Anderes wäre, wenn das Moment, für-eines zu seyn, nicht ihnen zukommen sollte. Gott ist daher für sich, insofern er selbst das ist, das für ihn ist.
Für-sich-seyn und Für-eines-seyn sind also nicht verschiedene Bedeutungen der Idealität, sondern sind wesentliche, untrennbare Momente derselben.
3. Werden des Eins.
Das Fürsichseyn ist Idealität; und es ist, wie sich so eben ergeben hat, die einfache Einheit seiner Mo- mente, und eigentlich kein Unterschied derselben. Es enthält das Andersseyn als aufgehobenes; das Aufheben des Andersseyns und die Beziehung auf sich selbst sind dasselbe; es ist nur Eine Bestimmung vorhanden, die Beziehung-auf-sich-selbst des Aufhebens. Die innern Momente des Fürsichseyns sind daher in der That in Unterschiedslosigkeit zusammengesunken.
Das Fürsichseyn ist daher ein einfaches Einsseyn mit sich, ein In-sich-seyn, das keine Grenze oder Be- stimmtheit hat, oder dessen Bestimmtheit das reine Negi- ren ist. Indem es überhaupt das sich auf sich be- ziehende Aufheben, diese einfache Gleichheit mit sich selbst ist, ist es somit ein Insichseyn, das die Form der Unmittelbarkeit hat; Etwas, aber ein unbestimmbares.
Nach dieser Unmittelbarkeit ist diß Insichseyn kein Beziehen, sondern ein Seyn. Aber als Unmittel- barkeit, die sich auf das Negiren gründet, ist es zu- gleich wesentlich Beziehung, diß macht seine Bestimmung aus. Seine Unmittelbarkeit und diese seine Bestimmung
unter-
Qualitaͤt.
Anderes waͤre, wenn das Moment, fuͤr-eines zu ſeyn, nicht ihnen zukommen ſollte. Gott iſt daher fuͤr ſich, inſofern er ſelbſt das iſt, das fuͤr ihn iſt.
Fuͤr-ſich-ſeyn und Fuͤr-eines-ſeyn ſind alſo nicht verſchiedene Bedeutungen der Idealitaͤt, ſondern ſind weſentliche, untrennbare Momente derſelben.
3. Werden des Eins.
Das Fuͤrſichſeyn iſt Idealitaͤt; und es iſt, wie ſich ſo eben ergeben hat, die einfache Einheit ſeiner Mo- mente, und eigentlich kein Unterſchied derſelben. Es enthaͤlt das Andersſeyn als aufgehobenes; das Aufheben des Andersſeyns und die Beziehung auf ſich ſelbſt ſind daſſelbe; es iſt nur Eine Beſtimmung vorhanden, die Beziehung-auf-ſich-ſelbſt des Aufhebens. Die innern Momente des Fuͤrſichſeyns ſind daher in der That in Unterſchiedsloſigkeit zuſammengeſunken.
Das Fuͤrſichſeyn iſt daher ein einfaches Einsſeyn mit ſich, ein In-ſich-ſeyn, das keine Grenze oder Be- ſtimmtheit hat, oder deſſen Beſtimmtheit das reine Negi- ren iſt. Indem es uͤberhaupt das ſich auf ſich be- ziehende Aufheben, dieſe einfache Gleichheit mit ſich ſelbſt iſt, iſt es ſomit ein Inſichſeyn, das die Form der Unmittelbarkeit hat; Etwas, aber ein unbeſtimmbares.
Nach dieſer Unmittelbarkeit iſt diß Inſichſeyn kein Beziehen, ſondern ein Seyn. Aber als Unmittel- barkeit, die ſich auf das Negiren gruͤndet, iſt es zu- gleich weſentlich Beziehung, diß macht ſeine Beſtimmung aus. Seine Unmittelbarkeit und dieſe ſeine Beſtimmung
unter-
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Qualitaͤt.
Anderes waͤre, wenn das Moment, fuͤr-eines zu ſeyn,
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inſofern er ſelbſt das iſt, das fuͤr ihn iſt.
Fuͤr-ſich-ſeyn und Fuͤr-eines-ſeyn ſind alſo nicht
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weſentliche, untrennbare Momente derſelben.
3.
Werden des Eins.
Das Fuͤrſichſeyn iſt Idealitaͤt; und es iſt, wie ſich
ſo eben ergeben hat, die einfache Einheit ſeiner Mo-
mente, und eigentlich kein Unterſchied derſelben. Es
enthaͤlt das Andersſeyn als aufgehobenes; das Aufheben
des Andersſeyns und die Beziehung auf ſich ſelbſt ſind
daſſelbe; es iſt nur Eine Beſtimmung vorhanden, die
Beziehung-auf-ſich-ſelbſt des Aufhebens. Die innern
Momente des Fuͤrſichſeyns ſind daher in der That in
Unterſchiedsloſigkeit zuſammengeſunken.
Das Fuͤrſichſeyn iſt daher ein einfaches Einsſeyn
mit ſich, ein In-ſich-ſeyn, das keine Grenze oder Be-
ſtimmtheit hat, oder deſſen Beſtimmtheit das reine Negi-
ren iſt. Indem es uͤberhaupt das ſich auf ſich be-
ziehende Aufheben, dieſe einfache Gleichheit mit ſich
ſelbſt iſt, iſt es ſomit ein Inſichſeyn, das die Form der
Unmittelbarkeit hat; Etwas, aber ein unbeſtimmbares.
Nach dieſer Unmittelbarkeit iſt diß Inſichſeyn kein
Beziehen, ſondern ein Seyn. Aber als Unmittel-
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gleich weſentlich Beziehung, diß macht ſeine Beſtimmung
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/147>, abgerufen am 22.02.2025.
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