Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 26, Hamburg, 17. September 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Rede gangen/ als ob ein gut Theil von gedachter Ar-
mee sich mit dem Dänischen Corpo vor Wißmar
conjungiren folte. Die gefangene Schweden hiel-
ten eine halbe Meile von dar in der Heyde die Qua-
rantaine/ nach welcher sie in einige feste Oerter ver-
leget werden sollen.

Aus Wißmar hat
man unterm 12. hujus/ daß der Herr General Adju-
tant Lobenau und Secretarius Cederholm/ von
Stralsund allda arriviret wären/ davon der letztere
mit Jhro Excellence dem Herrn Grafen Steinbock
aus Schweden gekommen/ welcher berichtet/ daß ge-
dachte Jhro Excellence am vergangenem Montage
in Stralsund angelanget und daselbst mit gröstem
Frolocken empfangen seyn. Selbige hätten so wol
Geld als Proviant mitgebracht/ und wären noch
selbigen Tages nach Rügen gangen/ um dem Tran-
sport entgegen zu gehen/ welcher allem Vermuthen
nach nunmehro arriviret seyn würde. Besagter Tran-
sport käme in 2. mahl herüber/ und zwar zum ersten
die gantze Jnfanterie und 3. Regimenter Cavalle-
rie/ so zusammen 17000. Combattanten ausmache-
ten/ ausser 2. Regimenter so gerade nach gedachtem
Wißmar marschiren/ und dasige Guarnison verstär-
cken solten.

Man hat bier ver-
sicher[t]e Nachricht/ daß Jhro Majest. König Augu-
stus sein Aeusserstes angewandt/ Se. Czaarische Ma-
jest dahin zu disponiren/ die Jnsul Rügen zu atta-
quiren/ und daß sie wann selbige emportiret/ und
nachgehens auch Stettin angegriffen werden solte/
alsdann die Artillerie dazu anschaffen wolten/ als
wovon schon eine grosse Parthey zu Lublin ange-
kommen/ die Canonen und Mörser von hier aber
auff den Pommerischen Frontiren bereits ange-
langet.

Die
Moscowiter und Sachsen haben ihre Trouppen be-
reits in 150. Fahrzeuge embarquiret gehabt/ um ei-
ne Landung auf die Jnsul Rügen zu thun; ob aber
solche/ nachdem sie von der Schwedischen Flotte
Ankunfft bey Stralsund und Rugen Nachricht er-
halten/ unternommen worden/ weiß man nicht/ die
nächsten Pommerischen Briefe dörfften hiervon Ge-
wißheit geben. Von denen Schwedischen Or-
log-Schiffen haben sich 2. vor die Tieffe ohn-
weit Stralsund geleget/ und hat der Commandeur
Henck/ so sich mit seinen Schiffen bey Stralsund be-
findet/ mit ihnen sich conjungiren sollen/ um den Dä-
nischen Schiffen/ welche bey Greiffswald liegen/ das
Auslauffen zu verwehren. Einige Schwedische Fre-
gatten sind von dem Herrn Grafen Steinbock nach
[Spaltenumbruch] Carlshaven gesendet/ um zu befördern/ daß der
Transport desto schleuniger unter Seegel gehen
möchte.

Die Schwe-
dische Flotte hat sich in der Nacht zwischen den 6.
und 7. nachdem die Ancker geworffen/ gantz stille ge-
halten/ auch am 7ten des Morgens/ so wohl des ein-
gefallenen Nebels/ als stillen/ und den Schweden
contrairen Windes halber/ nichtes tentiren können;
Desselben Vormittags aber hat die Schwedische
Flotte ihre Seegel auffgezogen/ einiges Mouvement
gemachet/ und sich von der Königlichen Flotte etwa
2. Meilen von neuem entfernet/ ohne daß diese im
geringsten sich gereget/ sondern nur a la defensive
fertig gehalten/ um auff etwa erfolgendem Angriff
eine vigourouse Resistence zu thun/ zu dero
Behueff dann aus Copenhagen dahin alle mög-
liche Aßistence geschehen. Den 8. dieses hat
sich die Schwedische Flotte weiter hin/ und aus der
Kiöger-Bucht unter Stevens-Klind gezogen/ gleich
selbige dann auch am 9 hu[iu]s/ als gestern/ sich gar
aus dem Gesichte dieser Stadt/ und der Königl.
Flotte/ dem so genandten Falsterböe-Riff und Ste-
vens vorbey/ in die Ost-See wieder verfüget. Ei-
nes von Jhro Königl. Majestät Fregatten/ der
blaue Geyer genandt/ ist von 2. grossen Schwedi-
schen Krieges-Schiffen am 8ten dieses zwischen Ste-
vens und Möen attaquiret/ und nach einem 2 stün-
digen Gefecht und tapfferer vigoreusen Resistence/
endlich in Grund geschossen worden.

Von den Pohlnischen Troublen.

Die von der Cron-Ar-
mee nach Podolien detachirte Trouppen haben vor
Stanislawowa noch nichts unternommen/ und erwar-
ten erstlich die benöthigte Artillerie/ um so dann einen
vigoureusen Versuch darauff zu thun. Die zer-
streueten Kyowskischen Cosacken haben ohnlängst
einen Anschlag auf die von der Caminieckischen
Guarnison in der Weide gehende Pferde gehabt;
allein der Commendant hat zeitig gedachte Pferde
in Sicherheit bringen lassen. Der General Bauer
prätendiret von den Woywodschafften wieder 15000
Scheffel Mehl/ so nach Pommern gefuhret werden
soll. Die Königl. Hoffstatt soll hieher kommen/
und Jhro Königl. Maj. abwarten. Jndessen blei-
ben die 5. Regimenter Sächsischer Cavallerie in
den Pohlnischen Woywodschafften/ um/ wenn eini-
ge neue Factiones sich hervor thun solten/ solche mit
Macht zu stillen.

Der Comte de
Flemming hat mit dem Czaaren wegen der Eva-
cuation von Elhing einen Vergleich gemacht/ und

sol-

[Spaltenumbruch] Rede gangen/ als ob ein gut Theil von gedachter Ar-
mee ſich mit dem Daͤniſchen Corpo vor Wißmar
conjungiren folte. Die gefangene Schweden hiel-
ten eine halbe Meile von dar in der Heyde die Qua-
rantaine/ nach welcher ſie in einige feſte Oerter ver-
leget werden ſollen.

Aus Wißmar hat
man unterm 12. hujus/ daß der Herr General Adju-
tant Lobenau und Secretarius Cederholm/ von
Stralſund allda arriviret waͤren/ davon der letztere
mit Jhro Excellence dem Herrn Grafen Steinbock
aus Schweden gekommen/ welcher berichtet/ daß ge-
dachte Jhro Excellence am vergangenem Montage
in Stralſund angelanget und daſelbſt mit groͤſtem
Frolocken empfangen ſeyn. Selbige haͤtten ſo wol
Geld als Proviant mitgebracht/ und waͤren noch
ſelbigen Tages nach Ruͤgen gangen/ um dem Tran-
ſport entgegen zu gehen/ welcher allem Vermuthen
nach nunmehro arriviret ſeyn wuͤrde. Beſagter Tran-
ſport kaͤme in 2. mahl heruͤber/ und zwar zum erſten
die gantze Jnfanterie und 3. Regimenter Cavalle-
rie/ ſo zuſammen 17000. Combattanten ausmache-
ten/ auſſer 2. Regimenter ſo gerade nach gedachtem
Wißmar marſchiren/ und daſige Guarniſon verſtaͤr-
cken ſolten.

