachricht
von der großen Ueberſchwemmung, und den
ausgebliebenen U..r Paketen, begleitet von
Clerdons Zureden und kuͤhner Wette, hat uns
von neuem ein wenig eingewiegt. Jene Sorge
abgerechnet, liebſte Sylli, bin ich jetzt ſo ganz
gluͤcklich, ſo ganz zufrieden, ſo ruhig froh des
Lebens! — O, laß Dirs wohl gehen, Sylli;
laß Dirs ja wohl gehen, und mache mir die
ſchoͤnen Tage nicht zu Schanden!


Da kommen meine drey aͤlteſten mit großem
Jubel von einer Spatzierreiſe uͤber die Donau
nach Hauſe, und ſind gar herrlich und guter
Dinge. Wie viel Freude mir die Knaben ma-
chen! Alle drey fuͤhren ſich ungemein gut —
und Heinrich muſterhaft gut auf. Dieſer
wird allgemach ein ſo lieber Junge, daß auch
ſein Vater anfaͤngt, weniger Arges von ihm

zu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div>
            <p><pb facs="#f0086" n="48"/>
&#x017F;tiegen, und wir von einer Unruhe ergriffen<lb/>
wurden, mit welcher &#x017F;chlechterdings kein Ver-<lb/>
trag noch Auskommen war. Die Nachricht<lb/>
von der großen Ueber&#x017F;chwemmung, und den<lb/>
ausgebliebenen U..r Paketen, begleitet von<lb/>
Clerdons Zureden und ku&#x0364;hner Wette, hat uns<lb/>
von neuem ein wenig eingewiegt. Jene Sorge<lb/>
abgerechnet, lieb&#x017F;te Sylli, bin ich jetzt &#x017F;o ganz<lb/>
glu&#x0364;cklich, &#x017F;o ganz zufrieden, &#x017F;o ruhig froh des<lb/>
Lebens! &#x2014; O, laß Dirs wohl gehen, Sylli;<lb/>
laß Dirs ja wohl gehen, und mache mir die<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Tage nicht zu Schanden!</p>
          </div><lb/>
          <div>
            <dateline> <hi rendition="#et">Abends, halb fu&#x0364;nfe.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Da kommen meine drey a&#x0364;lte&#x017F;ten mit großem<lb/>
Jubel von einer Spatzierrei&#x017F;e u&#x0364;ber die Donau<lb/>
nach Hau&#x017F;e, und &#x017F;ind gar herrlich und guter<lb/>
Dinge. Wie viel Freude mir die Knaben ma-<lb/>
chen! Alle drey fu&#x0364;hren &#x017F;ich ungemein gut &#x2014;<lb/>
und <hi rendition="#g">Heinrich</hi> mu&#x017F;terhaft gut auf. Die&#x017F;er<lb/>
wird allgemach ein &#x017F;o lieber Junge, daß auch<lb/>
&#x017F;ein Vater anfa&#x0364;ngt, weniger Arges von ihm<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0086] ſtiegen, und wir von einer Unruhe ergriffen wurden, mit welcher ſchlechterdings kein Ver- trag noch Auskommen war. Die Nachricht von der großen Ueberſchwemmung, und den ausgebliebenen U..r Paketen, begleitet von Clerdons Zureden und kuͤhner Wette, hat uns von neuem ein wenig eingewiegt. Jene Sorge abgerechnet, liebſte Sylli, bin ich jetzt ſo ganz gluͤcklich, ſo ganz zufrieden, ſo ruhig froh des Lebens! — O, laß Dirs wohl gehen, Sylli; laß Dirs ja wohl gehen, und mache mir die ſchoͤnen Tage nicht zu Schanden! Abends, halb fuͤnfe. Da kommen meine drey aͤlteſten mit großem Jubel von einer Spatzierreiſe uͤber die Donau nach Hauſe, und ſind gar herrlich und guter Dinge. Wie viel Freude mir die Knaben ma- chen! Alle drey fuͤhren ſich ungemein gut — und Heinrich muſterhaft gut auf. Dieſer wird allgemach ein ſo lieber Junge, daß auch ſein Vater anfaͤngt, weniger Arges von ihm zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/86
Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/86>, abgerufen am 24.12.2024.