Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 160, Hamburg, 8. Oktober 1751.[Spaltenumbruch]
Hier kommt eine Sammlung von allerhand Jn dem 2ten Theile findet man des Cochi Auf- Erlangen. Der akademische Tanzmeister E. G. Z. St. 27. [Spaltenumbruch] Gotha. Mevius verkauft: Joh. Michaelis Leipzig. Frischens Wittwe verkauft: Cata- [Spaltenumbruch]
Hier kommt eine Sammlung von allerhand Jn dem 2ten Theile findet man des Cochi Auf- Erlangen. Der akademiſche Tanzmeiſter E. G. Z. St. 27. [Spaltenumbruch] Gotha. Mevius verkauft: Joh. Michaelis Leipzig. Friſchens Wittwe verkauft: Cata- <TEI> <text> <body> <div> <floatingText> <body> <div type="jFeuilleton"> <div type="jFeuilleton"> <pb facs="#f0007" n="[7]"/> <cb/> </div> <div type="jFeuilleton"> <head/> <p>Hier kommt eine Sammlung von allerhand<lb/> zur Kenntniß der Natur gehoͤrigen Schriften her-<lb/> aus. Die Aufſchrift iſt: <hi rendition="#aq">Differtationi e lettere<lb/> Scritte ſopravarie materie da diverſi illuſtri<lb/> autori viventi.</hi> in groß Octav. Jn dem 1ſten<lb/> Theile iſt des Apothekers Mantelaßi Abhandlung<lb/> von der <hi rendition="#aq">ſupra fætation</hi> eines Blickes wehrt. Er<lb/> beſchreibt die unzeitige Gebuhrt zweener Kinder,<lb/> davon das eine 3 Wochen, das andre 4 Monat<lb/> alt geweſen iſt. Er redet dabey von der Fort-<lb/> pflanzung der Menſchen, verwirft die Meynung<lb/> des Loͤwenhoͤks, und derer, welche die Eyer ver-<lb/> theidigen. Er ſagt uns aber nichts neues, ſon-<lb/> dern laͤßt aus beyderley Saamen, wenn ſie ſich<lb/> vermiſchen, das Thiergen bilden.</p><lb/> <p>Jn dem 2ten Theile findet man des Cochi Auf-<lb/> ſatz von den Lebensregeln des Pythagoras. Die-<lb/> ſer alte Weiſe giebt denen, welche alt werden wol-<lb/> len, die Lehre, ſie ſollen nicht zu viel hitziges und<lb/> fauligtes Fleiſch eſſen, und ſich vielmehr an kuͤh-<lb/> lende und verduͤnnende Pflanzen halten. Dieſer<lb/> Verfaſſer beſtaͤtiget den Gebrauch der ſauren<lb/> Saͤfte von Limonen in boͤsartigen Fiebern. Ein<lb/> andrer zeigt, was die Einbildung fuͤr eine Kraft<lb/> habe, die Geſundheit wieder herzuſtellen. Das<lb/> Heimweh der Schweizer curire nicht die duͤnne<lb/> Luft ihres Vaterlandes, ſondern das Vergnuͤgen<lb/> und die innere Beruhigung, daß ſie wieder in dem-<lb/> ſelben ſich befinden. <hi rendition="#et">G. G. Z. St. 76.</hi></p> </div><lb/> <div type="jFeuilleton"> <head> <hi rendition="#fr">Erlangen.</hi> </head> <p>Der akademiſche Tanzmeiſter<lb/> Lange hat drucken laſſen: Anfangsgruͤnde zur<lb/> Tanzkunſt. Das 1ſte Kap. handelt von der Tanz-<lb/> kunſt uͤberhaupt. Das 2te von der Kleidung.<lb/> Das 3te von der guten Stellung des Leibes. Das<lb/> 4te von einem netten Gange. Das 5te von ei-<lb/> nem wohl anſtehenden Reverenze uͤberhaupt. Das<lb/> 6-8te von der <hi rendition="#aq">Formation</hi> und <hi rendition="#aq">Application</hi> des<lb/> Reverenzes im Stehen auf Seiten beyder Geſchlech-<lb/> te. Das 9-11te von der <hi rendition="#aq">Formation</hi> und <hi rendition="#aq">Appli-<lb/> cation</hi> des Reverenzes im Gehen. Das 12-14te<lb/> von der <hi rendition="#aq">Formation</hi> und <hi rendition="#aq">Application</hi> des Reve-<lb/> renzes, wenn man auf jemand zugehet. Es iſt<lb/> in dieſer Schrift nur ein Theil der Tanzkunſt ab-<lb/> gehandelt, das uͤbrige haben wir noch zu erwarten.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">E. G. Z. St. 27.