Herangedämmert kam der Abend, Wilder tos'te die Fluth, Und ich saß am Strand, und schaute zu Dem weißen Tanz der Wellen, Und meine Brust schwoll auf wie das Meer, Und sehnend ergriff mich ein tiefes Heimweh Nach dir, du holdes Bild, Das überall mich umschwebt, Und überall mich ruft, Ueberall, überall, Im Sausen des Windes, im Brausen des Meers, Und im Seufzen der eigenen Brust.
Mit leichtem Rohr schrieb ich in den Sand: "Agnes, ich liebe Dich!" Doch böse Wellen ergossen sich Ueber das süße Bekenntniß, Und löschten es aus.
*
VI. Erklaͤrung.
Herangedämmert kam der Abend, Wilder toſ'te die Fluth, Und ich ſaß am Strand, und ſchaute zu Dem weißen Tanz der Wellen, Und meine Bruſt ſchwoll auf wie das Meer, Und ſehnend ergriff mich ein tiefes Heimweh Nach dir, du holdes Bild, Das überall mich umſchwebt, Und überall mich ruft, Ueberall, überall, Im Sauſen des Windes, im Brauſen des Meers, Und im Seufzen der eigenen Bruſt.
Mit leichtem Rohr ſchrieb ich in den Sand: „Agnes, ich liebe Dich!“ Doch böſe Wellen ergoſſen ſich Ueber das ſüße Bekenntniß, Und löſchten es aus.
*
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VI.
Erklaͤrung.
Herangedämmert kam der Abend,
Wilder toſ'te die Fluth,
Und ich ſaß am Strand, und ſchaute zu
Dem weißen Tanz der Wellen,
Und meine Bruſt ſchwoll auf wie das Meer,
Und ſehnend ergriff mich ein tiefes Heimweh
Nach dir, du holdes Bild,
Das überall mich umſchwebt,
Und überall mich ruft,
Ueberall, überall,
Im Sauſen des Windes, im Brauſen des Meers,
Und im Seufzen der eigenen Bruſt.
Mit leichtem Rohr ſchrieb ich in den Sand:
„Agnes, ich liebe Dich!“
Doch böſe Wellen ergoſſen ſich
Ueber das ſüße Bekenntniß,
Und löſchten es aus.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/331>, abgerufen am 07.01.2025.
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