[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.XXXIV. Pferdeausfuhrverbot. Wir müssen uns bei Zeiten tüchtig rühren, Und können drum, trotz manchem schönen Gulden, Getreue Unterthanen, nimmer dulden, Daß Franken Eure Pferde uns entführen. Wir wollen nicht zu früh das Feuer schüren, Wir thun nur, was wir unsern Liebden schulden, Beschlossen demgemäß in allen Hulden, Also zu steuern solchen Ungebühren: Habt uns ein Aug' auf jede Mäklerschar, Daß sie uns keinen Huf contrebandiren, Vom Karrengaule bis zum Bairaktar! Doch naht sich eins von unsern Flügelthieren, Die sind zum Kriegsdienst völlig unbrauchbar -- Laßt sie die Grenzen immerhin passiren! XXXIV. Pferdeausfuhrverbot. Wir müſſen uns bei Zeiten tüchtig rühren, Und können drum, trotz manchem ſchönen Gulden, Getreue Unterthanen, nimmer dulden, Daß Franken Eure Pferde uns entführen. Wir wollen nicht zu früh das Feuer ſchüren, Wir thun nur, was wir unſern Liebden ſchulden, Beſchloſſen demgemäß in allen Hulden, Alſo zu ſteuern ſolchen Ungebühren: Habt uns ein Aug' auf jede Mäklerſchar, Daß ſie uns keinen Huf contrebandiren, Vom Karrengaule bis zum Bairaktar! Doch naht ſich eins von unſern Flügelthieren, Die ſind zum Kriegsdienſt völlig unbrauchbar — Laßt ſie die Grenzen immerhin paſſiren! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0170" n="164"/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq #b">XXXIV.</hi><lb/> </head> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Pferdeausfuhrverbot.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wir müſſen uns bei Zeiten tüchtig rühren,</l><lb/> <l>Und können drum, trotz manchem ſchönen Gulden,</l><lb/> <l>Getreue Unterthanen, nimmer dulden,</l><lb/> <l>Daß Franken Eure Pferde uns entführen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Wir wollen nicht zu früh das Feuer ſchüren,</l><lb/> <l>Wir thun nur, was wir unſern Liebden ſchulden,</l><lb/> <l>Beſchloſſen demgemäß in allen Hulden,</l><lb/> <l>Alſo zu ſteuern ſolchen Ungebühren:</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Habt uns ein Aug' auf jede Mäklerſchar,</l><lb/> <l>Daß ſie uns keinen Huf contrebandiren,</l><lb/> <l>Vom Karrengaule bis zum Bairaktar!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Doch naht ſich eins von unſern Flügelthieren,</l><lb/> <l>Die ſind zum Kriegsdienſt völlig unbrauchbar —</l><lb/> <l>Laßt ſie die Grenzen immerhin paſſiren!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [164/0170]
XXXIV.
Pferdeausfuhrverbot.
Wir müſſen uns bei Zeiten tüchtig rühren,
Und können drum, trotz manchem ſchönen Gulden,
Getreue Unterthanen, nimmer dulden,
Daß Franken Eure Pferde uns entführen.
Wir wollen nicht zu früh das Feuer ſchüren,
Wir thun nur, was wir unſern Liebden ſchulden,
Beſchloſſen demgemäß in allen Hulden,
Alſo zu ſteuern ſolchen Ungebühren:
Habt uns ein Aug' auf jede Mäklerſchar,
Daß ſie uns keinen Huf contrebandiren,
Vom Karrengaule bis zum Bairaktar!
Doch naht ſich eins von unſern Flügelthieren,
Die ſind zum Kriegsdienſt völlig unbrauchbar —
Laßt ſie die Grenzen immerhin paſſiren!
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/170>, abgerufen am 22.07.2024. |