</hi> </p><lb/> <cb/> </div> <div type="jFeuilleton"> <head> <hi rendition="#fr">Gotha.</hi> </head> <p>Mevius verkauft: <hi rendition="#aq">Joh. Michaelis<lb/> Heuſingeri Emendationum libri duo, quibus ex<lb/> veterum ſcriptorum græcorum & latinorum in-<lb/> tegris aliquot voluminibus plurima menda exi-<lb/> muntur, multa eorum loca explicantur, non-<lb/> nulla vindicantur &c.</hi> Der Sohn dieſes fleiſ-<lb/> ſigen Mannes hat dieſe Arbeit vollends beſorgt.<lb/> Das erſte Buch hat der Verfaſſer bloß zur Ver-<lb/> beſſerung des Lactanz angewendet. Herr Heuſin-<lb/> ger war der Meynung, ein Gothaiſcher <hi rendition="#aq">Codex</hi><lb/> ſey wegen der wahren Lesart allen andern vor-<lb/> zuziehen. Er hat zugleich die Ausgaben von dem<lb/> 15 und 16ten Jahrhundert zu Huͤlfe genommen,<lb/> und ſeine verſtaͤndige Muthmaßungen auch dabey<lb/> wuͤrken laſſen. Jnzwiſchen laͤßt er dem Fleiß des<lb/> Heumans und Buermans in dieſer Sache Ge-<lb/> rechtigkeit wiederfahren, welches auch billig war.<lb/> Jn dem 2ten Buche beſchaͤfftiget er ſich mit grie-<lb/> chiſchen und lateiniſchen Schriftſtellern. Zuerſt<lb/> die Eſopiſchen Fabeln, weiter <hi rendition="#aq">Himerii decla-<lb/> matio in Julianum.</hi> Von den Roͤmern hat er<lb/> einige Stellen im Juſtino, in den Buͤchern des<lb/> Cornelius Celſus, die meiſten aber aus des Cur-<lb/> tius, Seneca und des juͤngern Plinius Schriften<lb/> verbeſſert. Der Herr Sohn verſpricht uus mit<lb/> eheſten des Cicero Buͤcher von den Pflichten zu<lb/> liefern, welche nach Handſchriften verbeſſert, und<lb/> mit Anmerkungen von ſeinem Vater erlaͤutert<lb/> worden ſind. <hi rendition="#et">L. G. Z. St. 53.</hi></p> </div><lb/> <div type="jFeuilleton"> <head> <hi rendition="#fr">Leipzig.</hi> </head> <p>Friſchens Wittwe verkauft: <hi rendition="#aq">Cata-<lb/> logi Bibliothecæ Bunavianæ Tomi I. Volumen II.</hi><lb/> 5 Alphabeth in 4. Dieſer Theil enthaͤlt einen<lb/> Schatz von Lebensbeſchreibungen. Man findet<lb/> darinn die Leben der Gelehrten nach dem Alpha-<lb/> beth. Die Frauenzimmer-Bibliothek beſteht aus<lb/> 3 Abtheilungen. 1) Die Schriftſteller, welche von<lb/> der Gelahrtheit und von den Wiſſenſchaften des<lb/> Frauenzimmers handeln, 2) oder ein allgemeines<lb/> Verzeichniß von gelahrten Frauen geben. 3) Sind<lb/> Nachrichten von einzelnen Perſonen. So weit hat<lb/> es das ſchoͤne Geſchlecht ſchon gebracht, daß man ſie<lb/> bibliothekenmaͤßig verewigt. Das 7 Buch beſteht<lb/> aus allerhand Anmerkungen zur gelehrten Ge-<lb/> ſchichte. Der 3te Theil zu dem erſten Band wird<lb/> die Schriftſteller der alten und neuern Philologie<lb/> darſtellen. Die hiſtoriſche Bibliothek ſoll in ſechs<lb/> Hauptabtheilungen erſcheinen, alsdann kommen<lb/></p> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
Hier kommt eine Sammlung von allerhand
zur Kenntniß der Natur gehoͤrigen Schriften her-
aus. Die Aufſchrift iſt: Differtationi e lettere
Scritte ſopravarie materie da diverſi illuſtri
autori viventi. in groß Octav. Jn dem 1ſten
Theile iſt des Apothekers Mantelaßi Abhandlung
von der ſupra fætation eines Blickes wehrt. Er
beſchreibt die unzeitige Gebuhrt zweener Kinder,
davon das eine 3 Wochen, das andre 4 Monat
alt geweſen iſt. Er redet dabey von der Fort-
pflanzung der Menſchen, verwirft die Meynung
des Loͤwenhoͤks, und derer, welche die Eyer ver-
theidigen. Er ſagt uns aber nichts neues, ſon-
dern laͤßt aus beyderley Saamen, wenn ſie ſich
vermiſchen, das Thiergen bilden.
