Heyse, Paul: Novellen. Berlin, 1855.Drittes Capitel. Wochen sind vergangen. Zum ersten Mal soll Man hatte statt der Vorhänge Laubgewinde um Marlene drückte sich in düsterer Angst in die Ein Ach des höchsten wortlosen Jubels klang von 2 *
Drittes Capitel. Wochen ſind vergangen. Zum erſten Mal ſoll Man hatte ſtatt der Vorhänge Laubgewinde um Marlene drückte ſich in düſterer Angſt in die Ein Ach des höchſten wortloſen Jubels klang von 2 *
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Drittes Capitel.
Wochen ſind vergangen. Zum erſten Mal ſoll
ſich die junge Kraft der Augen am Licht verſuchen.
Der Arzt, der indeß von der Stadt aus die einfache
Pflege der Kinder geleitet hat, war an einem um¬
wölkten Tage herüber gekommen, um ſelbſt zugegen
zu ſein und die Frucht ſeiner Sorge mitzugenießen.
Man hatte ſtatt der Vorhänge Laubgewinde um
die Fenſter gebreitet und beide Kammern mit Grün
und Blumen feſtlich aufgeſchmückt. Der Gutsherr
ſelbſt und wer im Dorfe den beiden Familien am
nächſten ſtand hatte ſich eingefunden, Eltern und
Kindern Glück zu wünſchen und ſich am Staunen
der Geheilten zu freuen.
Marlene drückte ſich in düſterer Angſt in die
Zweige im Winkel, als Clemens, hochroth vor Ent¬
zücken, ihr gegenübergeſtellt wurde und ihre Hand
faßte. Er hatte ſich's ausgebeten, ſie zuerſt ſehen zu
dürfen. So löſ'te man ihnen in demſelben Augen¬
blick die Binden.
Ein Ach des höchſten wortloſen Jubels klang von
des Knaben Lippen. Er blieb ſtarr auf demſelben
2 *
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