Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Herren und Knechte. Ihr wolltet euch zu Göttern machen, Und siehe, das gelang euch schlecht; Da machtet ihr das Volk der Schwachen Zu einem dienenden Geschlecht. Und dies Geschlecht muß immer büßen, Zu groß ist seine eigne Schuld, Und wollt ihr's Leben ihm versüßen, So ist es eure Gnad' und Huld. Da ist die Rede nicht vom Rechte, Das wär' auch nur ein toller Wahn: Ihr seid die Herrn, sie sind die Knechte, Und was ihr thut ist wohlgethan. 10
Herren und Knechte. Ihr wolltet euch zu Göttern machen, Und ſiehe, das gelang euch ſchlecht; Da machtet ihr das Volk der Schwachen Zu einem dienenden Geſchlecht. Und dies Geſchlecht muß immer büßen, Zu groß iſt ſeine eigne Schuld, Und wollt ihr's Leben ihm verſüßen, So iſt es eure Gnad' und Huld. Da iſt die Rede nicht vom Rechte, Das wär' auch nur ein toller Wahn: Ihr ſeid die Herrn, ſie ſind die Knechte, Und was ihr thut iſt wohlgethan. 10
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Herren und Knechte.
Ihr wolltet euch zu Göttern machen,
Und ſiehe, das gelang euch ſchlecht;
Da machtet ihr das Volk der Schwachen
Zu einem dienenden Geſchlecht.
Und dies Geſchlecht muß immer büßen,
Zu groß iſt ſeine eigne Schuld,
Und wollt ihr's Leben ihm verſüßen,
So iſt es eure Gnad' und Huld.
Da iſt die Rede nicht vom Rechte,
Das wär' auch nur ein toller Wahn:
Ihr ſeid die Herrn, ſie ſind die Knechte,
Und was ihr thut iſt wohlgethan.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/163>, abgerufen am 03.03.2025. |