Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Küchen-Garten. bens-Geister/ macht träge/ verdrossen/ und erwecketso dann Schlag-Flüsse/ denn es zu den narcoticis mit kan gerechnet werden. 2. Wein-Raute. Wird durchs Abreissen vermehrt/ und im Gar- Trucknet und erwärmet fast sehr/ widerstehet den 3. Merrettig. Wird im Garten an einen feuchten wohlumge- Licht
Kuͤchen-Garten. bens-Geiſter/ macht traͤge/ verdroſſen/ und erwecketſo dann Schlag-Fluͤſſe/ denn es zu den narcoticis mit kan gerechnet werden. 2. Wein-Raute. Wird durchs Abreiſſen vermehrt/ und im Gar- Trucknet und erwaͤrmet faſt ſehr/ widerſtehet den 3. Merrettig. Wird im Garten an einen feuchten wohlumge- Licht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0205" n="189"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kuͤchen-Garten.</hi></fw><lb/> bens-Geiſter/ macht traͤge/ verdroſſen/ und erwecket<lb/> ſo dann Schlag-Fluͤſſe/ denn es zu den <hi rendition="#aq">narcoticis</hi> mit<lb/> kan gerechnet werden.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#fr">2. Wein-Raute.</hi> </head><lb/> <p>Wird durchs Abreiſſen vermehrt/ und im Gar-<lb/> ten laͤngſt den breiten Gaͤngen an ſtatt der Hecken<lb/> gepflantzt/ vermehrt ſich auch ſelbſt/ durch Ver-<lb/> ſchuͤttung des Saamens/ wächſet durch fleiſige Pfle-<lb/> ge zum zimlichen Baum/ ſteth gern in truckenen und<lb/> warmen Grunde/ bluͤhet im Junio.</p><lb/> <p>Trucknet und erwaͤrmet faſt ſehr/ widerſtehet den<lb/> Gifft/ und thut Haupt und Nerven gut/ in der Peſt<lb/> und andern gifftigen anklebenden Seuchen/ einge-<lb/> nommenen Gifft/ ſchwachem Geſichte/ im Seiten-<lb/> Stechen/ <hi rendition="#aq">pleuritide,</hi> in der <hi rendition="#aq">Cholic,</hi> und anderswo<lb/> wird ſie mit Nutzen/ wie auch aͤuſſerlich in Schlan-<lb/> gen-Stichen/ in gifftigen Druͤſen/ im Fieberlichen<lb/><hi rendition="#aq">Paroxyſmo</hi> (den Ruͤckgrad damit beſtrichen) im<lb/> Haupt-Weh vom Rauſche/ hitzigen und gifftigen<lb/> Fiebern (in Umſchlag mit Saltz und Eßig ums<lb/> Haupt oder unter die Fuß-Sohlen) gebraucht. Jn<lb/> der <hi rendition="#aq">Epilep</hi>ſie iſt ſonderlich das deſtill. Oel gut.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#fr">3. Merrettig.</hi> </head><lb/> <p>Wird im Garten an einen feuchten wohlumge-<lb/> grabenen Ort gelegt/ hat ferner keiner Pflegung<lb/> noͤthig. Wann ihr gegen den Winter vor eure<lb/> Haußhaltung etwas davon außgrabet/ ſo ſchneidet<lb/> von dem obern Theil der Wurtzeln/ da das Laub<lb/> geſeſſen/ ein Stuͤcklein ab/ woran noch ein Treib-<lb/> Auge ſitzet/ leget ſolche Stuͤcklein im abnehmenden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Licht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0205]
Kuͤchen-Garten.
bens-Geiſter/ macht traͤge/ verdroſſen/ und erwecket
ſo dann Schlag-Fluͤſſe/ denn es zu den narcoticis mit
kan gerechnet werden.
2. Wein-Raute.
Wird durchs Abreiſſen vermehrt/ und im Gar-
ten laͤngſt den breiten Gaͤngen an ſtatt der Hecken
gepflantzt/ vermehrt ſich auch ſelbſt/ durch Ver-
ſchuͤttung des Saamens/ wächſet durch fleiſige Pfle-
ge zum zimlichen Baum/ ſteth gern in truckenen und
warmen Grunde/ bluͤhet im Junio.
Trucknet und erwaͤrmet faſt ſehr/ widerſtehet den
Gifft/ und thut Haupt und Nerven gut/ in der Peſt
und andern gifftigen anklebenden Seuchen/ einge-
nommenen Gifft/ ſchwachem Geſichte/ im Seiten-
Stechen/ pleuritide, in der Cholic, und anderswo
wird ſie mit Nutzen/ wie auch aͤuſſerlich in Schlan-
gen-Stichen/ in gifftigen Druͤſen/ im Fieberlichen
Paroxyſmo (den Ruͤckgrad damit beſtrichen) im
Haupt-Weh vom Rauſche/ hitzigen und gifftigen
Fiebern (in Umſchlag mit Saltz und Eßig ums
Haupt oder unter die Fuß-Sohlen) gebraucht. Jn
der Epilepſie iſt ſonderlich das deſtill. Oel gut.
3. Merrettig.
Wird im Garten an einen feuchten wohlumge-
grabenen Ort gelegt/ hat ferner keiner Pflegung
noͤthig. Wann ihr gegen den Winter vor eure
Haußhaltung etwas davon außgrabet/ ſo ſchneidet
von dem obern Theil der Wurtzeln/ da das Laub
geſeſſen/ ein Stuͤcklein ab/ woran noch ein Treib-
Auge ſitzet/ leget ſolche Stuͤcklein im abnehmenden
Licht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |