Humboldt, Alexander von: Ueber die Gestalt und das Klima des Hochlandes in der iberischen Halbinsel. In: Hertha, Zeitschrift für Erd-, Völker und Staatenkunde, Bd. 4, Heft 1 (1825), S. [5]–23."kantabrischen Meeresküste kombinirte, so erhielten wir als I. Zwischen Valenzia und Madrid. Nahe um Valenzia Aecker, wie Gartenland, bebauet. Man nähert sich der Bergkette, welche in diesem südli- Der Weg steigt sanft gegen die innere Hochebene von „kantabriſchen Meeresküſte kombinirte, ſo erhielten wir als I. Zwiſchen Valenzia und Madrid. Nahe um Valenzia Aecker, wie Gartenland, bebauet. Man nähert ſich der Bergkette, welche in dieſem ſüdli- Der Weg ſteigt ſanft gegen die innere Hochebene von <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010" n="10"/> „kantabriſchen Meeresküſte kombinirte, ſo erhielten wir als<lb/> „Mittelzahl 336,76 Toiſen (die einzelnen Angaben variirten<lb/> „von 314 bis 347 Toiſen). Ich hoffe Ihnen in der Folge<lb/> „noch korrespondirende Beobachtungen von Madrid und<lb/> „Kadix liefern zu können, da das Barometer von Trough<lb/> „ton, deſſen ich mich auf dem <hi rendition="#aq">Deposito hidrografico</hi> be-<lb/> „diente, mit dem Barometer von Haux in Kadix auf das<lb/> „Genaueſte verglichen worden iſt.“ Mein Profil war viele<lb/> Monate früher in Kupfer geſtochen, ehe ich dieſe beſtätigen-<lb/> den Angaben erhielt, die mir daher Freude und Beruhigung<lb/> gewähren. Nachdem ich auf dieſe Weiſe mich der Höhe von<lb/> Madrid über der Meeresfläche vergewiſſert glaubte, indem<lb/> ich ſie zu 340 Toiſen annahm, ſo bin ich zu der Beſtim-<lb/> mung der übrigen Höhen zwiſchen Valenzia und Madrid<lb/> fortgeſchritten. Hier der Auszug meines Tagebuchs.</p><lb/> </div> <div> <head><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#g">Zwiſchen Valenzia und Madrid</hi>.</head><lb/> <p>Nahe um Valenzia Aecker, wie Gartenland, bebauet.<lb/> Weiter gegen Süden ein nackter Kalkfelſen, ſcheinbar dieſelbe<lb/> Formation, welche ich bei Taragona, Oropeſa und in La<lb/> Mancha erkannte und die beim Col de Ballaguet von Nagel-<lb/> fluh bedeckt iſt. Alcudia, ein Dorf in der reitzendſten Lage,<lb/> umher als Zierde eines Wallfahrtsorts, (im Freien) <hi rendition="#aq">Schinus<lb/> molle</hi>, ein Baum aus der Hochebene am Guito Alginetta,<lb/> 65 Toiſen über dem Meer.</p><lb/> <p>Man nähert ſich der Bergkette, welche in dieſem ſüdli-<lb/> chen Theile des Königreichs Valenzia von Oſten gegen We-<lb/> ſten ſtreicht. Rio de Xucar; dann Sierra de S. Anna<lb/> 73 Toiſen, <choice><sic>Kalkſteiu</sic><corr>Kalkſtein</corr></choice> mit einer Letten-Formation bedeckt und<lb/> in dieſer das ausgehende eines mächtigen Gipsflötzes.<lb/> Dieſer Gips (unregelmäßig ſtreichend hor. 9,5 und 48° ge-<lb/> gen Mittag fallend) körnig-blättrig mit Thon gemengt,<lb/> ganz dem ähnlich, der bei Villa Rubia und in La<lb/> Mancha Steinſalz enthält. Der höchſte Gipfel der Sierra<lb/> de S. Anna (immer über dem Meere berechnet) 78 Toiſen.</p><lb/> <p>Der Weg ſteigt ſanft gegen die innere Hochebene von<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0010]
„kantabriſchen Meeresküſte kombinirte, ſo erhielten wir als
„Mittelzahl 336,76 Toiſen (die einzelnen Angaben variirten
„von 314 bis 347 Toiſen). Ich hoffe Ihnen in der Folge
„noch korrespondirende Beobachtungen von Madrid und
„Kadix liefern zu können, da das Barometer von Trough
„ton, deſſen ich mich auf dem Deposito hidrografico be-
„diente, mit dem Barometer von Haux in Kadix auf das
„Genaueſte verglichen worden iſt.“ Mein Profil war viele
Monate früher in Kupfer geſtochen, ehe ich dieſe beſtätigen-
den Angaben erhielt, die mir daher Freude und Beruhigung
gewähren. Nachdem ich auf dieſe Weiſe mich der Höhe von
Madrid über der Meeresfläche vergewiſſert glaubte, indem
ich ſie zu 340 Toiſen annahm, ſo bin ich zu der Beſtim-
mung der übrigen Höhen zwiſchen Valenzia und Madrid
fortgeſchritten. Hier der Auszug meines Tagebuchs.
I. Zwiſchen Valenzia und Madrid.
Nahe um Valenzia Aecker, wie Gartenland, bebauet.
Weiter gegen Süden ein nackter Kalkfelſen, ſcheinbar dieſelbe
Formation, welche ich bei Taragona, Oropeſa und in La
Mancha erkannte und die beim Col de Ballaguet von Nagel-
fluh bedeckt iſt. Alcudia, ein Dorf in der reitzendſten Lage,
umher als Zierde eines Wallfahrtsorts, (im Freien) Schinus
molle, ein Baum aus der Hochebene am Guito Alginetta,
65 Toiſen über dem Meer.
Man nähert ſich der Bergkette, welche in dieſem ſüdli-
chen Theile des Königreichs Valenzia von Oſten gegen We-
ſten ſtreicht. Rio de Xucar; dann Sierra de S. Anna
73 Toiſen, Kalkſtein mit einer Letten-Formation bedeckt und
in dieſer das ausgehende eines mächtigen Gipsflötzes.
Dieſer Gips (unregelmäßig ſtreichend hor. 9,5 und 48° ge-
gen Mittag fallend) körnig-blättrig mit Thon gemengt,
ganz dem ähnlich, der bei Villa Rubia und in La
Mancha Steinſalz enthält. Der höchſte Gipfel der Sierra
de S. Anna (immer über dem Meere berechnet) 78 Toiſen.
Der Weg ſteigt ſanft gegen die innere Hochebene von
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Ueber die Gestalt und das Klima des Hochlandes in der iberischen Halbinsel. In: Hertha, Zeitschrift für Erd-, Völker und Staatenkunde, Bd. 4, Heft 1 (1825), S. [5]–23, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_spanien_1825/10>, abgerufen am 22.02.2025. |