1. Die Größe ist das aufgehobene Fürsichseyn; das repellirende Eins, das sich gegen anderes nur nega- tiv verhielt, ist in die Beziehung mit demselben überge- gangen, es verhält sich identisch zu dem andern, und hat damit seine Bestimmung verlohren. Das Fürsich- seyn ist Attraction geworden; aber diese ist selbst nicht das Werden der Vielen zu Eins geblieben; denn der Unterschied Eines Eins zu andern ist gleichfalls ver- schwunden und diß Werden zur Ruhe geworden. At- traction und Repulsion sind in einer Einheit auf- gehoben, oder zu Momenten herabgesunken. Das Eins ist in Beziehung auf sich selbst, durch die At- traction, und auf sich zugleich als auf ein Anderes, durch die Repulsion. Das Eins als diß mit den Eins, die sich repelliren, eben so sehr zusammengegangene Eins, hat somit, so zu sagen, eine Breite erhalten, und sich zur Einheit ausgedehnt. Die absolute Sprödigkeit des repellirenden Eins ist in diese Einheit zerflossen, wel- che aber als diß Eins enthaltend durch die innwohnende Repulsion zugleich bestimmt, und somit als Einheit des Aussersichseyns Einheit mit sich selbst ist. Die Attraction ist auf diese Weise das Moment der Continuität in der Größe geworden.
Die
Erſtes Buch. II.Abſchnitt.
Erſtes Kapitel. Die Quantitaͤt.
A. Die reine Quantitaͤt.
1. Die Groͤße iſt das aufgehobene Fuͤrſichſeyn; das repellirende Eins, das ſich gegen anderes nur nega- tiv verhielt, iſt in die Beziehung mit demſelben uͤberge- gangen, es verhaͤlt ſich identiſch zu dem andern, und hat damit ſeine Beſtimmung verlohren. Das Fuͤrſich- ſeyn iſt Attraction geworden; aber dieſe iſt ſelbſt nicht das Werden der Vielen zu Eins geblieben; denn der Unterſchied Eines Eins zu andern iſt gleichfalls ver- ſchwunden und diß Werden zur Ruhe geworden. At- traction und Repulſion ſind in einer Einheit auf- gehoben, oder zu Momenten herabgeſunken. Das Eins iſt in Beziehung auf ſich ſelbſt, durch die At- traction, und auf ſich zugleich als auf ein Anderes, durch die Repulſion. Das Eins als diß mit den Eins, die ſich repelliren, eben ſo ſehr zuſammengegangene Eins, hat ſomit, ſo zu ſagen, eine Breite erhalten, und ſich zur Einheit ausgedehnt. Die abſolute Sproͤdigkeit des repellirenden Eins iſt in dieſe Einheit zerfloſſen, wel- che aber als diß Eins enthaltend durch die innwohnende Repulſion zugleich beſtimmt, und ſomit als Einheit des Auſſerſichſeyns Einheit mit ſich ſelbſt iſt. Die Attraction iſt auf dieſe Weiſe das Moment der Continuitaͤt in der Groͤße geworden.
Die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0182"n="134"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Erſtes Buch</hi>. <hirendition="#aq">II.</hi><hirendition="#g">Abſchnitt</hi>.</fw><lb/><divn="4"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Erſtes Kapitel.<lb/>
Die Quantitaͤt</hi>.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="5"><head><hirendition="#b"><hirendition="#aq">A.</hi><lb/><hirendition="#g">Die reine Quantitaͤt</hi>.</hi></head><lb/><p>1. Die Groͤße iſt das aufgehobene Fuͤrſichſeyn;<lb/>
das repellirende Eins, das ſich gegen anderes nur nega-<lb/>
tiv verhielt, iſt in die Beziehung mit demſelben uͤberge-<lb/>
gangen, es verhaͤlt ſich identiſch zu dem andern, und<lb/>
hat damit ſeine Beſtimmung verlohren. Das Fuͤrſich-<lb/>ſeyn iſt Attraction geworden; aber dieſe iſt ſelbſt nicht<lb/>
das Werden der Vielen zu Eins geblieben; denn der<lb/>
Unterſchied Eines Eins zu andern iſt gleichfalls ver-<lb/>ſchwunden und diß Werden zur Ruhe geworden. <hirendition="#g">At-<lb/>
traction</hi> und <hirendition="#g">Repulſion</hi>ſind in einer Einheit auf-<lb/>
gehoben, oder <hirendition="#g">zu Momenten herabgeſunken</hi>.<lb/>
Das Eins iſt in Beziehung auf ſich ſelbſt, durch die At-<lb/>
traction, und auf ſich zugleich als auf ein Anderes,<lb/>
durch die Repulſion. Das Eins als diß mit den Eins,<lb/>
die ſich repelliren, eben ſo ſehr zuſammengegangene Eins,<lb/>
hat ſomit, ſo zu ſagen, eine Breite erhalten, und ſich<lb/>
zur <hirendition="#g">Einheit</hi> ausgedehnt. Die abſolute Sproͤdigkeit<lb/>
des repellirenden Eins iſt in dieſe Einheit zerfloſſen, wel-<lb/>
che aber als diß Eins enthaltend durch die innwohnende<lb/>
Repulſion zugleich beſtimmt, und ſomit als <hirendition="#g">Einheit<lb/>
des Auſſerſichſeyns Einheit mit ſich ſelbſt<lb/>
iſt</hi>. Die Attraction iſt auf dieſe Weiſe das Moment der<lb/><hirendition="#g">Continuitaͤt</hi> in der Groͤße geworden.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Die</fw><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[134/0182]
Erſtes Buch. II. Abſchnitt.
Erſtes Kapitel.
Die Quantitaͤt.
A.
Die reine Quantitaͤt.
1. Die Groͤße iſt das aufgehobene Fuͤrſichſeyn;
das repellirende Eins, das ſich gegen anderes nur nega-
tiv verhielt, iſt in die Beziehung mit demſelben uͤberge-
gangen, es verhaͤlt ſich identiſch zu dem andern, und
hat damit ſeine Beſtimmung verlohren. Das Fuͤrſich-
ſeyn iſt Attraction geworden; aber dieſe iſt ſelbſt nicht
das Werden der Vielen zu Eins geblieben; denn der
Unterſchied Eines Eins zu andern iſt gleichfalls ver-
ſchwunden und diß Werden zur Ruhe geworden. At-
traction und Repulſion ſind in einer Einheit auf-
gehoben, oder zu Momenten herabgeſunken.
Das Eins iſt in Beziehung auf ſich ſelbſt, durch die At-
traction, und auf ſich zugleich als auf ein Anderes,
durch die Repulſion. Das Eins als diß mit den Eins,
die ſich repelliren, eben ſo ſehr zuſammengegangene Eins,
hat ſomit, ſo zu ſagen, eine Breite erhalten, und ſich
zur Einheit ausgedehnt. Die abſolute Sproͤdigkeit
des repellirenden Eins iſt in dieſe Einheit zerfloſſen, wel-
che aber als diß Eins enthaltend durch die innwohnende
Repulſion zugleich beſtimmt, und ſomit als Einheit
des Auſſerſichſeyns Einheit mit ſich ſelbſt
iſt. Die Attraction iſt auf dieſe Weiſe das Moment der
Continuitaͤt in der Groͤße geworden.
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/182>, abgerufen am 18.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.