Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 18, Hamburg, 31. Januar 1801.[Spaltenumbruch]
delt. Die Anzahl der zurückgehaltenen Schiffe beläuft Durch die Fregatte Megara ist am Freytage zu Mit einem Schiffe von Charlestown in Südcarolina Die letzten Nachrichten von Lissabon melden die An- Gestern ward der Geburtstag Jhro Majestät, unsrer Da man noch nicht bestimmt weiß, welche Wendung Sir John Borlase Warren kreuzt jetzt bey Cadix, Da Sir George Staunton, der den Grafen von Die 3 per Cent cons. sind auf 591/4 gefallen. Cours Schreiben aus London, vom 23 Januar. Es haben sich zwar verschiedene Kaufleute um Ka- Nach Briefen von Portsmonth vom 21sten ist dort Unsere Canalflotte, welche durch die Nachricht von Gestern verbreitete sich das Gerücht, als ob eine Ueber die Expedition unter Sir R. Abercromby be- Aus America hat man jetzt mehrere Briefe, welche Die Mißhelligkeiten zwischen Sir Ralph Abercromby Man behauptet, daß nächstens eine Anleihe für die Sir Watkin Wynne und Herr Cornwallis werden Bey dem Mittagsmahle, welches Lord Grenville Gestern ward abermals ein Mensch beym Pallaste Hier ist jetzt eine neue Art Wagen erfunden, die Am 14ten December ist zu Boston und in andern [Spaltenumbruch]
delt. Die Anzahl der zuruͤckgehaltenen Schiffe belaͤuft Durch die Fregatte Megara iſt am Freytage zu Mit einem Schiffe von Charlestown in Suͤdcarolina Die letzten Nachrichten von Liſſabon melden die An- Geſtern ward der Geburtstag Jhro Majeſtaͤt, unſrer Da man noch nicht beſtimmt weiß, welche Wendung Sir John Borlaſe Warren kreuzt jetzt bey Cadix, Da Sir George Staunton, der den Grafen von Die 3 per Cent conſ. ſind auf 59¼ gefallen. Cours Schreiben aus London, vom 23 Januar. Es haben ſich zwar verſchiedene Kaufleute um Ka- Nach Briefen von Portsmonth vom 21ſten iſt dort Unſere Canalflotte, welche durch die Nachricht von Geſtern verbreitete ſich das Geruͤcht, als ob eine Ueber die Expedition unter Sir R. Abercromby be- Aus America hat man jetzt mehrere Briefe, welche Die Mißhelligkeiten zwiſchen Sir Ralph Abercromby Man behauptet, daß naͤchſtens eine Anleihe fuͤr die Sir Watkin Wynne und Herr Cornwallis werden Bey dem Mittagsmahle, welches Lord Grenville Geſtern ward abermals ein Menſch beym Pallaſte Hier iſt jetzt eine neue Art Wagen erfunden, die Am 14ten December iſt zu Boſton und in andern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> delt. Die Anzahl der zuruͤckgehaltenen Schiffe belaͤuft<lb/> ſich jetzt ſchon auf ohngefaͤhr 100.</p><lb/> <p>Durch die Fregatte Megara iſt am Freytage zu<lb/> Torbay die officielle Nachricht gebracht worden, daß<lb/> die combinirte Flotte zu Breſt, 52 Segel ſtark, voͤllig<lb/> ſegelfertig ſey. Zehn Linienſchiffe ſollen am Donner-<lb/> ſtage zuvor eine Bewegung gemacht haben, als ob ſie<lb/> in See gehen wollten, haben ſich aber bey Annaͤherung<lb/> unſrer Flotte in eine Bay bey Breſt zuruͤckgezogen.</p><lb/> <p>Mit einem Schiffe von Charlestown in Suͤdcarolina<lb/> iſt hier die Nachricht eingelaufen, daß wider alle Er-<lb/> wartung die Vota dieſer Provinz fuͤr Herrn Jefferſon<lb/> geweſen waͤren, und man glaubt jetzt in America, daß<lb/> Herr Jefferſon eine Majoritaͤt von ſieben Stimmen<lb/> bey der Praͤſidentenwahl haben werde.</p><lb/> <p>Die letzten Nachrichten von Liſſabon melden die An-<lb/> kunft unſers Miniſters, des Herrn Frere, und berich-<lb/> ten zugleich, daß man dort die Ankunft eines Spani-<lb/> ſchen außerordentlichen Geſandten erwarte. Man be-<lb/> fuͤrchtet uͤberhaupt, daß Portugall durch ſeine politi-<lb/> ſche Lage zu einigen, fuͤr England unguͤnſtigen Maaß-<lb/> regeln gezwungen ſeyn werde, unter denen die Ver-<lb/> ſchließung ſeiner Haͤfen gegen England als die vorzuͤg-<lb/> lichſte genannt wird.