Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.Spätere Nachschrift. (November 1830.) Ich weiß nicht welche sonderbare Pietät mich Spaͤtere Nachſchrift. (November 1830.) Ich weiß nicht welche ſonderbare Pietaͤt mich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0149" n="[135]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Spaͤtere Nachſchrift.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">(November 1830.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Ich weiß nicht welche ſonderbare Pietaͤt mich<lb/> davon abhielt, einige Ausdruͤcke, die mir bey ſpaͤ¬<lb/> terer Durchſicht der vorſtehenden Blaͤtter etwas<lb/> allzuherbe erſchienen, im mindeſten zu aͤndern.<lb/> Das Manuſkript war ſchon ſo gelb verblichen,<lb/> wie ein Todter, und ich hatte Scheu es zu ver¬<lb/> ſtuͤmmeln. Alles verjaͤhrt Geſchriebene hat ſolch<lb/> inwohnendes Recht der Unverletzlichkeit, und gar<lb/> dieſe Blaͤtter, die gewiſſermaßen einer dunkeln<lb/> Vergangenheit angehoͤren. Denn ſie ſind faſt ein<lb/> Jahr vor der dritten bourboniſchen Hedſchira ge¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[135]/0149]
Spaͤtere Nachſchrift.
(November 1830.)
Ich weiß nicht welche ſonderbare Pietaͤt mich
davon abhielt, einige Ausdruͤcke, die mir bey ſpaͤ¬
terer Durchſicht der vorſtehenden Blaͤtter etwas
allzuherbe erſchienen, im mindeſten zu aͤndern.
Das Manuſkript war ſchon ſo gelb verblichen,
wie ein Todter, und ich hatte Scheu es zu ver¬
ſtuͤmmeln. Alles verjaͤhrt Geſchriebene hat ſolch
inwohnendes Recht der Unverletzlichkeit, und gar
dieſe Blaͤtter, die gewiſſermaßen einer dunkeln
Vergangenheit angehoͤren. Denn ſie ſind faſt ein
Jahr vor der dritten bourboniſchen Hedſchira ge¬
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