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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.

Sie machen es wie GOtt/ der zwar sein himmel-reich
Nebst dieser unter-welt mit gröstem fleiß regieret/
Und doch auf opfernde geneigte blicke führet.
Ja kontestu/ o held/ gleich mitten in dem streit/
Als Mars nur feuer/ dampf und schwefel ausgespeyt/
Den Musen einen sitz an unser Saale bauen/
So kanst du itzt zugleich auch heer und zeilen schauen.

So nimm diß opfer-blat nun allergnädigst an/
Ach daß ich doch was mehr als wünsche liefern solte!
Ja weil du alles hast/ was man dir wünschen kan/
So weiß ich selber nicht was ich dir wünschen wolte.
Es fehlet dir ja nicht an weißheit/ ehr und macht;
Ein cronen-erb ist da nebst treuen unterthanen.
Es mangelt niemals dir an frohen sieges-fahnen/
Weil die gerechtigkeit bey deinen kriegen wacht!
Dein glückes-rad kan auch sich nicht zurück bewegen/
Der nagel/ der es hält/ ist GOttes huld und seegen.
Was wünsch ich dir nun noch? diß/ hochberühmter Held/
Was Daniel gewünscht dem Mächtigsten der welt:
Herr König/ GOtt verleyh dir ein recht langes leben/ (*)
Diß wird uns langes glück und lange freude geben.


Auf Sr. Hochfürstl. Durchl. Her-
tzog Georg Friedrichs/ Marggra-
fens zu Brandenburg-Bayreuth etc. etc.
Hohe ankunft in Leipzig A. 1697.
im nahmen zweyer lands-
kinder.

J. B. M.

DUrchlauchtigst-grosser Printz/ darff unsre schuldigkeit/
So dir vor diesesmal nichts anders kan gewähren/
Sich
(*) Dan. VI, 21.

Vermiſchte Gedichte.

Sie machen es wie GOtt/ der zwar ſein himmel-reich
Nebſt dieſer unter-welt mit groͤſtem fleiß regieret/
Und doch auf opfernde geneigte blicke fuͤhret.
Ja konteſtu/ o held/ gleich mitten in dem ſtreit/
Als Mars nur feuer/ dampf und ſchwefel ausgeſpeyt/
Den Muſen einen ſitz an unſer Saale bauen/
So kanſt du itzt zugleich auch heer und zeilen ſchauen.

So nimm diß opfer-blat nun allergnaͤdigſt an/
Ach daß ich doch was mehr als wuͤnſche liefern ſolte!
Ja weil du alles haſt/ was man dir wuͤnſchen kan/
So weiß ich ſelber nicht was ich dir wuͤnſchen wolte.
Es fehlet dir ja nicht an weißheit/ ehr und macht;
Ein cronen-erb iſt da nebſt treuen unterthanen.
Es mangelt niemals dir an frohen ſieges-fahnen/
Weil die gerechtigkeit bey deinen kriegen wacht!
Dein gluͤckes-rad kan auch ſich nicht zuruͤck bewegen/
Der nagel/ der es haͤlt/ iſt GOttes huld und ſeegen.
Was wuͤnſch ich dir nun noch? diß/ hochberuͤhmter Held/
Was Daniel gewuͤnſcht dem Maͤchtigſten der welt:
Herr Koͤnig/ GOtt verleyh dir ein recht langes leben/ (*)
Diß wird uns langes gluͤck und lange freude geben.


Auf Sr. Hochfuͤrſtl. Durchl. Her-
tzog Georg Friedrichs/ Marggra-
fens zu Brandenburg-Bayreuth ꝛc. ꝛc.
Hohe ankunft in Leipzig A. 1697.
im nahmen zweyer lands-
kinder.

J. B. M.

DUrchlauchtigſt-groſſer Printz/ darff unſre ſchuldigkeit/
So dir vor dieſesmal nichts anders kan gewaͤhren/
Sich
(*) Dan. VI, 21.
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[292/0302] Vermiſchte Gedichte. Sie machen es wie GOtt/ der zwar ſein himmel-reich Nebſt dieſer unter-welt mit groͤſtem fleiß regieret/ Und doch auf opfernde geneigte blicke fuͤhret. Ja konteſtu/ o held/ gleich mitten in dem ſtreit/ Als Mars nur feuer/ dampf und ſchwefel ausgeſpeyt/ Den Muſen einen ſitz an unſer Saale bauen/ So kanſt du itzt zugleich auch heer und zeilen ſchauen. So nimm diß opfer-blat nun allergnaͤdigſt an/ Ach daß ich doch was mehr als wuͤnſche liefern ſolte! Ja weil du alles haſt/ was man dir wuͤnſchen kan/ So weiß ich ſelber nicht was ich dir wuͤnſchen wolte. Es fehlet dir ja nicht an weißheit/ ehr und macht; Ein cronen-erb iſt da nebſt treuen unterthanen. Es mangelt niemals dir an frohen ſieges-fahnen/ Weil die gerechtigkeit bey deinen kriegen wacht! Dein gluͤckes-rad kan auch ſich nicht zuruͤck bewegen/ Der nagel/ der es haͤlt/ iſt GOttes huld und ſeegen. Was wuͤnſch ich dir nun noch? diß/ hochberuͤhmter Held/ Was Daniel gewuͤnſcht dem Maͤchtigſten der welt: Herr Koͤnig/ GOtt verleyh dir ein recht langes leben/ (*) Diß wird uns langes gluͤck und lange freude geben. Auf Sr. Hochfuͤrſtl. Durchl. Her- tzog Georg Friedrichs/ Marggra- fens zu Brandenburg-Bayreuth ꝛc. ꝛc. Hohe ankunft in Leipzig A. 1697. im nahmen zweyer lands- kinder. J. B. M. DUrchlauchtigſt-groſſer Printz/ darff unſre ſchuldigkeit/ So dir vor dieſesmal nichts anders kan gewaͤhren/ Sich (*) Dan. VI, 21.

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/302>, abgerufen am 30.12.2024.