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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662.

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Grab Schrifften Ander Theil.
16. Einer unbestendigen Jungfrawen.
Mein Leben endert ich nach meiner Augenblicke /
Mit unbestendigkeit beschämt ich daß gelücke.
Die gröste büberey hat mier der Todt gethan
Die weil ich dieses Grab nicht auch verändern kan.
17. Einer Lustiegen Jungfrawen.
Hier liegt Flavia bey Tausenden begraben /
Ihr Mund hat nie gewunscht ein eigen Grab zu haben /
Sie hatt der Freunde Hand zu schreiben auff den Stein /
Gleich wie der Cörper wahr/ so soll die Grabstät seyn.
18. Einer Verbuhlten.
Die vor geschencktes Geld entblöste Schoß und Brust /
Macht der ergrimte Todt/ zu des Gewurmes kost /
Ihr buhler last alhier die Trähnen-ströme fliessen /
So kan noch mancher Wurm bey Speise Tranck geniessen.
19. Eines Alten Bräutigams.
Cupido jagte mier die Pheile nach dem Hertzen /
Er gab mier wehnig Krafft/ und nicht geringe Schmertzen /
Der wille war bereit die Kräffte fehlten mier /
Mein Lieb Küst frisches Fleisch/ ich faule schon alhier.
20. Einer Alten Braut.
Mein Liebster hieß mich Braut/ und meinte nur das Geldt /
Die Pest rieß mich von ihm und ließ ihn in der Welt /
Der Todt saß in der Schoß der Winter in den Beinen /
Ist Todt und Winter hier/ so mag ein ander weinen.
Einer Cop-
C
Grab Schrifften Ander Theil.
16. Einer unbeſtendigen Jungfrawen.
Mein Leben endert ich nach meiner Augenblicke /
Mit unbeſtendigkeit beſchaͤmt ich daß geluͤcke.
Die groͤſte buͤberey hat mier der Todt gethan
Die weil ich dieſes Grab nicht auch veraͤndern kan.
17. Einer Luſtiegen Jungfrawen.
Hier liegt Flavia bey Tauſenden begraben /
Ihr Mund hat nie gewunſcht ein eigen Grab zu haben /
Sie hatt der Freunde Hand zu ſchreiben auff den Stein /
Gleich wie der Coͤrper wahr/ ſo ſoll die Grabſtaͤt seyn.
18. Einer Verbuhlten.
Die vor geſchencktes Geld entbloͤſte Schoß und Bruſt /
Macht der ergrimte Todt/ zu des Gewurmes koſt /
Ihr buhler laſt alhier die Traͤhnen-ſtroͤme flieſſen /
So kan noch mancher Wurm bey Speiſe Tranck genieſſen.
19. Eines Alten Braͤutigams.
Cupido jagte mier die Pheile nach dem Hertzen /
Er gab mier wehnig Krafft/ und nicht geringe Schmertzen /
Der wille war bereit die Kraͤffte fehlten mier /
Mein Lieb Kuͤſt friſches Fleiſch/ ich faule ſchon alhier.
20. Einer Alten Braut.
Mein Liebſter hieß mich Braut/ und meinte nur das Geldt /
Die Peſt rieß mich von ihm und ließ ihn in der Welt /
Der Todt ſaß in der Schoß der Winter in den Beinen /
Iſt Todt und Winter hier/ ſo mag ein ander weinen.
Einer Cop-
C
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[[17]/0017] Grab Schrifften Ander Theil. 16. Einer unbeſtendigen Jungfrawen. Mein Leben endert ich nach meiner Augenblicke / Mit unbeſtendigkeit beſchaͤmt ich daß geluͤcke. Die groͤſte buͤberey hat mier der Todt gethan Die weil ich dieſes Grab nicht auch veraͤndern kan. 17. Einer Luſtiegen Jungfrawen. Hier liegt Flavia bey Tauſenden begraben / Ihr Mund hat nie gewunſcht ein eigen Grab zu haben / Sie hatt der Freunde Hand zu ſchreiben auff den Stein / Gleich wie der Coͤrper wahr/ ſo ſoll die Grabſtaͤt seyn. 18. Einer Verbuhlten. Die vor geſchencktes Geld entbloͤſte Schoß und Bruſt / Macht der ergrimte Todt/ zu des Gewurmes koſt / Ihr buhler laſt alhier die Traͤhnen-ſtroͤme flieſſen / So kan noch mancher Wurm bey Speiſe Tranck genieſſen. 19. Eines Alten Braͤutigams. Cupido jagte mier die Pheile nach dem Hertzen / Er gab mier wehnig Krafft/ und nicht geringe Schmertzen / Der wille war bereit die Kraͤffte fehlten mier / Mein Lieb Kuͤſt friſches Fleiſch/ ich faule ſchon alhier. 20. Einer Alten Braut. Mein Liebſter hieß mich Braut/ und meinte nur das Geldt / Die Peſt rieß mich von ihm und ließ ihn in der Welt / Der Todt ſaß in der Schoß der Winter in den Beinen / Iſt Todt und Winter hier/ ſo mag ein ander weinen. Einer Cop- C

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662/17>, abgerufen am 23.11.2024.