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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 97, Hamburg, 19. Juni 1789.

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Beylage
zu
No. 97. des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten.

Am Freytage, den 19 Junii 1789.


[Beginn Spaltensatz]

Den 25sten dieses kam der Pabst von Subjaco zurück.
Er ist mit dem dortigen Kirchenbau sehr unzufrieden,
der über 120000 Scudi gekostet hat. Die Römische
Geistlichkeit fürchtet, daß der Reichstag in Frankreich
Einrichtung treffe, die auch ihren Einkünften nicht
vortheilhaft seyn dürften.


Mit einer hier von Gibraltar angekommenen Eng-
lischen Fregatte hat man Nachricht erhalten, daß das
gute Vernehmen zwischen dem Kayser von Marocco
und England wieder hergestellt sey, und die Handlung
von Gibraltar mit den Afrikanischen Staaten wieder
ihren alten Gang genommen habe. -- Es sind bereits
verschiedene Ba[r]barische Corsaren in See gegangen,
welche alle Kauffahrer, die ihnen begegnen, visitiren.
Sie sollen fast alle nach der Levante und dem Archipe-
lagus bestimmt seyn. -- Man erwartet hier eine Hol-
ländische Eskadre.


Der Fürst Carl Thomas von Löwenstein-Wertheim
ist den 6ten im 76sten Jahre seines Alters zu Wertheim
gestorben. Seines Bruders Sohn Constantin folgt ihm
in der Regierung.

Auf dem Westerwald, im Hachenburgischen, ist in
der Nacht vom 7ten auf den 8ten dieses ein halber
Fuß hoher Schnee gefallen.

Der Englische Prinz Ernst August ist den 23sten des
vorigen Monats zu Gö[rtlin]gen aus Frankreich zurück-
gekommen, und ist ganz wieder hergestellt.

Jn verschiedenen öffentlichen Blättern lieset man
folgendes: "Die Kayserinn von Rußland hat alle im
Lande gelegene Zwischenzölle, welche den Handel hem-
men, aufgehoben. Der Handelstand, um dafür seinen
Dank zu bezeugen, hat der Kayserinn auf einer golde-
nen Schale einen 56 Karat schweren Diamanten, der
auf 54000 Rubel geschätzt wird, und auf 3 silbernen
Schüsseln eine halbe Million Rubel, als Geschenk über-
reicht, auch sich erboten, so lange der Krieg währet,
von jedem Handelsmann im ganzen Reiche, deren An-
zahl sich auf 211000 belaufen soll, 2 Rubel jährlich an
den Kronschatz abzutragen."


Vorgestern traf der Erbprinz von Thurn und Taxis
mit seiner Gemahlinn aus Strelitz hier ein, und setzte
gestern die Reise nach Tischingen fort.


Die Nachricht, welche wir in unserer Zeitung
Nr. 93. gemeldet, daß der Schwedische Hof eine An-
lehn von 3 oder gar 6 Millionen in einer Deutschen
Residenzstadt erhalten, hat sich nicht bestätiget. Es
mag vielleicht von einem Privat-Anlehn bey Particu-
liers, oder einer Banque, und dergleichen die Rede
seyn; aber gewiß nicht von einer so großen Summe.


[Spaltenumbruch]
Mandat, die Umschreibung der Bürger-Capitaine,
und Anzeige der Nummern der Häuser, etc. bey
den Schoß-Tafeln betreffend.