Man hat bier ver-
ſicher[t]e Nachricht/ daß Jhro Majeſt. Koͤnig Augu-
ſtus ſein Aeuſſerſtes angewandt/ Se. Czaariſche Ma-
jeſt dahin zu diſponiren/ die Jnſul Ruͤgen zu atta-
quiren/ und daß ſie wann ſelbige emportiret/ und
nachgehens auch Stettin angegriffen werden ſolte/
alsdann die Artillerie dazu anſchaffen wolten/ als
wovon ſchon eine groſſe Parthey zu Lublin ange-
kommen/ die Canonen und Moͤrſer von hier aber
auff den Pommeriſchen Frontiren bereits ange-
langet.

Die
Moſcowiter und Sachſen haben ihre Trouppen be-
reits in 150. Fahrzeuge embarquiret gehabt/ um ei-
ne Landung auf die Jnſul Ruͤgen zu thun; ob aber
ſolche/ nachdem ſie von der Schwediſchen Flotte
Ankunfft bey Stralſund und Rugen Nachricht er-
halten/ unternommen worden/ weiß man nicht/ die
naͤchſten Pommeriſchen Briefe doͤrfften hiervon Ge-
wißheit geben. Von denen Schwediſchen Or-
log-Schiffen haben ſich 2. vor die Tieffe ohn-
weit Stralſund geleget/ und hat der Commandeur
Henck/ ſo ſich mit ſeinen Schiffen bey Stralſund be-
findet/ mit ihnen ſich conjungiren ſollen/ um den Daͤ-
niſchen Schiffen/ welche bey Greiffswald liegen/ das
Auslauffen zu verwehren. Einige Schwediſche Fre-
gatten ſind von dem Herrn Grafen Steinbock nach
[Spaltenumbruch] Carlshaven geſendet/ um zu befoͤrdern/ daß der
Tranſport deſto ſchleuniger unter Seegel gehen
moͤchte.

Die Schwe-
diſche Flotte hat ſich in der Nacht zwiſchen den 6.
und 7. nachdem die Ancker geworffen/ gantz ſtille ge-
halten/ auch am 7ten des Morgens/ ſo wohl des ein-
gefallenen Nebels/ als ſtillen/ und den Schweden
contrairen Windes halber/ nichtes tentiren koͤnnen;
Deſſelben Vormittags aber hat die Schwediſche
Flotte ihre Seegel auffgezogen/ einiges Mouvement
gemachet/ und ſich von der Koͤniglichen Flotte etwa
2. Meilen von neuem entfernet/ ohne daß dieſe im
geringſten ſich gereget/ ſondern nur a la defenſive
fertig gehalten/ um auff etwa erfolgendem Angriff
eine vigourouſe Reſiſtence zu thun/ zu dero
Behueff dann aus Copenhagen dahin alle moͤg-
liche Aßiſtence geſchehen. Den 8. dieſes hat
ſich die Schwediſche Flotte weiter hin/ und aus der
Kioͤger-Bucht unter Stevens-Klind gezogen/ gleich
ſelbige dann auch am 9 hu[iu]s/ als geſtern/ ſich gar
aus dem Geſichte dieſer Stadt/ und der Koͤnigl.
Flotte/ dem ſo genandten Falſterboͤe-Riff und Ste-
vens vorbey/ in die Oſt-See wieder verfuͤget. Ei-
nes von Jhro Koͤnigl. Majeſtaͤt Fregatten/ der
blaue Geyer genandt/ iſt von 2. groſſen Schwedi-
ſchen Krieges-Schiffen am 8ten dieſes zwiſchen Ste-
vens und Moͤen attaquiret/ und nach einem 2 ſtuͤn-
digen Gefecht und tapfferer vigoreuſen Reſiſtence/
endlich in Grund geſchoſſen worden.

Von den Pohlniſchen Troublen.

