Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Küchen-Garten.
thut er das seinige/ auswendig wird er mit
Nutzen zur Schlaff-Sucht in der Nase ge-
braucht/ öffnet zeitige Geschwülste/ und
macht niesen/ das Oehl hierauß gepresset/
hilfft denen erkalteten Sehn-Adern/ und
dannenhero entspringenden Zufällen.

17. Kresse/ Nasturtium hortense.

Jst zweyerley/ Winter- und Sommer-Kresse.
Diese wird auf zweyerley Manier/ erstlich auf ein
Bette/ als andere Kräuter gesäet/ oder man macht
runde Grüblein/ legt den Saamen ziemlich dicke
hinein/ bedeckt ihn mit kleiner Erde/ so wächset er
Ballenweiß herfür und ist also beqvemer zum Ab-
schneiden/ um allezeit frische zu haben/ kan die Aus-
Saat alle 14. Tage und öffters wiederholt werden/
sie liebet eine etwas feuchte fette Erde: Lasset von
der erst gesäeten etwas zu Saamen stehen/ dessen
Reiffe leicht zu erkennen.

Brunnenkreß oder Nasturtium aqvaticum
braucht keines pflantzens/ weil sie in allen frischen
Brunnen-Bächlein von selbsten wächset/ wird des
Winters sehr beqvem zu Sallaten gebraucht. Die
gefüllte Brunnenkreß aber wird auch in Gärten
jm vollen Licht/ in wäßrigen feuchten und schattigen
Grund gepflantzet/ trägt schöne weisse gefüllte
Blümlein.

Winter-Kresse wird durch Saamen und Wur-
tzeln fort gebracht/ wann sie einmahl gesäet/ ist deren
Untergang nicht leicht zu besorgen/ sie tauren den
gantzen Winter durch/ will einen sandigen und wäs-
serigen Grund haben.

Die
L 2

Kuͤchen-Garten.
thut er das ſeinige/ auswendig wird er mit
Nutzen zur Schlaff-Sucht in der Naſe ge-
braucht/ oͤffnet zeitige Geſchwuͤlſte/ und
macht nieſen/ das Oehl hierauß gepreſſet/
hilfft denen erkalteten Sehn-Adern/ und
dannenhero entſpringenden Zufaͤllen.

17. Kreſſe/ Naſturtium hortenſe.

Jſt zweyerley/ Winter- und Sommer-Kreſſe.
Dieſe wird auf zweyerley Manier/ erſtlich auf ein
Bette/ als andere Kraͤuter geſaͤet/ oder man macht
runde Gruͤblein/ legt den Saamen ziemlich dicke
hinein/ bedeckt ihn mit kleiner Erde/ ſo waͤchſet er
Ballenweiß herfuͤr und iſt alſo beqvemer zum Ab-
ſchneiden/ um allezeit friſche zu haben/ kan die Aus-
Saat alle 14. Tage und oͤffters wiederholt werden/
ſie liebet eine etwas feuchte fette Erde: Laſſet von
der erſt geſaͤeten etwas zu Saamen ſtehen/ deſſen
Reiffe leicht zu erkennen.

Brunnenkreß oder Naſturtium aqvaticum
braucht keines pflantzens/ weil ſie in allen friſchen
Brunnen-Baͤchlein von ſelbſten waͤchſet/ wird des
Winters ſehr beqvem zu Sallaten gebraucht. Die
gefuͤllte Brunnenkreß aber wird auch in Gaͤrten
jm vollen Licht/ in waͤßrigen feuchten und ſchattigen
Grund gepflantzet/ traͤgt ſchoͤne weiſſe gefuͤllte
Bluͤmlein.

Winter-Kreſſe wird durch Saamen und Wur-
tzeln fort gebracht/ wann ſie einmahl geſaͤet/ iſt deren
Untergang nicht leicht zu beſorgen/ ſie tauren den
gantzen Winter durch/ will einen ſandigen und waͤſ-
ſerigen Grund haben.

