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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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II.
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Mährchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar
Ihr gold'nes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr gold'nes Haar.
Sie kämmt es mit gold'nem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
II.
Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten,
Daß ich ſo traurig bin;
Ein Mährchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft iſt kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendſonnenſchein.
Die ſchönſte Jungfrau ſitzet
Dort oben wunderbar
Ihr gold'nes Geſchmeide blitzet,
Sie kämmt ihr gold'nes Haar.
Sie kämmt es mit gold'nem Kamme,
Und ſingt ein Lied dabei;
Das hat eine wunderſame,
Gewaltige Melodei.
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[178/0186] II. Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten, Daß ich ſo traurig bin; Ein Mährchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft iſt kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendſonnenſchein. Die ſchönſte Jungfrau ſitzet Dort oben wunderbar Ihr gold'nes Geſchmeide blitzet, Sie kämmt ihr gold'nes Haar. Sie kämmt es mit gold'nem Kamme, Und ſingt ein Lied dabei; Das hat eine wunderſame, Gewaltige Melodei.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/186>, abgerufen am 21.11.2024.