Die von der Cron-Ar-
mee nach Podolien detachirte Trouppen haben vor
Stanislawowa noch nichts unternom̃en/ und erwar-
ten erſtlich die benoͤthigte Artillerie/ um ſo dañ einen
vigoureuſen Verſuch darauff zu thun. Die zer-
ſtreueten Kyowskiſchen Coſacken haben ohnlaͤngſt
einen Anſchlag auf die von der Caminieckiſchen
Guarniſon in der Weide gehende Pferde gehabt;
allein der Commendant hat zeitig gedachte Pferde
in Sicherheit bringen laſſen. Der General Bauer
praͤtendiret von den Woywodſchafften wieder 15000
Scheffel Mehl/ ſo nach Pommern gefuhret werden
ſoll. Die Koͤnigl. Hoffſtatt ſoll hieher kommen/
und Jhro Koͤnigl. Maj. abwarten. Jndeſſen blei-
ben die 5. Regimenter Saͤchſiſcher Cavallerie in
den Pohlniſchen Woywodſchafften/ um/ wenn eini-
ge neue Factiones ſich hervor thun ſolten/ ſolche mit
Macht zu ſtillen.

Der Comte de
Flemming hat mit dem Czaaren wegen der Eva-
cuation von Elhing einen Vergleich gemacht/ und

ſol-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jPoliticalNews">
            <div type="jArticle">
              <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/>
Rede gangen/ als ob ein gut Theil von gedachter Ar-<lb/>
mee                                 &#x017F;ich mit dem Da&#x0364;ni&#x017F;chen Corpo vor                                 Wißmar<lb/>
conjungiren folte. Die gefangene Schweden hiel-<lb/>
ten                                 eine halbe Meile von dar in der Heyde die Qua-<lb/>
rantaine/ nach                                 welcher &#x017F;ie in einige fe&#x017F;te Oerter ver-<lb/>
leget                                 werden &#x017F;ollen.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Ein anders vom obigen dito.</dateline>
              <p>Aus Wißmar hat<lb/>
man unterm 12. hujus/ daß der Herr General                                 Adju-<lb/>
tant Lobenau und Secretarius Cederholm/                                 von<lb/>
Stral&#x017F;und allda arriviret wa&#x0364;ren/ davon der                                 letztere<lb/>
mit Jhro Excellence dem Herrn Grafen Steinbock<lb/>
aus                                 Schweden gekommen/ welcher berichtet/ daß ge-<lb/>
dachte Jhro                                 Excellence am vergangenem Montage<lb/>
in Stral&#x017F;und angelanget                                 und da&#x017F;elb&#x017F;t mit gro&#x0364;&#x017F;tem<lb/>
Frolocken                                 empfangen &#x017F;eyn. Selbige ha&#x0364;tten &#x017F;o wol<lb/>
Geld                                 als Proviant mitgebracht/ und wa&#x0364;ren noch<lb/>
&#x017F;elbigen                                 Tages nach Ru&#x0364;gen gangen/ um dem Tran-<lb/>
&#x017F;port                                 entgegen zu gehen/ welcher allem Vermuthen<lb/>
nach nunmehro                                 arriviret &#x017F;eyn wu&#x0364;rde. Be&#x017F;agter                                 Tran-<lb/>
&#x017F;port ka&#x0364;me in 2. mahl heru&#x0364;ber/ und                                 zwar zum er&#x017F;ten<lb/>
die gantze Jnfanterie und 3. Regimenter                                 Cavalle-<lb/>
rie/ &#x017F;o zu&#x017F;ammen 17000. Combattanten                                 ausmache-<lb/>
ten/ au&#x017F;&#x017F;er 2. Regimenter &#x017F;o                                 gerade nach gedachtem<lb/>
Wißmar mar&#x017F;chiren/ und                                 da&#x017F;ige Guarni&#x017F;on ver&#x017F;ta&#x0364;r-<lb/>
cken                                 &#x017F;olten.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Dantzig/ vom 7. Septemb.</dateline>
              <p>Man hat bier ver-<lb/>
&#x017F;icher<supplied cert="high">t</supplied>e Nachricht/ daß Jhro Maje&#x017F;t. Ko&#x0364;nig                                 Augu-<lb/>
&#x017F;tus &#x017F;ein Aeu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;tes                                 angewandt/ Se. Czaari&#x017F;che Ma-<lb/>
je&#x017F;t dahin zu                                 di&#x017F;poniren/ die Jn&#x017F;ul Ru&#x0364;gen zu                                 atta-<lb/>
quiren/ und daß &#x017F;ie wann &#x017F;elbige emportiret/                                 und<lb/>
nachgehens auch Stettin angegriffen werden                                 &#x017F;olte/<lb/>
alsdann die Artillerie dazu an&#x017F;chaffen                                 wolten/ als<lb/>
wovon &#x017F;chon eine gro&#x017F;&#x017F;e Parthey                                 zu Lublin ange-<lb/>
kommen/ die Canonen und Mo&#x0364;r&#x017F;er                                 von hier aber<lb/>
auff den Pommeri&#x017F;chen Frontiren bereits                                 ange-<lb/>
langet.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Aus dem Hol&#x017F;teini&#x017F;chen vom 15.                                 Septemb.</dateline>
              <p>Die<lb/>
Mo&#x017F;cowiter und Sach&#x017F;en haben ihre Trouppen                                 be-<lb/>
reits in 150. Fahrzeuge embarquiret gehabt/ um ei-<lb/>
ne                                 Landung auf die Jn&#x017F;ul Ru&#x0364;gen zu thun; ob                                 aber<lb/>
&#x017F;olche/ nachdem &#x017F;ie von der                                 Schwedi&#x017F;chen Flotte<lb/>
Ankunfft bey Stral&#x017F;und und                                 Rugen Nachricht er-<lb/>
halten/ unternommen worden/ weiß man nicht/                                 die<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;ten Pommeri&#x017F;chen Briefe                                 do&#x0364;rfften hiervon Ge-<lb/>
wißheit geben. Von denen                                 Schwedi&#x017F;chen Or-<lb/>
log-Schiffen haben &#x017F;ich 2. vor                                 die Tieffe ohn-<lb/>
weit Stral&#x017F;und geleget/ und hat der                                 Commandeur<lb/>
Henck/ &#x017F;o &#x017F;ich mit &#x017F;einen                                 Schiffen bey Stral&#x017F;und be-<lb/>
findet/ mit ihnen &#x017F;ich                                 conjungiren &#x017F;ollen/ um den Da&#x0364;-<lb/>
ni&#x017F;chen                                 Schiffen/ welche bey Greiffswald liegen/ das<lb/>
Auslauffen zu                                 verwehren. Einige Schwedi&#x017F;che Fre-<lb/>
gatten &#x017F;ind von                                 dem Herrn Grafen Steinbock nach<lb/><cb/>
Carlshaven ge&#x017F;endet/                                 um zu befo&#x0364;rdern/ daß der<lb/>
Tran&#x017F;port de&#x017F;to                                 &#x017F;chleuniger unter Seegel gehen<lb/>
mo&#x0364;chte.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Copenhagen/ vom 10. Septemb.</dateline>
              <p>Die Schwe-<lb/>
di&#x017F;che Flotte hat &#x017F;ich in der Nacht                                 zwi&#x017F;chen den 6.<lb/>
und 7. nachdem die Ancker geworffen/                                 gantz &#x017F;tille ge-<lb/>
halten/ auch am 7ten des Morgens/                                 &#x017F;o wohl des ein-<lb/>
gefallenen Nebels/ als &#x017F;tillen/                                 und den Schweden<lb/>
contrairen Windes halber/ nichtes tentiren                                 ko&#x0364;nnen;<lb/>
De&#x017F;&#x017F;elben Vormittags aber hat die                                 Schwedi&#x017F;che<lb/>
Flotte ihre Seegel auffgezogen/ einiges                                 Mouvement<lb/>
gemachet/ und &#x017F;ich von der Ko&#x0364;niglichen                                 Flotte etwa<lb/>
2. Meilen von neuem entfernet/ ohne daß die&#x017F;e                                 im<lb/>
gering&#x017F;ten &#x017F;ich gereget/ &#x017F;ondern nur <hi rendition="#aq">a la defen&#x017F;ive</hi><lb/>
fertig gehalten/                                 um auff etwa erfolgendem Angriff<lb/>
eine vigourou&#x017F;e                                 Re&#x017F;i&#x017F;tence zu thun/ zu dero<lb/>
Behueff dann aus                                 Copenhagen dahin alle mo&#x0364;g-<lb/>
liche Aßi&#x017F;tence                                 ge&#x017F;chehen. Den 8. die&#x017F;es hat<lb/>
&#x017F;ich die                                 Schwedi&#x017F;che Flotte weiter hin/ und aus                                 der<lb/>
Kio&#x0364;ger-Bucht unter Stevens-Klind gezogen/                                 gleich<lb/>
&#x017F;elbige dann auch am 9 hu<supplied cert="low">iu</supplied>s/ als ge&#x017F;tern/ &#x017F;ich gar<lb/>
aus dem                                 Ge&#x017F;ichte die&#x017F;er Stadt/ und der                                 Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Flotte/ dem &#x017F;o genandten                                 Fal&#x017F;terbo&#x0364;e-Riff und Ste-<lb/>
vens vorbey/ in die                                 O&#x017F;t-See wieder verfu&#x0364;get. Ei-<lb/>
nes von Jhro                                 Ko&#x0364;nigl. Maje&#x017F;ta&#x0364;t Fregatten/ der<lb/>
blaue                                 Geyer genandt/ i&#x017F;t von 2. gro&#x017F;&#x017F;en                                 Schwedi-<lb/>
&#x017F;chen Krieges-Schiffen am 8ten die&#x017F;es                                 zwi&#x017F;chen Ste-<lb/>
vens und Mo&#x0364;en attaquiret/ und nach                                 einem 2 &#x017F;tu&#x0364;n-<lb/>
digen Gefecht und tapfferer                                 vigoreu&#x017F;en Re&#x017F;i&#x017F;tence/<lb/>
endlich in Grund                                 ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en worden.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div type="jPoliticalNews">
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von den Pohlni&#x017F;chen                                     Troublen.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> War&#x017F;chau/ vom 5. Sept.</dateline>
              <p>Die von der Cron-Ar-<lb/>
mee nach Podolien detachirte Trouppen haben                                 vor<lb/>
Stanislawowa noch nichts unternom&#x0303;en/ und                                 erwar-<lb/>
ten er&#x017F;tlich die beno&#x0364;thigte Artillerie/ um                                 &#x017F;o dan&#x0303; einen<lb/>
vigoureu&#x017F;en Ver&#x017F;uch                                 darauff zu thun. Die zer-<lb/>
&#x017F;treueten Kyowski&#x017F;chen                                 Co&#x017F;acken haben ohnla&#x0364;ng&#x017F;t<lb/>
einen                                 An&#x017F;chlag auf die von der                                 Caminiecki&#x017F;chen<lb/>
Guarni&#x017F;on in der Weide gehende                                 Pferde gehabt;<lb/>
allein der Commendant hat zeitig gedachte                                 Pferde<lb/>
in Sicherheit bringen la&#x017F;&#x017F;en. Der General                                 Bauer<lb/>
pra&#x0364;tendiret von den Woywod&#x017F;chafften wieder                                 15000<lb/>
Scheffel Mehl/ &#x017F;o nach Pommern gefuhret                                 werden<lb/>
&#x017F;oll. Die Ko&#x0364;nigl. Hoff&#x017F;tatt                                 &#x017F;oll hieher kommen/<lb/>
und Jhro Ko&#x0364;nigl. Maj.                                 abwarten. Jnde&#x017F;&#x017F;en blei-<lb/>
ben die 5. Regimenter                                 Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;cher Cavallerie in<lb/>
den                                 Pohlni&#x017F;chen Woywod&#x017F;chafften/ um/ wenn eini-<lb/>
ge                                 neue Factiones &#x017F;ich hervor thun &#x017F;olten/ &#x017F;olche                                 mit<lb/>
Macht zu &#x017F;tillen.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Dantzig/ vom 7. September.</dateline>
              <p>Der Comte de<lb/>
Flemming hat mit dem Czaaren wegen der                                 Eva-<lb/>
cuation von Elhing einen Vergleich gemacht/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ol-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] Rede gangen/ als ob ein gut Theil von gedachter Ar- mee ſich mit dem Daͤniſchen Corpo vor Wißmar conjungiren folte. Die gefangene Schweden hiel- ten eine halbe Meile von dar in der Heyde die Qua- rantaine/ nach welcher ſie in einige feſte Oerter ver- leget werden ſollen. Ein anders vom obigen dito. Aus Wißmar hat man unterm 12. hujus/ daß der Herr General Adju- tant Lobenau und Secretarius Cederholm/ von Stralſund allda arriviret waͤren/ davon der letztere mit Jhro Excellence dem Herrn Grafen Steinbock aus Schweden gekommen/ welcher berichtet/ daß ge- dachte Jhro Excellence am vergangenem Montage in Stralſund angelanget und daſelbſt mit groͤſtem Frolocken empfangen ſeyn. Selbige haͤtten ſo wol Geld als Proviant mitgebracht/ und waͤren noch ſelbigen Tages nach Ruͤgen gangen/ um dem Tran- ſport entgegen zu gehen/ welcher allem Vermuthen nach nunmehro arriviret ſeyn wuͤrde. Beſagter Tran- ſport kaͤme in 2. mahl heruͤber/ und zwar zum erſten die gantze Jnfanterie und 3. Regimenter Cavalle- rie/ ſo zuſammen 17000. Combattanten ausmache- ten/ auſſer 2. Regimenter ſo gerade nach gedachtem Wißmar marſchiren/ und daſige Guarniſon verſtaͤr- cken ſolten. Dantzig/ vom 7. Septemb. Man hat bier