Jedem Reisenden, der bei guter Tageszeit sich dem Städtchen G. von der südlichen Seite bis auf eine halbe Stunde Weges genähert, fällt der Landstraße rechts ein stattliches Landhaus in die Augen, welches mit seinen wunderlichen bunten Zinnen aus finsterm Gebüsch blickend, emporsteigt. Dieses Gebüsch umkränzte den weitläuftigen Gar¬ ten, der sich in weiter Strecke Thal abwärts hin¬ zieht. Kommst du einmal, vielgeliebter Leser! des Weges, so scheue weder den kleinen Aufenthalt deiner Reise, noch das kleine Trinkgeld, das du etwa dem Gärtner geben dürftest, sondern steige fein aus dem Wagen, und laß dir Haus und Garten aufschließen, vorgebend, du hättest den
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Das ſteinerne Herz.
Jedem Reiſenden, der bei guter Tageszeit ſich dem Staͤdtchen G. von der ſuͤdlichen Seite bis auf eine halbe Stunde Weges genaͤhert, faͤllt der Landſtraße rechts ein ſtattliches Landhaus in die Augen, welches mit ſeinen wunderlichen bunten Zinnen aus finſterm Gebuͤſch blickend, emporſteigt. Dieſes Gebuͤſch umkraͤnzte den weitlaͤuftigen Gar¬ ten, der ſich in weiter Strecke Thal abwaͤrts hin¬ zieht. Kommſt du einmal, vielgeliebter Leſer! des Weges, ſo ſcheue weder den kleinen Aufenthalt deiner Reiſe, noch das kleine Trinkgeld, das du etwa dem Gaͤrtner geben duͤrfteſt, ſondern ſteige fein aus dem Wagen, und laß dir Haus und Garten aufſchließen, vorgebend, du haͤtteſt den
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Das ſteinerne Herz.
Jedem Reiſenden, der bei guter Tageszeit ſich
dem Staͤdtchen G. von der ſuͤdlichen Seite bis
auf eine halbe Stunde Weges genaͤhert, faͤllt der
Landſtraße rechts ein ſtattliches Landhaus in die
Augen, welches mit ſeinen wunderlichen bunten
Zinnen aus finſterm Gebuͤſch blickend, emporſteigt.
Dieſes Gebuͤſch umkraͤnzte den weitlaͤuftigen Gar¬
ten, der ſich in weiter Strecke Thal abwaͤrts hin¬
zieht. Kommſt du einmal, vielgeliebter Leſer!
des Weges, ſo ſcheue weder den kleinen Aufenthalt
deiner Reiſe, noch das kleine Trinkgeld, das du
etwa dem Gaͤrtner geben duͤrfteſt, ſondern ſteige
fein aus dem Wagen, und laß dir Haus und
Garten aufſchließen, vorgebend, du haͤtteſt den
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/331>, abgerufen am 21.12.2024.
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