Da in diesen Tagen die gewohnliche Umschreibung
zum Behuf des Kopfgeldes vorgenommen werden
wird, und dem Staat in mehr als einer Rücksicht sehr
daran gelegen ist, daß nicht allein die Eigenthümer
und Bewohner der Häuser, Keller, Säle und Buden,
sondern auch die bey ihnen auf Zimmern und Kam-
mern einlogiret sind, mit möglichster Genauigkeit und
Vollständigkeit aufgezeichnet werden; so ermahnen
Wir Bürgermeister und Rath dieser Stadt alle hie-
sige Bürger und Einwohner, auch sich nur eine Zeit-
lang hier aufhaltenden Personen, daß sie den umschrei-
benden Bürger-Capitainen, ihren Officiers und übri-
gen bey solchen Umschreibungen concurrirenden Offi-
cianten bescheiden und mit geziemenden richtigen Ant-
worten auf deren Fragen unweigerlich begegnen, auch
ihre Namen, Hausgenossen, Gewerbe, und respective
die Ursachen ihres hiesigen Aufenthalts gebührend und
der Wahrheit gemäß anzeigen. Zugleich verordnen
Wir, daß alle hiesige Bürger und Einwohner, welche
Zimmer oder Kammern in ihren Häusern, Sälen,
Kellern, Buden, an andere vermiethen oder überlassen,
und besonders auch die Gastwirthe, welche Fremde für
eine längere Zeit, als gewöhnlich, bey sich logiren
haben, oder Waaren-Niederlagen von Fremden bey
sich haben, von allen bey ihnen einlogirten Einheimi-
schen oder Fremden sowol die Namen als auch eine
hinlängliche Auskunft über den Geburtsort, Stand,
Betrieb und den Niederlagen derselben, auch was ihnen
sonst davon bewußt ist, aufrichtig mittheilen, unter
angehängter Verwarnung, daß, wer hiewider handelt,
nicht allein überhaupt mit der verdienten rechtlichen
Ahndung angesehen, sondern auch noch besonders für
jede verschwiegene Person, oder Niederlage, die ihm
anzuzeigen gebührt hätte, in zwey Reichsthaler execu-
tivisch beyzutreibende Strafe genommen und falls er
solche zu entrichten nicht im Stande seyn sollte, mit
Gefängniß-Strafe belegt werden solle.

Da es auch zu mehrerer Ordnung, Bequemlichkeit
und Zeit-Ersparung sowol für die bey den Schoß-Tafeln
sitzenden Herren und Bürger, als für die Contribuen-
ten selbst, gereichen wird, wenn ein jeder bey Bezah-
lung seiner Contributionen künftig die Nummer und
respective den Buchstaben seines Hauses oder seiner
Wohnung bey der Schoß-Tafel vorzeigt, damit sein
Name desto geschwinder im Contributionsbuch aufge-
funden und überstrichen werden könne; so versehen
Wir uns zu den hiesigen Bürgern und Einwohnern,
daß sie sich dem gerne unterwerfen, und ein jeder künf-
tig bey seiner Erscheinung an der Schoß-Tafel die
Nummer und respective den Buchstaben seines Hauses
oder seiner Wohnung anzeigen werde.


Beylage
zu
No. 97. des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.

Am Freytage, den 19 Junii 1789.


[Beginn Spaltensatz]

Den 25ſten dieſes kam der Pabſt von Subjaco zuruͤck.
Er iſt mit dem dortigen Kirchenbau ſehr unzufrieden,
der uͤber 120000 Scudi gekoſtet hat. Die Roͤmiſche
Geiſtlichkeit fuͤrchtet, daß der Reichstag in Frankreich
Einrichtung treffe, die auch ihren Einkuͤnften nicht
vortheilhaft ſeyn duͤrften.


Mit einer hier von Gibraltar angekommenen Eng-
liſchen Fregatte hat man Nachricht erhalten, daß das
gute Vernehmen zwiſchen dem Kayſer von Marocco
und England wieder hergeſtellt ſey, und die Handlung
von Gibraltar mit den Afrikaniſchen Staaten wieder
ihren alten Gang genommen habe. — Es ſind bereits
verſchiedene Ba[r]bariſche Corſaren in See gegangen,
welche alle Kauffahrer, die ihnen begegnen, viſitiren.
Sie ſollen faſt alle nach der Levante und dem Archipe-
lagus beſtimmt ſeyn. — Man erwartet hier eine Hol-
laͤndiſche Eskadre.


Der Fuͤrſt Carl Thomas von Loͤwenſtein-Wertheim
iſt den 6ten im 76ſten Jahre ſeines Alters zu Wertheim
geſtorben. Seines Bruders Sohn Conſtantin folgt ihm
in der Regierung.

Auf dem Weſterwald, im Hachenburgiſchen, iſt in
der Nacht vom 7ten auf den 8ten dieſes ein halber
Fuß hoher Schnee gefallen.

Der Engliſche Prinz Ernſt Auguſt iſt den 23ſten des
vorigen Monats zu Goͤ[rtlin]gen aus Frankreich zuruͤck-
gekommen, und iſt ganz wieder hergeſtellt.

Jn verſchiedenen oͤffentlichen Blaͤttern lieſet man
folgendes: “Die Kayſerinn von Rußland hat alle im
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men, aufgehoben. Der Handelſtand, um dafuͤr ſeinen
Dank zu bezeugen, hat der Kayſerinn auf einer golde-
nen Schale einen 56 Karat ſchweren Diamanten, der
auf 54000 Rubel geſchaͤtzt wird, und auf 3 ſilbernen
Schuͤſſeln eine halbe Million Rubel, als Geſchenk uͤber-
reicht, auch ſich erboten, ſo lange der Krieg waͤhret,
von jedem Handelsmann im ganzen Reiche, deren An-
zahl ſich auf 211000 belaufen ſoll, 2 Rubel jaͤhrlich an
den Kronſchatz abzutragen.”


Vorgeſtern traf der Erbprinz von Thurn und Taxis
mit ſeiner Gemahlinn aus Strelitz hier ein, und ſetzte
geſtern die Reiſe nach Tiſchingen fort.


Die Nachricht, welche wir in unſerer Zeitung
Nr. 93. gemeldet, daß der Schwediſche Hof eine An-
lehn von 3 oder gar 6 Millionen in einer Deutſchen
Reſidenzſtadt erhalten, hat ſich nicht beſtaͤtiget. Es
mag vielleicht von einem Privat-Anlehn bey Particu-
liers, oder einer Banque, und dergleichen die Rede
ſeyn; aber gewiß nicht von einer ſo großen Summe.


[Spaltenumbruch]
Mandat, die Umſchreibung der Buͤrger-Capitaine,
und Anzeige der Nummern der Haͤuſer, ꝛc. bey
den Schoß-Tafeln betreffend.

Da in dieſen Tagen die gewohnliche Umſchreibung
zum Behuf des Kopfgeldes vorgenommen werden
wird, und dem Staat in mehr als einer Ruͤckſicht ſehr
daran gelegen iſt, daß nicht allein die Eigenthuͤmer
und Bewohner der Haͤuſer, Keller, Saͤle und Buden,
ſondern auch die bey ihnen auf Zimmern und Kam-
mern einlogiret ſind, mit moͤglichſter Genauigkeit und
Vollſtaͤndigkeit aufgezeichnet werden; ſo ermahnen
Wir Buͤrgermeiſter und Rath dieſer Stadt alle hie-
ſige Buͤrger und Einwohner, auch ſich nur eine Zeit-
lang hier aufhaltenden Perſonen, daß ſie den umſchrei-
benden Buͤrger-Capitainen, ihren Officiers und uͤbri-
gen bey ſolchen Umſchreibungen concurrirenden Offi-
cianten beſcheiden und mit geziemenden richtigen Ant-
worten auf deren Fragen unweigerlich begegnen, auch
ihre Namen, Hausgenoſſen, Gewerbe, und reſpective
die Urſachen ihres hieſigen Aufenthalts gebuͤhrend und
der Wahrheit gemaͤß anzeigen. Zugleich verordnen
Wir, daß alle hieſige Buͤrger und Einwohner, welche
Zimmer oder Kammern in ihren Haͤuſern, Saͤlen,
Kellern, Buden, an andere vermiethen oder uͤberlaſſen,
und beſonders auch die Gaſtwirthe, welche Fremde fuͤr
eine laͤngere Zeit, als gewoͤhnlich, bey ſich logiren
haben, oder Waaren-Niederlagen von Fremden bey
ſich haben, von allen bey ihnen einlogirten Einheimi-
ſchen oder Fremden ſowol die Namen als auch eine
hinlaͤngliche Auskunft uͤber den Geburtsort, Stand,
Betrieb und den Niederlagen derſelben, auch was ihnen
ſonſt davon bewußt iſt, aufrichtig mittheilen, unter
angehaͤngter Verwarnung, daß, wer hiewider handelt,
nicht allein uͤberhaupt mit der verdienten rechtlichen
Ahndung angeſehen, ſondern auch noch beſonders fuͤr
jede verſchwiegene Perſon, oder Niederlage, die ihm
anzuzeigen gebuͤhrt haͤtte, in zwey Reichsthaler execu-
tiviſch beyzutreibende Strafe genommen und falls er
ſolche zu entrichten nicht im Stande ſeyn ſollte, mit
Gefaͤngniß-Strafe belegt werden ſolle.

