Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
MARTIUS.
MARTIUS.
Baum-Garten.

NOch ists Zeit die Bäume abzuwürmen/ dür-
re Aeste und Wasserschösse abzuschneiden/
zu butzen und zu säubern. Was man
auch im Herbst mit Stauden und Bäumen verab-
säumet oder was man mit Pfirsing/ Mandel/ und
Marellen-Bäumlein wegen besorgender Kälte mit
Fleiß unterlassen hat/ solches kan man jetzo fürneh-
men/ denn so man noch längerwartet biß der völli-
ge Safft in die Bäume ziehet/ ist die Versetzung sol-
cher Bäumlein viel schwerer.

Drey oder vier Tage nach dem neuen biß zum vol-
lem Licht könnet ihr/ wie auch noch im April, Aepf-
fel/ Birn und andere Reisser pfropffen.

Nehmet nun auch das Ablactiren zur
Hand.

Entäuget nun auch eure junge Bäume/ so wohl
an den Aesten als Stämmen/ wo ihr wolt/ daß sie
keine Zweige auswerffen sollen/ machet es aber nicht
zu viel/ damit der auffwallende Safft nicht zu sehr
verhindert werde.

Jm wachsenden Licht stechet ins Land allerley Obst-
Kern/ so ihr zuvor etwas in Zucker-Wasser geweicht/
etwan drey Finger tieff und so weit von einander/
damit die daraus wachsende Stämmlein ohne Scha-
den der Wurtzel können zum Versetzen wieder aus-
genommen werden/ darauff ihr künfftig/ wann sie

ihre
MARTIUS.
MARTIUS.
Baum-Garten.

NOch iſts Zeit die Baͤume abzuwuͤrmen/ duͤr-
re Aeſte und Waſſerſchoͤſſe abzuſchneiden/
zu butzen und zu ſaͤubern. Was man
auch im Herbſt mit Stauden und Baͤumen verab-
ſaͤumet oder was man mit Pfirſing/ Mandel/ und
Marellen-Baͤumlein wegen beſorgender Kaͤlte mit
Fleiß unterlaſſen hat/ ſolches kan man jetzo fuͤrneh-
men/ denn ſo man noch laͤngerwartet biß der voͤlli-
ge Safft in die Baͤume ziehet/ iſt die Verſetzung ſol-
cher Baͤumlein viel ſchwerer.

Drey oder vier Tage nach dem neuen biß zum vol-
lem Licht koͤnnet ihr/ wie auch noch im April, Aepf-
fel/ Birn und andere Reiſſer pfropffen.

Nehmet nun auch das Ablactiren zur
Hand.

Entaͤuget nun auch eure junge Baͤume/ ſo wohl
an den Aeſten als Staͤmmen/ wo ihr wolt/ daß ſie
keine Zweige auswerffen ſollen/ machet es aber nicht
zu viel/ damit der auffwallende Safft nicht zu ſehr
verhindert werde.

Jm wachſenden Licht ſtechet ins Land allerley Obſt-
Kern/ ſo ihr zuvor etwas in Zucker-Waſſer geweicht/
etwan drey Finger tieff und ſo weit von einander/
damit die daraus wachſende Staͤmmlein ohne Scha-
den der Wurtzel koͤnnen zum Verſetzen wieder aus-
genommen werden/ darauff ihr kuͤnfftig/ wann ſie

ihre
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0154" n="138"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">MARTIUS.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">MARTIUS.</hi> </hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Baum-Garten.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">N</hi>Och i&#x017F;ts Zeit die Ba&#x0364;ume abzuwu&#x0364;rmen/ du&#x0364;r-<lb/>
re Ae&#x017F;te und Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;cho&#x0364;&#x017F;&#x017F;e abzu&#x017F;chneiden/<lb/>
zu butzen und zu &#x017F;a&#x0364;ubern. Was man<lb/>
auch im Herb&#x017F;t mit Stauden und Ba&#x0364;umen verab-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;umet oder was man mit Pfir&#x017F;ing/ Mandel/ und<lb/>
Marellen-Ba&#x0364;umlein wegen be&#x017F;orgender Ka&#x0364;lte mit<lb/>
Fleiß unterla&#x017F;&#x017F;en hat/ &#x017F;olches kan man jetzo fu&#x0364;rneh-<lb/>
men/ denn &#x017F;o man noch la&#x0364;ngerwartet biß der vo&#x0364;lli-<lb/>
ge Safft in die Ba&#x0364;ume ziehet/ i&#x017F;t die Ver&#x017F;etzung &#x017F;ol-<lb/>
cher Ba&#x0364;umlein viel &#x017F;chwerer.</p><lb/>
          <p>Drey oder vier Tage nach dem neuen biß zum vol-<lb/>
lem Licht ko&#x0364;nnet ihr/ wie auch noch im <hi rendition="#aq">April,</hi> Aepf-<lb/>
fel/ Birn und andere Rei&#x017F;&#x017F;er pfropffen.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Nehmet nun auch das</hi> <hi rendition="#aq">Ablacti</hi> <hi rendition="#fr">ren zur<lb/>
Hand.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p>Enta&#x0364;uget nun auch eure junge Ba&#x0364;ume/ &#x017F;o wohl<lb/>
an den Ae&#x017F;ten als Sta&#x0364;mmen/ wo ihr wolt/ daß &#x017F;ie<lb/>
keine Zweige auswerffen &#x017F;ollen/ machet es aber nicht<lb/>
zu viel/ damit der auffwallende Safft nicht zu &#x017F;ehr<lb/>
verhindert werde.</p><lb/>
          <p>Jm wach&#x017F;enden Licht &#x017F;techet ins Land allerley Ob&#x017F;t-<lb/>
Kern/ &#x017F;o ihr zuvor etwas in Zucker-Wa&#x017F;&#x017F;er geweicht/<lb/>
etwan drey Finger tieff und &#x017F;o weit von einander/<lb/>
damit die daraus wach&#x017F;ende Sta&#x0364;mmlein ohne Scha-<lb/>
den der Wurtzel ko&#x0364;nnen zum Ver&#x017F;etzen wieder aus-<lb/>
genommen werden/ darauff ihr ku&#x0364;nfftig/ wann &#x017F;ie<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ihre</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[138/0154] MARTIUS. MARTIUS. Baum-Garten. NOch iſts Zeit die Baͤume abzuwuͤrmen/ duͤr- re Aeſte und Waſſerſchoͤſſe abzuſchneiden/ zu butzen und zu ſaͤubern. Was man auch im Herbſt mit Stauden und Baͤumen verab- ſaͤumet oder was man mit Pfirſing/ Mandel/ und Marellen-Baͤumlein wegen beſorgender Kaͤlte mit Fleiß unterlaſſen hat/ ſolches kan man jetzo fuͤrneh- men/ denn ſo man noch laͤngerwartet biß der voͤlli- ge Safft in die Baͤume ziehet/ iſt die Verſetzung ſol- cher Baͤumlein viel ſchwerer. Drey oder vier Tage nach dem neuen biß zum vol- lem Licht koͤnnet ihr/ wie auch noch im April, Aepf- fel/ Birn und andere Reiſſer pfropffen. Nehmet nun auch das Ablactiren zur Hand. Entaͤuget nun auch eure junge Baͤume/ ſo wohl an den Aeſten als Staͤmmen/ wo ihr wolt/ daß ſie keine Zweige auswerffen ſollen/ machet es aber nicht zu viel/ damit der auffwallende Safft nicht zu ſehr verhindert werde. Jm wachſenden Licht ſtechet ins Land allerley Obſt- Kern/ ſo ihr zuvor etwas in Zucker-Waſſer geweicht/ etwan drey Finger tieff und ſo weit von einander/ damit die daraus wachſende Staͤmmlein ohne Scha- den der Wurtzel koͤnnen zum Verſetzen wieder aus- genommen werden/ darauff ihr kuͤnfftig/ wann ſie ihre

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/154
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/154>, abgerufen am 21.12.2024.