Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.Quantität. Der höhere Ton ist als der intensivere, zu- Eben so im Geistigen ist die hohe Intensi- 3. Veränderung des Quantums. Der Unterschied des extensiven und intensiven Die
Quantitaͤt. Der hoͤhere Ton iſt als der intenſivere, zu- Eben ſo im Geiſtigen iſt die hohe Intenſi- 3. Veraͤnderung des Quantums. Der Unterſchied des extenſiven und intenſiven Die
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Quantitaͤt.
Der hoͤhere Ton iſt als der intenſivere, zu-
gleich eine groͤßere Menge von Schwingungen, oder
ein lauterer Ton, dem ein hoͤherer Grad zugeſchrieben
wird, macht ſich in einem groͤßern Raume hoͤrbar. —
Mit der intenſivern Farbe laͤßt ſich eine groͤßere Flaͤ-
che, als mit einer ſchwaͤchern, auf gleiche Weiſe faͤr-
ben; oder das Hellere, eine andere Art von Intenſi-
taͤt, iſt weiter ſichtbar als das weniger Helle u. ſ. f.
Eben ſo im Geiſtigen iſt die hohe Intenſi-
taͤt des Charakters, Talents, Genies, von eben ſo
weitgreiffendem Daſeyn, ausgedehnter Wir-
kung und vielſeitiger Beruͤhrung. Der tiefſte
Begriff hat die allgemeinſte Bedeutung und An-
wendung.
3.
Veraͤnderung des Quantums.
Der Unterſchied des extenſiven und intenſiven
Quantums iſt der Beſtimmtheit des Quantums an ihm
ſelbſt gleichguͤltig; er iſt nur ein Unterſchied ſeines Da-
ſeyns, oder es hat die Beſtimmungen, welche das Ex-
tenſive und Intenſive ausmachen, als ſeine Momente in
ihm ſelbſt. Aber wenn es dagegen als gegen einen Un-
terſchied des Daſeyns gleichguͤltig iſt, ſo ſind dafuͤr ſeine
Momente in einen innern Gegenſatz getreten. Das ex-
tenſive Quantum iſt als ſich auf ſich beziehendes Eins in
das intenſive Quantum uͤbergegangen. Dieſes aber,
welches ſomit allein zu betrachten iſt, iſt die Groͤße-
beſtimmtheit, die einfach in ſich, aber eben in dieſer
ſich auf ſich beziehenden Beſtimmtheit ſich aͤuſſerlich iſt,
nicht in ſich, ſondern in einem andern Mehrern be-
ſteht.
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