Da es auch zu mehrerer Ordnung, Bequemlichkeit
und Zeit-Erſparung ſowol fuͤr die bey den Schoß-Tafeln
ſitzenden Herren und Buͤrger, als fuͤr die Contribuen-
ten ſelbſt, gereichen wird, wenn ein jeder bey Bezah-
lung ſeiner Contributionen kuͤnftig die Nummer und
reſpective den Buchſtaben ſeines Hauſes oder ſeiner
Wohnung bey der Schoß-Tafel vorzeigt, damit ſein
Name deſto geſchwinder im Contributionsbuch aufge-
funden und uͤberſtrichen werden koͤnne; ſo verſehen
Wir uns zu den hieſigen Buͤrgern und Einwohnern,
daß ſie ſich dem gerne unterwerfen, und ein jeder kuͤnf-
tig bey ſeiner Erſcheinung an der Schoß-Tafel die
Nummer und reſpective den Buchſtaben ſeines Hauſes
oder ſeiner Wohnung anzeigen werde.


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[[5]/0005] Beylage zu No. 97. des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten. Am Freytage, den 19 Junii 1789. Rom, den 29 May. Den 25ſten dieſes kam der Pabſt von Subjaco zuruͤck. Er iſt mit dem dortigen Kirchenbau ſehr unzufrieden, der uͤber 120000 Scudi gekoſtet hat. Die Roͤmiſche Geiſtlichkeit fuͤrchtet, daß der Reichstag in Frankreich Einrichtung treffe, die auch ihren Einkuͤnften nicht vortheilhaft ſeyn duͤrften. Livorno, den 2 Junii. Mit einer hier von Gibraltar angekommenen Eng- liſchen Fregatte hat man Nachricht erhalten, daß das gute Vernehmen zwiſchen dem Kayſer von Marocco und England wieder hergeſtellt ſey, und die Handlung von Gibraltar mit den Afrikaniſchen Staaten wieder ihren alten Gang genommen habe. — Es ſind bereits verſchiedene Barbariſche Corſaren in See gegangen, welche alle Kauffahrer, die ihnen begegnen, viſitiren. Sie ſollen faſt alle nach der Levante und dem Archipe- lagus beſtimmt ſeyn. — Man erwartet hier eine Hol- laͤndiſche Eskadre. Frankfurt, den 13 Junii. Der Fuͤrſt Carl Thomas von Loͤwenſtein-Wertheim iſt den 6ten im 76ſten Jahre ſeines Alters zu Wertheim geſtorben. Seines Bruders Sohn Conſtantin folgt ihm in der Regierung. Auf dem Weſterwald, im Hachenburgiſchen, iſt in der Nacht vom 7ten auf den 8ten dieſes ein halber Fuß hoher Schnee gefallen. Der Engliſche Prinz Ernſt Auguſt iſt den 23ſten des vorigen Monats zu Goͤrtlingen aus Frankreich zuruͤck- gekommen, und iſt ganz wieder hergeſtellt. Jn verſchiedenen oͤffentlichen Blaͤttern lieſet man folgendes: “Die Kayſerinn von Rußland hat alle im Lande gelegene Zwiſchenzoͤlle, welche den Handel hem- men, aufgehoben. Der Handelſtand, um dafuͤr ſeinen Dank zu bezeugen, hat der Kayſerinn auf einer golde- nen Schale einen 56 Karat ſchweren Diamanten, der auf 54000 Rubel geſchaͤtzt wird, und auf 3 ſilbernen Schuͤſſeln eine halbe Million Rubel, als Geſchenk uͤber- reicht, auch ſich erboten, ſo lange der Krieg waͤhret, von jedem Handelsmann im ganzen Reiche, deren An- zahl ſich auf 211000 belaufen ſoll, 2 Rubel jaͤhrlich an den Kronſchatz abzutragen.” Bayreuth, den 11 Junii. Vorgeſtern traf der Erbprinz von Thurn und Taxis mit ſeiner Gemahlinn aus Strelitz hier ein, und ſetzte geſtern die Reiſe nach Tiſchingen fort. Hamburg, den 18 Junii. Die Nachricht, welche wir in unſerer Zeitung Nr. 93. gemeldet, daß der Schwediſche Hof eine An- lehn von 3 oder gar 6 Millionen