Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.Des Adelichen Land- und Feld-Lebens [Spaltenumbruch]
ſeyn/ vor allen beobachten/ durch was Gruͤnde/ durcheigene oder fremde es zu fuͤhren/ ob (da es fremder Bo- den) die Einwilligung des Grundherrn/ und auf waſer- ley Bedinge leichtlich oder ſchwerlich zu erhalten/ und ſolches muß durch einen ſchrifftlichen/ durch Zeugen ge- fertigten Vergleich aufgeſetzet und verſichert werden/ damit nicht kuͤnfftig einige Verhinderung oder Zwieſpalt deßwegen ſich ereignen moͤge. Darnach muß man die Waſſerleitungen abwaͤgen/ je abhaͤngiger es ſeyn kan/ je geſchwinder iſt der Lauff/ je groͤſſer die Quelle iſt/ je beſſer gehet es/ und darff deſto weniger Abſenckung/ weil eine Quelle die andere forttreibt/ ſo in kleinen Bronnen- Adern nicht ſeyn kan; ſo iſt nicht weniger die Tieffe o- der Hoͤhe des Urſprungs zu bedencken/ weil die Ablei- tung ſich darnach richten muß. So muß man gleiches- falls die End-Urſach erwegen/ ob mans zum Trincken/ und zur Waͤſſerung/ oder aber Muͤhlwerck zu treiben/ o- der in Teiche/ Graͤben und Fiſchhalter verlange; das erſte kan durch verdeckte Roͤhren/ das andere durch of- fene Canal und Waſſerleitungen geſchehen. Man mag ſo wol die Unkoſten/ als auch des Grundes Beſchaffen- heit/ und die daher folgende Schwaͤche oder Dauer- hafftigkeit dieſes Werckes betrachten. An dem erſten Waſſer-Fang iſt am allermeiſten gelegen/ weil er des [Spaltenumbruch] Waſſers Angriff und Ungeſtuͤmmigkeit am meiſten wi- derſtehen muß. Wann der Eingang kan in einen Fel- ſen ſeyn/ hat es zwar mehr Unkoſten und Muͤhe/ ihn zu oͤffnen/ aber es iſt gleichſam ewig waͤhrend/ und hat man ſich einiger Aenderung hernach nicht leicht zu beſorgen/ als wie in der Erden/ und ſonderlich in ſandichten und moraſſigen Gruͤnden geſchehen kan/ ſonderlich iſt die- ſes in den Canalen wol zu beobachten/ dann da waͤre wol ein Fels am beſten/ koſtet aber unausſprechliche Muͤhe und Arbeit/ wird dennoch mit Beſtaͤndigkeit des Wercks wol bezahlet. Daher wo man dieſes/ des Orts Gelegenheit halber/ nicht haben kan/ muß man wenig- ſtens ſehen/ daß es durch ſtarcken feſten Grunde ſeyn kan/ waͤre etwan ein tieffer hohler Wege darzwiſchen/ muß er mit einer ſteinernen gewoͤlbten Brucken zuſam- men gefuͤgt/ und das Waſſer daruͤber geleitet werden/ damit alſo die/ von den Bergen abfallende Guͤſſen in dem hohlen Wege fortflieſſen/ und das Waſſer in dem Canal nicht auftruͤben und verderben moͤgen. Die Canalen muͤſſen ſeucht oder tieff/ weit oder Cap. XVIII. [Spaltenumbruch]
Von den Waſſerſtroͤmen und Fluͤſſen. ES ſind die Waſſerſtroͤme und Fluͤſſe nicht eine
Was aber ſonſten in dieſen beeden edlen Laͤndern Und ob ich wol nicht weiß/ ob die Muſcheln in die- ben/
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