</p><lb/> <p>Geſtern ward der Geburtstag Jhro Majeſtaͤt, unſrer<lb/> Koͤnigin, mit dem groͤßten Glanze gefeyert.</p><lb/> <p>Da man noch nicht beſtimmt weiß, welche Wendung<lb/> die Lage der Nordiſchen Sachen nehmen wird und<lb/> welche Flaggen neutral bleiben werden, ſo ſtockt einſtwei-<lb/> len der Handel unſrer Kaufleute nicht wenig.</p><lb/> <p>Sir John Borlaſe Warren kreuzt jetzt bey Cadix,<lb/> wo er einige Spaniſche Gallionen zu erbeuten hofft.</p><lb/> <p>Da Sir George Staunton, der den Grafen von<lb/> Macartney auf der Ambaſſade nach China begleitete,<lb/> mit Tode abgegangen, ſo faͤllt dadurch eine Penſion<lb/> von 500 Pf., die er hatte, an die Oſtindiſche Com-<lb/> pagnie zuruͤck.</p><lb/> <p>Die 3 <hi rendition="#aq">per Cent conſ.</hi> ſind auf 59¼ gefallen. 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Jefferſon und Burr zum Praͤſiden-<lb/> ten und Vice-Praͤſidenten fuͤr hoͤchſt wahrſcheinlich<lb/> halten, und man iſt um ſo weniger damit zufrieden,<lb/> da dieſe beyden Herren als die Haͤupter der demokra-<lb/> tiſchen und Anti-Anglicaniſchen Parthey bekannt ſind.<lb/> Zu Charlestown ward wegen dieſer Wahl, die indeß<lb/> erſt im Februar foͤrmlich declarirt werden wird, mit<lb/> allen Glocken gelaͤutet. Jn Nord-Carolina dringen die<lb/> Methodiſten auf die Freylaſſung der Schwarzen. Dem<lb/> General Waſhington wird ein Mau<supplied cert="high">ſ</supplied>oleum in der Stadt<lb/> Waſhington errichtet. — Nachrichten aus Kingſton in<lb/> Jamaica zufolge, ſind in den Monaten April, May,<lb/> Junii und Julii 6712 Neger-Sclaven dort eingefuͤhrt<lb/> worden.</p><lb/> <p>Die Mißhelligkeiten zwiſchen Sir Ralph Abercromby<lb/> und Admiral Lord Keith ſind ſo weit gegangen, daß<lb/> General Abercromby fuͤr gut gefunden hat, mit ſeiner<lb/> Suite das Admiralsſchiff Foudroyant zu verlaſſen und<lb/> ſich auf eine Fregatte zu begeben.</p><lb/> <p>Man behauptet, daß naͤchſtens eine Anleihe fuͤr die<lb/> Tochter der Prinzeßin von Wallis in Vorſchlag ge-<lb/> bracht werden ſolle, um ihr einen Hofſtaat zu errich-<lb/> ten. Die Herzogin von York iſt jetzt faſt gaͤnzlich wie-<lb/> der hergeſtellt. Der Prinz von Wallis befindet ſich<lb/> abermals unpaß und man fuͤrchtete ein inflammatori-<lb/> ſches Fieber, weswegen man ihn zweymal zur Ader<lb/> ließ. Eine Erkaͤltung am letzten Hoftage ſoll die Ur-<lb/> ſache ſeines Uebelbefindens ſeyn.</p><lb/> <p>Sir Watkin Wynne und Herr Cornwallis werden<lb/> am naͤchſten Dienſtage auf eine Dank-Addreſſe wegen der<lb/> jetzigen Maaßregeln an Se. Maj. im Unterhauſe antragen.</p><lb/> <p>Bey dem Mittagsmahle, welches Lord Grenville<lb/> am Geburtstage der Koͤnigin gegeben hat, ward ke<supplied cert="high">i</supplied>n<lb/> Brodt, ſondern ſtatt deſſen geroͤſtete Kartoffelſcheiben<lb/> umhergereicht.</p><lb/> <p>Geſtern ward abermals ein Menſch beym Pallaſte<lb/> der Koͤnigin angehalten, weil er in die Thuͤr zu drin-<lb/> gen ſuchte. Auf eine Frage nach der Urſache ſeiner<lb/> Zudringlichkeit, antwortete er, daß er zu den Prin-<lb/> zeßinnen wolle, um zu hoͤren, ob er ſie in die Comoͤdie<lb/> begleiten ſolle, wozu er ſich geſtern in einem Briefe<lb/> angeboten habe.</p><lb/> <p>Hier iſt jetzt eine neue Art Wagen erfunden, die<lb/> eine runde Form haben, und die das Volk, weil ſie<lb/> gelb angeſtrichen ſind, Potatoes nennt.</p><lb/> <p>Am 14ten December iſt zu Boſton und in andern<lb/> Americaniſchen Staͤdten der Todestag von Waſhington<lb/> mit Trauerfeyerlichkeiten begangen worden. Jn den<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
delt. Die Anzahl der zuruͤckgehaltenen Schiffe belaͤuft
ſich jetzt ſchon auf ohngefaͤhr 100.