Die
L 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0179" n="163"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ku&#x0364;chen-Garten.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">thut er das &#x017F;einige/ auswendig wird er mit<lb/>
Nutzen zur Schlaff-Sucht in der Na&#x017F;e ge-<lb/>
braucht/ o&#x0364;ffnet zeitige Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;te/ und<lb/>
macht nie&#x017F;en/ das Oehl hierauß gepre&#x017F;&#x017F;et/<lb/>
hilfft denen erkalteten Sehn-Adern/ und<lb/>
dannenhero ent&#x017F;pringenden Zufa&#x0364;llen.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>17. <hi rendition="#fr">Kre&#x017F;&#x017F;e/</hi> <hi rendition="#aq">Na&#x017F;turtium horten&#x017F;e.</hi></head><lb/>
            <p>J&#x017F;t zweyerley/ Winter- und Sommer-Kre&#x017F;&#x017F;e.<lb/>
Die&#x017F;e wird auf zweyerley Manier/ er&#x017F;tlich auf ein<lb/>
Bette/ als andere Kra&#x0364;uter ge&#x017F;a&#x0364;et/ oder man macht<lb/>
runde Gru&#x0364;blein/ legt den Saamen ziemlich dicke<lb/>
hinein/ bedeckt ihn mit kleiner Erde/ &#x017F;o wa&#x0364;ch&#x017F;et er<lb/>
Ballenweiß herfu&#x0364;r und i&#x017F;t al&#x017F;o beqvemer zum Ab-<lb/>
&#x017F;chneiden/ um allezeit fri&#x017F;che zu haben/ kan die Aus-<lb/>
Saat alle 14. Tage und o&#x0364;ffters wiederholt werden/<lb/>
&#x017F;ie liebet eine etwas feuchte fette Erde: La&#x017F;&#x017F;et von<lb/>
der er&#x017F;t ge&#x017F;a&#x0364;eten etwas zu Saamen &#x017F;tehen/ de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Reiffe leicht zu erkennen.</p><lb/>
            <p>Brunnenkreß oder <hi rendition="#aq">Na&#x017F;turtium aqvaticum</hi><lb/>
braucht keines pflantzens/ weil &#x017F;ie in allen fri&#x017F;chen<lb/>
Brunnen-Ba&#x0364;chlein von &#x017F;elb&#x017F;ten wa&#x0364;ch&#x017F;et/ wird des<lb/>
Winters &#x017F;ehr beqvem zu Sallaten gebraucht. Die<lb/>
gefu&#x0364;llte Brunnenkreß aber wird auch in Ga&#x0364;rten<lb/>
jm vollen Licht/ in wa&#x0364;ßrigen feuchten und &#x017F;chattigen<lb/>
Grund gepflantzet/ tra&#x0364;gt &#x017F;cho&#x0364;ne wei&#x017F;&#x017F;e gefu&#x0364;llte<lb/>
Blu&#x0364;mlein.</p><lb/>
            <p>Winter-Kre&#x017F;&#x017F;e wird durch Saamen und Wur-<lb/>
tzeln fort gebracht/ wann &#x017F;ie einmahl ge&#x017F;a&#x0364;et/ i&#x017F;t deren<lb/>
Untergang nicht leicht zu be&#x017F;orgen/ &#x017F;ie tauren den<lb/>
gantzen Winter durch/ will einen &#x017F;andigen und wa&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erigen Grund haben.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">L 2</hi> </fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Die</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0179] Kuͤchen-Garten. thut er das ſeinige/ auswendig wird er mit Nutzen zur Schlaff-Sucht in der Naſe ge- braucht/ oͤffnet zeitige Geſchwuͤlſte/ und macht nieſen/ das Oehl hierauß gepreſſet/ hilfft denen erkalteten Sehn-Adern/ und dannenhero entſpringenden Zufaͤllen. 17. Kreſſe/ Naſturtium hortenſe. Jſt zweyerley/ Winter- und Sommer-Kreſſe. Dieſe wird auf zweyerley Manier/ erſtlich auf ein Bette/ als andere Kraͤuter geſaͤet/ oder man macht runde Gruͤblein/ legt den Saamen ziemlich dicke hinein/ bedeckt ihn mit kleiner Erde/ ſo waͤchſet er Ballenweiß herfuͤr und iſt alſo beqvemer zum Ab- ſchneiden/ um allezeit friſche zu haben/ kan die Aus- Saat alle 14. Tage und oͤffters wiederholt werden/ ſie liebet eine etwas feuchte fette Erde: Laſſet von der erſt geſaͤeten etwas zu Saamen ſtehen/ deſſen Reiffe leicht zu erkennen. Brunnenkreß oder Naſturtium aqvaticum braucht keines pflantzens/ weil ſie in allen friſchen Brunnen-Baͤchlein von ſelbſten waͤchſet/ wird des Winters ſehr beqvem zu Sallaten gebraucht. Die gefuͤllte Brunnenkreß aber wird auch in Gaͤrten jm vollen Licht/ in waͤßrigen feuchten und ſchattigen Grund gepflantzet/ traͤgt ſchoͤne weiſſe gefuͤllte Bluͤmlein. Winter-Kreſſe wird durch Saamen und Wur- tzeln fort gebracht/ wann ſie einmahl geſaͤet/ iſt deren Untergang nicht leicht zu beſorgen/ ſie tauren den gantzen Winter durch/ will einen ſandigen und waͤſ- ſerigen Grund haben. Die L 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/179
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/179>, abgerufen am 23.11.2024.