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Huber, Victor Aimé: Sieben Briefe über englisches Revival und deutsche Erweckung. Frankfurt (Main), 1862.

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Erster Brief.


Jn Erwiederung, geehrtester Freund, auf Jhr Schreiben vom
.... muß ich zunächst Jhre Voraussetzung hinsichtlich meiner Autor-
schaft jenes Artikels über die englische Revivalsache in No. 67. des
"Volksblatts für Stadt und Land" ablehnen, und würden
Sie ohne Zweifel, wenn Sie zu den älteren Mitgliedern der soge-
nannten "Volksblattgemeine" gehörten, schwerlich auf eine mir eben
so schmeichelhafte, als falsche Färthe gerathen sein. Diese zur
Steuer der äußerlichen thatsächlichen Wahrheit nöthige Ablehnung
kommt übrigens zur Sache selbst sehr wenig in Betracht, da ich
mich mit dem Jnhalt jenes Artikels, soweit er denn geht,
unbedenklich einverstanden erklären kann. Und zwar gilt dies so-
wohl von den darin mitgetheilten Aeußerungen eines französischen
Theilnehmers an der Versammlung der sogenannten Evangelischen
Allianz in Genf, als von den Bemerkungen, womit der Verfaßer
jenes Artikels im Volksblatt denselben schließt. Auch habe ich in
der That dieser Anregung der Revivalfrage mich um so aufrichtiger
gefreut, da ich glaubte, daß dadurch endlich eine Veranlaßung ge-
geben werden dürfte zu einer weitern, tiefern und ernstern Erör-
terung, wie die Bedeutung der Sache sie schon längst dringend
erforderte, aber nicht gefunden hatte. Leider ist bisher diese Hoff-
nung bei dieser Veranlaßung eben so wenig in Erfüllung gegangen,
als bei früheren Gelegenheiten und zumal bei der allerdings noch
dringendern Mahnung, die meines Erachtens, in der Elberfelder
Waisenhaussache gegeben war. Diese scheint nach einigem Hin- und
Herreden oder Schreiben und der bekannten, sehr erfreulichen Er-
klärung der dort versammelten Geistlichen wieder ad acta gelegt zu
sein. Hier ist zwar manches treffende Wort aus gutem Geist ge-
sprochen, aber im Wesentlichen nur in Beziehung auf die unmittel-

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Erſter Brief.


Jn Erwiederung, geehrteſter Freund, auf Jhr Schreiben vom
.... muß ich zunächſt Jhre Vorausſetzung hinſichtlich meiner Autor-
ſchaft jenes Artikels über die engliſche Revivalſache in No. 67. des
Volksblatts für Stadt und Land‟ ablehnen, und würden
Sie ohne Zweifel, wenn Sie zu den älteren Mitgliedern der ſoge-
nannten „Volksblattgemeine‟ gehörten, ſchwerlich auf eine mir eben
ſo ſchmeichelhafte, als falſche Färthe gerathen ſein. Dieſe zur
Steuer der äußerlichen thatſächlichen Wahrheit nöthige Ablehnung
kommt übrigens zur Sache ſelbſt ſehr wenig in Betracht, da ich
mich mit dem Jnhalt jenes Artikels, ſoweit er denn geht,
unbedenklich einverſtanden erklären kann. Und zwar gilt dies ſo-
wohl von den darin mitgetheilten Aeußerungen eines franzöſiſchen
Theilnehmers an der Verſammlung der ſogenannten Evangeliſchen
Allianz in Genf, als von den Bemerkungen, womit der Verfaßer
jenes Artikels im Volksblatt denſelben ſchließt. Auch habe ich in
der That dieſer Anregung der Revivalfrage mich um ſo aufrichtiger
gefreut, da ich glaubte, daß dadurch endlich eine Veranlaßung ge-
geben werden dürfte zu einer weitern, tiefern und ernſtern Erör-
terung, wie die Bedeutung der Sache ſie ſchon längſt dringend
erforderte, aber nicht gefunden hatte. Leider iſt bisher dieſe Hoff-
nung bei dieſer Veranlaßung eben ſo wenig in Erfüllung gegangen,
als bei früheren Gelegenheiten und zumal bei der allerdings noch
dringendern Mahnung, die meines Erachtens, in der Elberfelder
Waiſenhausſache gegeben war. Dieſe ſcheint nach einigem Hin- und
Herreden oder Schreiben und der bekannten, ſehr erfreulichen Er-
klärung der dort verſammelten Geiſtlichen wieder ad acta gelegt zu
ſein. Hier iſt zwar manches treffende Wort aus gutem Geiſt ge-
ſprochen, aber im Weſentlichen nur in Beziehung auf die unmittel-

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[[1]/0007] Erſter Brief. Jn Erwiederung, geehrteſter Freund, auf Jhr Schreiben vom .... muß ich zunächſt Jhre Vorausſetzung hinſichtlich meiner Autor- ſchaft jenes Artikels über die engliſche Revivalſache in No. 67. des „Volksblatts für Stadt und Land‟ ablehnen, und würden Sie ohne Zweifel, wenn Sie zu den älteren Mitgliedern der ſoge- nannten „Volksblattgemeine‟ gehörten, ſchwerlich auf eine mir eben ſo ſchmeichelhafte, als falſche Färthe gerathen ſein. Dieſe zur Steuer der äußerlichen thatſächlichen Wahrheit nöthige Ablehnung kommt übrigens zur Sache ſelbſt ſehr wenig in Betracht, da ich mich mit dem Jnhalt jenes Artikels, ſoweit er denn geht, unbedenklich einverſtanden erklären kann. Und zwar gilt dies ſo- wohl von den darin mitgetheilten Aeußerungen eines franzöſiſchen Theilnehmers an der Verſammlung der ſogenannten Evangeliſchen Allianz in Genf, als von den Bemerkungen, womit der Verfaßer jenes Artikels im Volksblatt denſelben ſchließt. Auch habe ich in der That dieſer Anregung der Revivalfrage mich um ſo aufrichtiger gefreut, da ich glaubte, daß dadurch endlich eine Veranlaßung ge- geben werden dürfte zu einer weitern, tiefern und ernſtern Erör- terung, wie die Bedeutung der Sache ſie ſchon längſt dringend erforderte, aber nicht gefunden hatte. Leider iſt bisher dieſe Hoff- nung bei dieſer Veranlaßung eben ſo wenig in Erfüllung gegangen, als bei früheren Gelegenheiten und zumal bei der allerdings noch dringendern Mahnung, die meines Erachtens, in der Elberfelder Waiſenhausſache gegeben war. Dieſe ſcheint nach einigem Hin- und Herreden oder Schreiben und der bekannten, ſehr erfreulichen Er- klärung der dort verſammelten Geiſtlichen wieder ad acta gelegt zu ſein. Hier iſt zwar manches treffende Wort aus gutem Geiſt ge- ſprochen, aber im Weſentlichen nur in Beziehung auf die unmittel- 1

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Zitationshilfe: Huber, Victor Aimé: Sieben Briefe über englisches Revival und deutsche Erweckung. Frankfurt (Main), 1862, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_revival_1862/7>, abgerufen am 22.12.2024.