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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827.

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Capitel XIX.

Vous pleurez, Madame?

O, mögen die Augen, die jetzt so schöne
Thränen vergießen, noch lange die Welt mit
ihren Strahlen erleuchten, und eine warme,
liebe Hand möge sie einst zudrücken in der
Stunde des Todes! Ein weiches Sterbekissen,
Madame, ist auch eine gute Sache in der
Stunde des Todes, und möge Ihnen alsdann
nicht fehlen; und wenn das schöne, müde Haupt
darauf niedersinkt und die schwarzen Locken her¬
abwallen über das verbleichende Antlitz: O, dann

Capitel XIX.

Vous pleurez, Madame?

O, moͤgen die Augen, die jetzt ſo ſchoͤne
Thraͤnen vergießen, noch lange die Welt mit
ihren Strahlen erleuchten, und eine warme,
liebe Hand moͤge ſie einſt zudruͤcken in der
Stunde des Todes! Ein weiches Sterbekiſſen,
Madame, iſt auch eine gute Sache in der
Stunde des Todes, und moͤge Ihnen alsdann
nicht fehlen; und wenn das ſchoͤne, muͤde Haupt
darauf niederſinkt und die ſchwarzen Locken her¬
abwallen uͤber das verbleichende Antlitz: O, dann

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[287/0295] Capitel XIX. Vous pleurez, Madame? O, moͤgen die Augen, die jetzt ſo ſchoͤne Thraͤnen vergießen, noch lange die Welt mit ihren Strahlen erleuchten, und eine warme, liebe Hand moͤge ſie einſt zudruͤcken in der Stunde des Todes! Ein weiches Sterbekiſſen, Madame, iſt auch eine gute Sache in der Stunde des Todes, und moͤge Ihnen alsdann nicht fehlen; und wenn das ſchoͤne, muͤde Haupt darauf niederſinkt und die ſchwarzen Locken her¬ abwallen uͤber das verbleichende Antlitz: O, dann

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/295>, abgerufen am 22.12.2024.