ver- ſicherte Nachricht/ daß Jhro Majeſt. Koͤnig Augu- ſtus ſein Aeuſſerſtes angewandt/ Se. Czaariſche Ma- jeſt dahin zu diſponiren/ die Jnſul Ruͤgen zu atta- quiren/ und daß ſie wann ſelbige emportiret/ und nachgehens auch Stettin angegriffen werden ſolte/ alsdann die Artillerie dazu anſchaffen wolten/ als wovon ſchon eine groſſe Parthey zu Lublin ange- kommen/ die Canonen und Moͤrſer von hier aber auff den Pommeriſchen Frontiren bereits ange- langet. Aus dem Holſteiniſchen vom 15. Septemb. Die Moſcowiter und Sachſen haben ihre Trouppen be- reits in 150. Fahrzeuge embarquiret gehabt/ um ei- ne Landung auf die Jnſul Ruͤgen zu thun; ob aber ſolche/ nachdem ſie von der Schwediſchen Flotte Ankunfft bey Stralſund und Rugen Nachricht er- halten/ unternommen worden/ weiß man nicht/ die naͤchſten Pommeriſchen Briefe doͤrfften hiervon Ge- wißheit geben. Von denen Schwediſchen Or- log-Schiffen haben ſich 2. vor die Tieffe ohn- weit Stralſund geleget/ und hat der Commandeur Henck/ ſo ſich mit ſeinen Schiffen bey Stralſund be- findet/ mit ihnen ſich conjungiren ſollen/ um den Daͤ- niſchen Schiffen/ welche bey Greiffswald liegen/ das Auslauffen zu verwehren. Einige Schwediſche Fre- gatten ſind von dem Herrn Grafen Steinbock nach Carlshaven geſendet/ um zu befoͤrdern/ daß der Tranſport deſto ſchleuniger unter Seegel gehen moͤchte. Copenhagen/ vom 10. Septemb. Die Schwe- diſche Flotte hat ſich in der Nacht zwiſchen den 6. und 7. nachdem die Ancker geworffen/ gantz ſtille ge- halten/ auch am 7ten des Morgens/ ſo wohl des ein- gefallenen Nebels/ als ſtillen/ und den Schweden contrairen Windes halber/ nichtes tentiren koͤnnen; Deſſelben Vormittags aber hat die Schwediſche Flotte ihre Seegel auffgezogen/ einiges Mouvement gemachet/ und ſich von der Koͤniglichen Flotte etwa 2. Meilen von neuem entfernet/ ohne daß dieſe im geringſten ſich gereget/ ſondern nur a la defenſive fertig gehalten/ um auff etwa erfolgendem Angriff eine vigourouſe Reſiſtence zu thun/ zu dero Behueff dann aus Copenhagen dahin alle moͤg- liche Aßiſtence geſchehen. Den 8. dieſes hat ſich die Schwediſche Flotte weiter hin/ und aus der Kioͤger-Bucht unter Stevens-Klind gezogen/ gleich ſelbige dann auch am 9 huius/ als geſtern/ ſich gar aus dem Geſichte dieſer Stadt/ und der Koͤnigl. Flotte/ dem ſo genandten Falſterboͤe-Riff und Ste- vens vorbey/ in die Oſt-See wieder verfuͤget. Ei- nes von Jhro Koͤnigl. Majeſtaͤt Fregatten/ der blaue Geyer genandt/ iſt von 2. groſſen Schwedi- ſchen Krieges-Schiffen am 8ten dieſes zwiſchen Ste- vens und Moͤen attaquiret/ und nach einem 2 ſtuͤn- digen Gefecht und tapfferer vigoreuſen Reſiſtence/ endlich in Grund geſchoſſen worden. Von den Pohlniſchen Troublen. Warſchau/ vom 5. Sept. Die von der Cron-Ar- mee nach Podolien detachirte Trouppen haben vor Stanislawowa noch nichts unternom̃en/ und erwar- ten erſtlich die benoͤthigte Artillerie/ um ſo dañ einen vigoureuſen Verſuch darauff zu thun. Die zer- ſtreueten Kyowskiſchen Coſacken haben ohnlaͤngſt einen Anſchlag auf die von der Caminieckiſchen Guarniſon in der Weide gehende Pferde gehabt; allein der Commendant hat zeitig gedachte Pferde in Sicherheit bringen laſſen. Der General Bauer praͤtendiret von den Woywodſchafften wieder 15000 Scheffel Mehl/ ſo nach Pommern gefuhret werden ſoll. Die Koͤnigl. Hoffſtatt ſoll hieher kommen/ und Jhro Koͤnigl. Maj. abwarten. Jndeſſen blei- ben die 5. Regimenter Saͤchſiſcher Cavallerie in den Pohlniſchen Woywodſchafften/ um/ wenn eini- ge neue Factiones ſich hervor thun ſolten/ ſolche mit Macht zu ſtillen. Dantzig/ vom 7. September. Der Comte de Flemming hat mit dem Czaaren wegen der Eva- cuation von Elhing einen Vergleich gemacht/ und ſol-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Manuel Wille: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261709_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261709_1712/2
Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 26, Hamburg, 17. September 1712, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261709_1712/2>, abgerufen am 30.12.2024.