Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Küchen-Garten. verdauet/ sincken auch bald unter sich/ gebenziemlich viel Nahrung/ und haben keinen bösen Safft/ haben auch etwas windiges/ welches stimuliret/ an sich/ dahero sie viel Lust erwecken; Die Weiber pflegen sie den Männern gern auf zu tragen/ und zu sagen/ daß sie gar gesund sind. Jnsonderheit thun sie dem Magen gut/ weil sie eine kaum merck- liche Bitterkeit an sich haben/ treiben dane- ben den Urin und Stein/ und werden für ein Special wider Gifft gehalten. 26. Petersilge/ Petroselinum. Wil in zunehmenden Licht/ wann das Absehen Boden
Kuͤchen-Garten. verdauet/ ſincken auch bald unter ſich/ gebenziemlich viel Nahrung/ und haben keinen boͤſen Safft/ haben auch etwas windiges/ welches ſtimuliret/ an ſich/ dahero ſie viel Luſt erwecken; Die Weiber pflegen ſie den Maͤnnern gern auf zu tragen/ und zu ſagen/ daß ſie gar geſund ſind. Jnſonderheit thun ſie dem Magen gut/ weil ſie eine kaum merck- liche Bitterkeit an ſich haben/ treiben dane- ben den Urin und Stein/ und werden fuͤr ein Special wider Gifft gehalten. 26. Peterſilge/ Petroſelinum. Wil in zunehmenden Licht/ wann das Abſehen Boden
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0189" n="173"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Kuͤchen-Garten.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">verdauet/ ſincken auch bald unter ſich/ geben<lb/> ziemlich viel Nahrung/ und haben keinen<lb/> boͤſen Safft/ haben auch etwas windiges/<lb/> welches</hi> <hi rendition="#aq">ſtimuli</hi> <hi rendition="#fr">ret/ an ſich/ dahero ſie viel<lb/> Luſt erwecken; Die Weiber pflegen ſie den<lb/> Maͤnnern gern auf zu tragen/ und zu ſagen/<lb/> daß ſie gar geſund ſind. Jnſonderheit thun<lb/> ſie dem Magen gut/ weil ſie eine kaum merck-<lb/> liche Bitterkeit an ſich haben/ treiben dane-<lb/> ben den Urin und Stein/ und werden fuͤr ein</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Special</hi> <hi rendition="#fr">wider Gifft gehalten.</hi> </p> </div><lb/> <div n="3"> <head>26. <hi rendition="#fr">Peterſilge/</hi> <hi rendition="#aq">Petroſelinum.</hi></head><lb/> <p>Wil in zunehmenden Licht/ wann das Abſehen<lb/> auf das Kraut iſt; die aber Wurtzeln bringen ſollen<lb/> im abnehmenden Mond/ auch wohl letzt im Herbſt/<lb/> um ſie gegen das Vor-Jahr fruͤhe zu haben/ geſaͤet<lb/> ſeyn; bleiben gemeiniglich vier Wochen und laͤnger<lb/> in der Erde/ ehe ſie hervor kommen/ deswegen ſie auch<lb/> wohl im Februario/ wann es nicht allzu kalt/ geſaͤet<lb/> werden/ laͤſt man den Saamen aber eine Nacht zu-<lb/> vor weichen/ wird ſie wohl vierzehen Tage eher kom-<lb/> men. Jhrer ſind dreyerley <hi rendition="#aq">Sorten,</hi> die krauſe/ ſchlech-<lb/> te und Roͤmiſche/ dieſe hat groſſe Blätter/ der Peter-<lb/> filgen-Saame/ ſo er zwey Jahr alt iſt/ wird mehr als<lb/> der einjaͤhrige auffbringen. Sie erfordert keinen<lb/> ſonderbahren Grund/ und ſcheuet den Schatten<lb/> nicht/ aber die groſſe Wurtzeln bringen ſollen/ muͤſ-<lb/> ſen ein tieff umgegrabenes und ſandiges Land/ auch<lb/> gute Sonne haben/ denn je tieffer der Grund gear-<lb/> beitet/ und je beſſer er geduͤnget iſt/ je angenehmer<lb/> waͤchſet die Peterſilien/ aber ſonderlich wenn der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Boden</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0189]
Kuͤchen-Garten.
verdauet/ ſincken auch bald unter ſich/ geben
ziemlich viel Nahrung/ und haben keinen
boͤſen Safft/ haben auch etwas windiges/
welches ſtimuliret/ an ſich/ dahero ſie viel
Luſt erwecken; Die Weiber pflegen ſie den
Maͤnnern gern auf zu tragen/ und zu ſagen/
daß ſie gar geſund ſind. Jnſonderheit thun
ſie dem Magen gut/ weil ſie eine kaum merck-
liche Bitterkeit an ſich haben/ treiben dane-
ben den Urin und Stein/ und werden fuͤr ein
Special wider Gifft gehalten.
26. Peterſilge/ Petroſelinum.
Wil in zunehmenden Licht/ wann das Abſehen
auf das Kraut iſt; die aber Wurtzeln bringen ſollen
im abnehmenden Mond/ auch wohl letzt im Herbſt/
um ſie gegen das Vor-Jahr fruͤhe zu haben/ geſaͤet
ſeyn; bleiben gemeiniglich vier Wochen und laͤnger
in der Erde/ ehe ſie hervor kommen/ deswegen ſie auch
wohl im Februario/ wann es nicht allzu kalt/ geſaͤet
werden/ laͤſt man den Saamen aber eine Nacht zu-
vor weichen/ wird ſie wohl vierzehen Tage eher kom-
men. Jhrer ſind dreyerley Sorten, die krauſe/ ſchlech-
te und Roͤmiſche/ dieſe hat groſſe Blätter/ der Peter-
filgen-Saame/ ſo er zwey Jahr alt iſt/ wird mehr als
der einjaͤhrige auffbringen. Sie erfordert keinen
ſonderbahren Grund/ und ſcheuet den Schatten
nicht/ aber die groſſe Wurtzeln bringen ſollen/ muͤſ-
ſen ein tieff umgegrabenes und ſandiges Land/ auch
gute Sonne haben/ denn je tieffer der Grund gear-
beitet/ und je beſſer er geduͤnget iſt/ je angenehmer
waͤchſet die Peterſilien/ aber ſonderlich wenn der
Boden
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |