Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Cap. XIX. Von Künsten an Bäumen etc. folgenden Frühling wieder einsetzet/ so werden sie dieBlumen sehr spät bringen. Auch wann ihr den Nägelein die ersten Schos- Wie man süß und saure Aepffel auf einem Stamm zeugen soll. Man nimmt einen Zweig von einem sauren/ dar- Daß Aepffel von viererley Geschmack auf einen Baum wachsen. Wird eben auf vorige Art gemacht/ nur daß man Wann ein Baum von allerley Farbenschön gemengte Aepfel tragen soll. So pfropffet man ein Apfel-Reiß/ schöner Art/ Aepfel und Birn auf einen Baum. Man spaltet einen Apfel- und Birn-Zweig/ je- Daß sich die Aepfel lange aufhalten lassen. Wenn man Aepfel-Zweige auf die mitlern Stän
Cap. XIX. Von Kuͤnſten an Baͤumen ꝛc. folgenden Fruͤhling wieder einſetzet/ ſo werden ſie dieBlumen ſehr ſpaͤt bringen. Auch wann ihr den Naͤgelein die erſten Schoſ- Wie man ſuͤß und ſaure Aepffel auf einem Stamm zeugen ſoll. Man nimmt einen Zweig von einem ſauren/ dar- Daß Aepffel von viererley Geſchmack auf einen Baum wachſen. Wird eben auf vorige Art gemacht/ nur daß man Wann ein Baum von allerley Farbenſchoͤn gemengte Aepfel tragen ſoll. So pfropffet man ein Apfel-Reiß/ ſchoͤner Art/ Aepfel und Birn auf einen Baum. Man ſpaltet einen Apfel- und Birn-Zweig/ je- Daß ſich die Aepfel lange aufhalten laſſen. Wenn man Aepfel-Zweige auf die mitlern Stän
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Cap. XIX. Von Kuͤnſten an Baͤumen ꝛc.
folgenden Fruͤhling wieder einſetzet/ ſo werden ſie die
Blumen ſehr ſpaͤt bringen.
Auch wann ihr den Naͤgelein die erſten Schoſ-
ſen allezeit abbrechet/ werden ſie im ſpaͤten Herbſt
und Winters-Zeit zur Bluͤthe gelangen.
Wie man ſuͤß und ſaure Aepffel auf einem
Stamm zeugen ſoll.
Man nimmt einen Zweig von einem ſauren/ dar-
zu auch einen von einem ſuͤſſen Apfel-Baum/ ſchnei-
det und fuͤget dieſe beyde Zweige fleißig zuſammen/
verſtreichets mit gutem Leimen oder Baum-Wachs/
pfropffet hernach dieſe auf einen geſunden Stam̃.
Daß Aepffel von viererley Geſchmack auf
einen Baum wachſen.
Wird eben auf vorige Art gemacht/ nur daß man
viererley Gattungen nim̃t.
Wann ein Baum von allerley Farbenſchoͤn
gemengte Aepfel tragen ſoll.
So pfropffet man ein Apfel-Reiß/ ſchoͤner Art/
auf ein junges Staͤm̃lein; hernach/ wenn es wohl
gewachſen und bekleibet/ ſo pfropffet man aufdieſes
ein anders Reiß; Alſo das dritte Jahr abermahls
ein anders.
Aepfel und Birn auf einen Baum.
Man ſpaltet einen Apfel- und Birn-Zweig/ je-
des von einander/ bindet ſolche zuſammen/ wie be-
kandt/ daß ſie gleichſam ein Zweig werden/ pfropfft
ſelbige auf einen geſunden Stamm.
Daß ſich die Aepfel lange aufhalten
laſſen.
Wenn man Aepfel-Zweige auf die mitlern
Stän
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