Durch die Fregatte Megara iſt am Freytage zu
Torbay die officielle Nachricht gebracht worden, daß
die combinirte Flotte zu Breſt, 52 Segel ſtark, voͤllig
ſegelfertig ſey. Zehn Linienſchiffe ſollen am Donner-
ſtage zuvor eine Bewegung gemacht haben, als ob ſie
in See gehen wollten, haben ſich aber bey Annaͤherung
unſrer Flotte in eine Bay bey Breſt zuruͤckgezogen.
Mit einem Schiffe von Charlestown in Suͤdcarolina
iſt hier die Nachricht eingelaufen, daß wider alle Er-
wartung die Vota dieſer Provinz fuͤr Herrn Jefferſon
geweſen waͤren, und man glaubt jetzt in America, daß
Herr Jefferſon eine Majoritaͤt von ſieben Stimmen
bey der Praͤſidentenwahl haben werde.
Die letzten Nachrichten von Liſſabon melden die An-
kunft unſers Miniſters, des Herrn Frere, und berich-
ten zugleich, daß man dort die Ankunft eines Spani-
ſchen außerordentlichen Geſandten erwarte. Man be-
fuͤrchtet uͤberhaupt, daß Portugall durch ſeine politi-
ſche Lage zu einigen, fuͤr England unguͤnſtigen Maaß-
regeln gezwungen ſeyn werde, unter denen die Ver-
ſchließung ſeiner Haͤfen gegen England als die vorzuͤg-
lichſte genannt wird.
Geſtern ward der Geburtstag Jhro Majeſtaͤt, unſrer
Koͤnigin, mit dem groͤßten Glanze gefeyert.
Da man noch nicht beſtimmt weiß, welche Wendung
die Lage der Nordiſchen Sachen nehmen wird und
welche Flaggen neutral bleiben werden, ſo ſtockt einſtwei-
len der Handel unſrer Kaufleute nicht wenig.
Sir John Borlaſe Warren kreuzt jetzt bey Cadix,
wo er einige Spaniſche Gallionen zu erbeuten hofft.
Da Sir George Staunton, der den Grafen von
Macartney auf der Ambaſſade nach China begleitete,
mit Tode abgegangen, ſo faͤllt dadurch eine Penſion
von 500 Pf., die er hatte, an die Oſtindiſche Com-
pagnie zuruͤck.
Die 3 per Cent conſ. ſind auf 59¼ gefallen. Cours
auf Hamburg 31. 8.
Schreiben aus London, vom 23 Januar.
Es haben ſich zwar verſchiedene Kaufleute um Ka-
perbriefe verwandt, allein es iſt noch nichts daruͤber
entſchieden worden, und die Hoffnung auf die Neutra-
litaͤt Preußens dient dazu, die Gemuͤther uͤber unſre
politiſche Lage zu beruhigen. Bey dem allen fallen
indeß die Stocks betraͤchtlich, und die 3 per Cent
conſ. ſind heute um 4 Uhr fuͤr 56¾ verkauft worden,
welches man indeß mehr dem Einfluß der nahen An-
leihe als unſern Beſorgniſſen zuſchreibt. Hernach ſtie-
gen ſie wieder auf 57¾.
Nach Briefen von Portsmonth vom 21ſten iſt dort
der Befehl zur Verſammlung und Ausruͤſtung einer
neuen Flotte von 25 Linienſchiffen eingelaufen. Ueber-
haupt iſt die Thaͤtigkeit in der Ausruͤſtung und Be-
mannung neuer Linienſchiffe außerordentlich groß, und
es heißt, daß 20000 Matroſen aufs neue geworben
werden ſollen, auch eine Parlements-Acte dazu vorbe-
reitet ſey.
Unſere Canalflotte, welche durch die Nachricht von
der zum Auslaufen ſich bereitenden combinirten Flotte
zu einer Kreuzfahrt veranlaßt ward, iſt am Dienſtag,
den 20ſten, wieder nach Torbay zuruͤckgekehrt.
Geſtern verbreitete ſich das Geruͤcht, als ob eine
Franzoͤſ. Escadre ſich von Mangalore Meiſter gemacht
habe. Auch hieß es, daß vom Gouvernement der Be-
fehl gegeben ſey, alles Korn von den Kuͤſten zu ent-
fernen, welche irgend einer Jnvaſion ausgeſetzt ſeyn
koͤnnten. Man behauptete ferner, daß vom Gouver-
nement an alle Auslaͤnder, die hier nicht anſaͤßig ſind,
der Befehl zur Abreiſe gegeben werden ſolle; indeß
ſind dies noch ſehr unverbuͤrgte Nachrichten.
Ueber die Expedition unter Sir R. Abercromby be-
hauptet man jetzt, daß vor dem Maͤrz keine Unterneh-
mung gegen Aegypten ſtatt finden werde, weil man
auf die Ankunft der von Bombay nach Suez beſtimm-
ten Truppen und auf deren Mitwirkung warten muß.
Jndeß iſt auch dieſe Ankunft und Mitwirkung unge-
wiß, da die Oſtindiſchen Briefe nichts uͤber eine ſolche
Truppen-Verſendung erwaͤhnen, wenn man nicht an-
nimmt, daß die der Sage nach gegen Batavia be-
ſtimmten Truppen eigentlich Suez zum Ziel haben.
Aus America hat man jetzt mehrere Briefe, welche
die Wahl des Hrn. Jefferſon und Burr zum Praͤſiden-
ten und Vice-Praͤſidenten fuͤr hoͤchſt wahrſcheinlich
halten, und man iſt um ſo weniger damit zufrieden,
da dieſe beyden Herren als die Haͤupter der demokra-
tiſchen und Anti-Anglicaniſchen Parthey bekannt ſind.
Zu Charlestown ward wegen dieſer Wahl, die indeß
erſt im Februar foͤrmlich declarirt werden wird, mit
allen Glocken gelaͤutet. Jn Nord-Carolina dringen die
Methodiſten auf die Freylaſſung der Schwarzen. Dem
General Waſhington wird ein Mauſoleum in der Stadt
Waſhington errichtet. — Nachrichten aus Kingſton in
Jamaica zufolge, ſind in den Monaten April, May,
Junii und Julii 6712 Neger-Sclaven dort eingefuͤhrt
worden.
Die Mißhelligkeiten zwiſchen Sir Ralph Abercromby
und Admiral Lord Keith ſind ſo weit gegangen, daß
General Abercromby fuͤr gut gefunden hat, mit ſeiner
Suite das Admiralsſchiff Foudroyant zu verlaſſen und
ſich auf eine Fregatte zu begeben.
Man behauptet, daß naͤchſtens eine Anleihe fuͤr die
Tochter der Prinzeßin von Wallis in Vorſchlag ge-
bracht werden ſolle, um ihr einen Hofſtaat zu errich-
ten. Die Herzogin von York iſt jetzt faſt gaͤnzlich wie-
der hergeſtellt. Der Prinz von Wallis befindet ſich
abermals unpaß und man fuͤrchtete ein inflammatori-
ſches Fieber, weswegen man ihn zweymal zur Ader
ließ. Eine Erkaͤltung am letzten Hoftage ſoll die Ur-
ſache ſeines Uebelbefindens ſeyn.
Sir Watkin Wynne und Herr Cornwallis werden
am naͤchſten Dienſtage auf eine Dank-Addreſſe wegen der
jetzigen Maaßregeln an Se. Maj. im Unterhauſe antragen.
Bey dem Mittagsmahle, welches Lord Grenville
am Geburtstage der Koͤnigin gegeben hat, ward kein
Brodt, ſondern ſtatt deſſen geroͤſtete Kartoffelſcheiben
umhergereicht.
Geſtern ward abermals ein Menſch beym Pallaſte
der Koͤnigin angehalten, weil er in die Thuͤr zu drin-
gen ſuchte. Auf eine Frage nach der Urſache ſeiner
Zudringlichkeit, antwortete er, daß er zu den Prin-
zeßinnen wolle, um zu hoͤren, ob er ſie in die Comoͤdie
begleiten ſolle, wozu er ſich geſtern in einem Briefe
angeboten habe.
Hier iſt jetzt eine neue Art Wagen erfunden, die
eine runde Form haben, und die das Volk, weil ſie
gelb angeſtrichen ſind, Potatoes nennt.
Am 14ten December iſt zu Boſton und in andern
Americaniſchen Staͤdten der Todestag von Waſhington
mit Trauerfeyerlichkeiten begangen worden. Jn den
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