Huber, Victor Aimé: Sieben Briefe über englisches Revival und deutsche Erweckung. Frankfurt (Main), 1862.namentlich von Baptisten und Methodisten noch immer im Kleinen Vierter Brief. Da Sie, geehrtester Freund, oder wenn Sie, wie ich nach 3
namentlich von Baptiſten und Methodiſten noch immer im Kleinen Vierter Brief. Da Sie, geehrteſter Freund, oder wenn Sie, wie ich nach 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="33"/> namentlich von Baptiſten und Methodiſten noch immer im Kleinen<lb/> betrieben wurden, ſind erſt durch und im Revival zu ſo großer<lb/> Ausdehnung und häufiger Anwendung auch durch eigene Vereine<lb/> gekommen. Dasſelbe gilt von den Predigten und Gebetsverſamm-<lb/> lungen in ſonſt geeigneten profanen Räumen, ſogar Theatern.<lb/> Sollten Sie nun, geehrteſter Freund, in dieſer Darſtellung, die<lb/> meinen Brief zu einer <hi rendition="#aq">„lettre monstre‟</hi> gemacht hat, noch etwas<lb/> vermißen, ſo bitte ich, ſich offen darüber auszuſprechen, damit ich<lb/> es wo möglich in meinem nächſten nachholen kann. Jndeſſen u. ſ. w.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vierter Brief.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#g">Da</hi> Sie, geehrteſter Freund, oder <hi rendition="#g">wenn</hi> Sie, wie ich nach<lb/> Jhrem letzten Schreiben annehmen darf, in meiner Darſtellung des<lb/> engliſchen Revivals ein im Weſentlichen genügendes und glaub-<lb/> würdiges Bild der Sache erkennen und auch den Eindruck, den ich<lb/> von der Bedeutung und Berechtigung desſelben habe, wenigſtens<lb/> bis auf einen gewißen Punkt, wenn auch vielleicht nicht in der-<lb/> ſelben Jntenſität, theilen, ſo hoffe ich, wir werden uns auch hin-<lb/> ſichtlich der praktiſchen Nutzanwendung auf unſere deutſchen Zuſtände<lb/> leichter verſtändigen, als Sie anzunehmen ſcheinen. Jch ſchließe<lb/> das ſchon aus der Modifikation, womit Sie die Frage wiederholen,<lb/> welche die erſte Veranlaßung zu dieſen Beſprechungen gegeben. Sie<lb/> fragen nicht mehr: „<hi rendition="#g">Kann</hi> denn dies engliſche Revival für uns<lb/> und namentlich für unſere Geiſtlichkeit ein ernſtes Jntereſſe und<lb/> eventuell für unſere deutſchen Zuſtände überhaupt eine praktiſche<lb/> Bedeutung haben?‟ — Sie fragen jetzt: „<hi rendition="#g">Wie</hi> kommt es, <hi rendition="#g">wie</hi> iſt<lb/> es möglich, daß dieſe Dinge bei uns bisher nicht mehr Beachtung<lb/> gefunden, nicht mehr praktiſchen Einfluß geübt haben?‟ Darin<lb/> aber liegt ohne Zweifel ſchon die weitere Frage: „<hi rendition="#g">Wie</hi> kann dies<lb/> Jntereſſe geweckt, wie kann jene Nutzanwendung in geeigneter Weiſe<lb/> herbeigeführt werden?‟ Soll ich nun dieſe Doppelfrage beant-<lb/> worten, ſo meine ich zunächſt: eben <hi rendition="#g">weil</hi> die Sache noch keine<lb/> ernſtliche Beachtung gefunden hat, <hi rendition="#g">weil</hi> ſie bisher ſo wenig allge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0039]
namentlich von Baptiſten und Methodiſten noch immer im Kleinen
betrieben wurden, ſind erſt durch und im Revival zu ſo großer
Ausdehnung und häufiger Anwendung auch durch eigene Vereine
gekommen. Dasſelbe gilt von den Predigten und Gebetsverſamm-
lungen in ſonſt geeigneten profanen Räumen, ſogar Theatern.
Sollten Sie nun, geehrteſter Freund, in dieſer Darſtellung, die
meinen Brief zu einer „lettre monstre‟ gemacht hat, noch etwas
vermißen, ſo bitte ich, ſich offen darüber auszuſprechen, damit ich
es wo möglich in meinem nächſten nachholen kann. Jndeſſen u. ſ. w.
Vierter Brief.
Da Sie, geehrteſter Freund, oder wenn Sie, wie ich nach
Jhrem letzten Schreiben annehmen darf, in meiner Darſtellung des
engliſchen Revivals ein im Weſentlichen genügendes und glaub-
würdiges Bild der Sache erkennen und auch den Eindruck, den ich
von der Bedeutung und Berechtigung desſelben habe, wenigſtens
bis auf einen gewißen Punkt, wenn auch vielleicht nicht in der-
ſelben Jntenſität, theilen, ſo hoffe ich, wir werden uns auch hin-
ſichtlich der praktiſchen Nutzanwendung auf unſere deutſchen Zuſtände
leichter verſtändigen, als Sie anzunehmen ſcheinen. Jch ſchließe
das ſchon aus der Modifikation, womit Sie die Frage wiederholen,
welche die erſte Veranlaßung zu dieſen Beſprechungen gegeben. Sie
fragen nicht mehr: „Kann denn dies engliſche Revival für uns
und namentlich für unſere Geiſtlichkeit ein ernſtes Jntereſſe und
eventuell für unſere deutſchen Zuſtände überhaupt eine praktiſche
Bedeutung haben?‟ — Sie fragen jetzt: „Wie kommt es, wie iſt
es möglich, daß dieſe Dinge bei uns bisher nicht mehr Beachtung
gefunden, nicht mehr praktiſchen Einfluß geübt haben?‟ Darin
aber liegt ohne Zweifel ſchon die weitere Frage: „Wie kann dies
Jntereſſe geweckt, wie kann jene Nutzanwendung in geeigneter Weiſe
herbeigeführt werden?‟ Soll ich nun dieſe Doppelfrage beant-
worten, ſo meine ich zunächſt: eben weil die Sache noch keine
ernſtliche Beachtung gefunden hat, weil ſie bisher ſo wenig allge-
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