in einer Deutſchen Reſidenzſtadt erhalten, hat ſich nicht beſtaͤtiget. Es mag vielleicht von einem Privat-Anlehn bey Particu- liers, oder einer Banque, und dergleichen die Rede ſeyn; aber gewiß nicht von einer ſo großen Summe. Mandat, die Umſchreibung der Buͤrger-Capitaine, und Anzeige der Nummern der Haͤuſer, ꝛc. bey den Schoß-Tafeln betreffend. Da in dieſen Tagen die gewohnliche Umſchreibung zum Behuf des Kopfgeldes vorgenommen werden wird, und dem Staat in mehr als einer Ruͤckſicht ſehr daran gelegen iſt, daß nicht allein die Eigenthuͤmer und Bewohner der Haͤuſer, Keller, Saͤle und Buden, ſondern auch die bey ihnen auf Zimmern und Kam- mern einlogiret ſind, mit moͤglichſter Genauigkeit und Vollſtaͤndigkeit aufgezeichnet werden; ſo ermahnen Wir Buͤrgermeiſter und Rath dieſer Stadt alle hie- ſige Buͤrger und Einwohner, auch ſich nur eine Zeit- lang hier aufhaltenden Perſonen, daß ſie den umſchrei- benden Buͤrger-Capitainen, ihren Officiers und uͤbri- gen bey ſolchen Umſchreibungen concurrirenden Offi- cianten beſcheiden und mit geziemenden richtigen Ant- worten auf deren Fragen unweigerlich begegnen, auch ihre Namen, Hausgenoſſen, Gewerbe, und reſpective die Urſachen ihres hieſigen Aufenthalts gebuͤhrend und der Wahrheit gemaͤß anzeigen. Zugleich verordnen Wir, daß alle hieſige Buͤrger und Einwohner, welche Zimmer oder Kammern in ihren Haͤuſern, Saͤlen, Kellern, Buden, an andere vermiethen oder uͤberlaſſen, und beſonders auch die Gaſtwirthe, welche Fremde fuͤr eine laͤngere Zeit, als gewoͤhnlich, bey ſich logiren haben, oder Waaren-Niederlagen von Fremden bey ſich haben, von allen bey ihnen einlogirten Einheimi- ſchen oder Fremden ſowol die Namen als auch eine hinlaͤngliche Auskunft uͤber den Geburtsort, Stand, Betrieb und den Niederlagen derſelben, auch was ihnen ſonſt davon bewußt iſt, aufrichtig mittheilen, unter angehaͤngter Verwarnung, daß, wer hiewider handelt, nicht allein uͤberhaupt mit der verdienten rechtlichen Ahndung angeſehen, ſondern auch noch beſonders fuͤr jede verſchwiegene Perſon, oder Niederlage, die ihm anzuzeigen gebuͤhrt haͤtte, in zwey Reichsthaler execu- tiviſch beyzutreibende Strafe genommen und falls er ſolche zu entrichten nicht im Stande ſeyn ſollte, mit Gefaͤngniß-Strafe belegt werden ſolle. Da es auch zu mehrerer Ordnung, Bequemlichkeit und Zeit-Erſparung ſowol fuͤr die bey den Schoß-Tafeln ſitzenden Herren und Buͤrger, als fuͤr die Contribuen- ten ſelbſt, gereichen wird, wenn ein jeder bey Bezah- lung ſeiner Contributionen kuͤnftig die Nummer und reſpective den Buchſtaben ſeines Hauſes oder ſeiner Wohnung bey der Schoß-Tafel vorzeigt, damit ſein Name deſto geſchwinder im Contributionsbuch aufge- funden und uͤberſtrichen werden koͤnne; ſo verſehen Wir uns zu den hieſigen Buͤrgern und Einwohnern, daß ſie ſich dem gerne unterwerfen, und ein jeder kuͤnf- tig bey ſeiner Erſcheinung an der Schoß-Tafel die Nummer und reſpective den Buchſtaben ſeines Hauſes oder ſeiner Wohnung anzeigen werde.

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 97, Hamburg, 19. Juni 1789, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_971906_1789/5>, abgerufen am 21.11.2024.