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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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An ein Mädchen,
das am Frohnleichnamsfest ein
Marienbild trug.

Denk' ich meiner frohen Knabenzeiten,
Denk' ich, Mädchen, auch an dich;
Und die hellen Sehnsuchtstränen gleiten,
Und die Seele wölket sich.
Sittsam war dein Aug, voll Mädchenmilde,
Der die Andacht Reize lieh,
Wich vom schönen Muttergottesbilde,
Wich vom Christuskinde nie.
Manche Zähre floss von deinen Wangen,
Wie der Thau von Rosen rinnt,
Blieb izt am Marienbilde hangen,
Rann izt auf das Christuskind.
Eine
An ein Mädchen,
das am Frohnleichnamsfeſt ein
Marienbild trug.

Denk' ich meiner frohen Knabenzeiten,
Denk' ich, Mädchen, auch an dich;
Und die hellen Sehnſuchtstränen gleiten,
Und die Seele wölket ſich.
Sittſam war dein Aug, voll Mädchenmilde,
Der die Andacht Reize lieh,
Wich vom ſchönen Muttergottesbilde,
Wich vom Chriſtuskinde nie.
Manche Zähre floſs von deinen Wangen,
Wie der Thau von Roſen rinnt,
Blieb izt am Marienbilde hangen,
Rann izt auf das Chriſtuskind.
Eine
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[46/0086] An ein Mädchen, das am Frohnleichnamsfeſt ein Marienbild trug. Denk' ich meiner frohen Knabenzeiten, Denk' ich, Mädchen, auch an dich; Und die hellen Sehnſuchtstränen gleiten, Und die Seele wölket ſich. Sittſam war dein Aug, voll Mädchenmilde, Der die Andacht Reize lieh, Wich vom ſchönen Muttergottesbilde, Wich vom Chriſtuskinde nie. Manche Zähre floſs von deinen Wangen, Wie der Thau von Roſen rinnt, Blieb izt am Marienbilde hangen, Rann izt auf das Chriſtuskind. Eine

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/86>, abgerufen am 30.12.2024.