Jn dem 2ten Theile findet man des Cochi Auf-
ſatz von den Lebensregeln des Pythagoras. Die-
ſer alte Weiſe giebt denen, welche alt werden wol-
len, die Lehre, ſie ſollen nicht zu viel hitziges und
fauligtes Fleiſch eſſen, und ſich vielmehr an kuͤh-
lende und verduͤnnende Pflanzen halten. Dieſer
Verfaſſer beſtaͤtiget den Gebrauch der ſauren
Saͤfte von Limonen in boͤsartigen Fiebern. Ein
andrer zeigt, was die Einbildung fuͤr eine Kraft
habe, die Geſundheit wieder herzuſtellen. Das
Heimweh der Schweizer curire nicht die duͤnne
Luft ihres Vaterlandes, ſondern das Vergnuͤgen
und die innere Beruhigung, daß ſie wieder in dem-
ſelben ſich befinden. G. G. Z. St. 76.
Erlangen. Der akademiſche Tanzmeiſter
Lange hat drucken laſſen: Anfangsgruͤnde zur
Tanzkunſt. Das 1ſte Kap. handelt von der Tanz-
kunſt uͤberhaupt. Das 2te von der Kleidung.
Das 3te von der guten Stellung des Leibes. Das
4te von einem netten Gange. Das 5te von ei-
nem wohl anſtehenden Reverenze uͤberhaupt. Das
6-8te von der Formation und Application des
Reverenzes im Stehen auf Seiten beyder Geſchlech-
te. Das 9-11te von der Formation und Appli-
cation des Reverenzes im Gehen. Das 12-14te
von der Formation und Application des Reve-
renzes, wenn man auf jemand zugehet. Es iſt
in dieſer Schrift nur ein Theil der Tanzkunſt ab-
gehandelt, das uͤbrige haben wir noch zu erwarten.
E. G. Z. St. 27.
Gotha. Mevius verkauft: Joh. Michaelis
Heuſingeri Emendationum libri duo, quibus ex
veterum ſcriptorum græcorum & latinorum in-
tegris aliquot voluminibus plurima menda exi-
muntur, multa eorum loca explicantur, non-
nulla vindicantur &c. Der Sohn dieſes fleiſ-
ſigen Mannes hat dieſe Arbeit vollends beſorgt.
Das erſte Buch hat der Verfaſſer bloß zur Ver-
beſſerung des Lactanz angewendet. Herr Heuſin-
ger war der Meynung, ein Gothaiſcher Codex
ſey wegen der wahren Lesart allen andern vor-
zuziehen. Er hat zugleich die Ausgaben von dem
15 und 16ten Jahrhundert zu Huͤlfe genommen,
und ſeine verſtaͤndige Muthmaßungen auch dabey
wuͤrken laſſen. Jnzwiſchen laͤßt er dem Fleiß des
Heumans und Buermans in dieſer Sache Ge-
rechtigkeit wiederfahren, welches auch billig war.
Jn dem 2ten Buche beſchaͤfftiget er ſich mit grie-
chiſchen und lateiniſchen Schriftſtellern. Zuerſt
die Eſopiſchen Fabeln, weiter Himerii decla-
matio in Julianum. Von den Roͤmern hat er
einige Stellen im Juſtino, in den Buͤchern des
Cornelius Celſus, die meiſten aber aus des Cur-
tius, Seneca und des juͤngern Plinius Schriften
verbeſſert. Der Herr Sohn verſpricht uus mit
eheſten des Cicero Buͤcher von den Pflichten zu
liefern, welche nach Handſchriften verbeſſert, und
mit Anmerkungen von ſeinem Vater erlaͤutert
worden ſind. L. G. Z. St. 53.
Leipzig. Friſchens Wittwe verkauft: Cata-
logi Bibliothecæ Bunavianæ Tomi I. Volumen II.
5 Alphabeth in 4. Dieſer Theil enthaͤlt einen
Schatz von Lebensbeſchreibungen. Man findet
darinn die Leben der Gelehrten nach dem Alpha-
beth. Die Frauenzimmer-Bibliothek beſteht aus
3 Abtheilungen. 1) Die Schriftſteller, welche von
der Gelahrtheit und von den Wiſſenſchaften des
Frauenzimmers handeln, 2) oder ein allgemeines
Verzeichniß von gelahrten Frauen geben. 3) Sind
Nachrichten von einzelnen Perſonen. So weit hat
es das ſchoͤne Geſchlecht ſchon gebracht, daß man ſie
bibliothekenmaͤßig verewigt. Das 7 Buch beſteht
aus allerhand Anmerkungen zur gelehrten Ge-
ſchichte. Der 3te Theil zu dem erſten Band wird
die Schriftſteller der alten und neuern Philologie
darſtellen. Die hiſtoriſche Bibliothek ſoll in ſechs
Hauptabtheilungen erſcheinen, alsdann kommen
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