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Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 114, Hamburg, 17. Julii 1771.

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An den fieberhaften Mäv.
Du hast das Fieber, Mäv? und dichtest noch dabey?
Verdoppelt sich denn jetzt bey dir die Raserey?

Zur Erklärung des Titels dieser Wochenschrift dient
Folgendes aus dem 15ten Stücke: "Seit einigen Jah-
ren rede ich vor den Leuten kein Wort, und gebrauche
nur meine Augen und Ohren. Mit diesen sammle ich
mir Stoff zu denjenigen Betrachtungen, welche ich
hernach in meiner Einsamkeit zu Papier bringe, und
nunmehr durch das Sprachrohr der Presse wöchentlich
bekannt machen will."




Bürgermeistere und Rath der Stadt Flensburg fügen
allen und jeden, welchen daran gelegen, hiedurch zu wissen,
wasmaßen die hiesigen Bürgere und Kaufleute, auch
resp. Hospitals-Vorsteher, Herr Hinrich Henningsen,
und Claus Kall, als nächste Anverwandten des Kalli-
schen Sterbhauses, uns zu vernehmen gegeben, wie
nachdem ihr weyl. Schwager und Bruder, der Raths-
verwandte, auch Kauf- und Handelsmann, Herr Abra-
ham Kall,
neulicher Zeit unvermuthet mit Tode abge-
gangen, und nach ihm nicht nur Kinder ersterer Ehe,
sondern auch, nebst der itzigen Frau Wittwe aus letzterer
Ehe, verschiedene größtentheils unmündige Kinder vor-
handen, sie bey einer vorläufig gehaltenen Nachsicht, die
Beschaffenheit und den Umfang der von Defuncto geführ-
ten Handlung dergestalt befunden, daß zuvörderst die
auf der Sterbbude haftende, theils verdeckte Schulden,
und überhaupt alle Umstände der Massae zur Richtigkeit
gebracht werden müßten, ehe und bevor an eine ander-
weitige künftige Einricht- oder Erbtheilung gedacht wer-
den könne. Dannenhero sie, die Wittwe cum Curatore,
und die Anverwandte der Kinder, mit Vorbehalt des
Beneficii legis & Inventarii, an die Creditores und Debi-
tores-Massae
ein Stadt- und Landübliches Proclama er-
gehen zu lassen gebeten haben wollten. Wann nun
solchem Ansuchen zu deseriren uns nicht entlegen können:
Als werden alle und jede, welche an dem Nachlaß des
mehrgedachten verstorbenen Rathsverwandten, auch
Bürgers und Kaufmanns, Herrn Abraham Kalls, einige
An- und Zusprüche zu haben vermeynen, Kraft dieses
peremtorie citiret und vorgeladen, daß sie sammt und
sonders, und zwar die Einheimischen innerhalb Sechs,
die Auswärtigen aber innerhalb Zwölf Wochen a dato hujus
Proclamatis
, und also resp. bis auf den 27sten Julii und
den 7ten September, als an welchem letztern Tage das
Protocollum professionis für die Ausheimischen vollends zu schlies-
sen sich in hiesigem Stadt-Secretariat gebührend an-
geben, und ihre habende Forderungen und Praetensiones,
selbige rühren her ex quocunque capite vel causa sie immer
wollen, sub poena praeclusi & perpetui silentii, mit Pro-
ducirung der etwa in Händen habenden Original-Urkun-
den und Documenten, auch deren copeylicher Zurücklas-
sung ad Protocollum, und insoferne Profitentes dem hie-
sigen Gerichtszwang nicht unterworfen, mit Bestellung
eines darunter angesessenen Procuratoris ad Acta recht-
lich profitiren, damit solchergestalt die Paffiva zuverläs-
sigst ausfündig gemachet werden können. Auch werden
diejenigen, welche der Sterbbude etwas schuldig sind,
solches binnen gleichmäßiger Frist sub poena dupli zu
melden angewiesen. Wornach sich männiglich, dem
daran gelegenen, zu achten, und für Schaden zu hüten
hat. Signatum


Bürgermeister und Rath hieselbst.

[Spaltenumbruch]

Der seit mehr als zehn Jahren abwesende Johann
Wilhelm Kalan
wird ad instantiam seiner Intestat-Erben
und seines Curatoris auf den 12ten August 1771, edictali-
ter
und sub poena, daß er pro mortuo im Ausbleibungs-
fall werde declariret werden, vor das Königl. Branden-
burg-Neuhausische Justiz-Collegium zu Königsberg
in Preußen adcitiret.




Kommenden Sonnabend, als den 20sten dieses, Abends
um 8 Uhr, ist Schlußtag zu der 57sten Ziehung des
Reichsstadt-Augsburgischen Lotto. Es werden dahero
alle Liebhaber ersucht, ihre gefälligen Einsätze in Zeiten
zu besorgen, dieweil nach bemeldter Zeit keine Spiele
mehr angenommen werden.

J. C. Seyferth,
Reichsstadt Augsburgischer Commissaire, wohn-
haft auf dem großen Burstah.



Da die Ziehung der ersten Classe der Stralsunder
Freymäurer-Lotterie des Gutes Wüstenhagen den 27sten
May geschehen sollte, verschiedener Ursachen wegen aber
nicht erfolgen konnte, nun gewiß den 2ten September
d. J. vollzogen werden wird: Als werden alle Liebhaber
des Landwesens und Güter-Gewinnste hiedurch freund-
lich ersuchet, sich dazu fleißig und in Zeiten mit Loosen
zu versehen, und sind diese bey Engelbrecht im Addreß-
Comtoir, bey F. Karstens an der Zollenbrücke, bey
Rode, der Börse gegen über, bey Blüthner, im von
Peinschen Caffeehause, und bey Mannes auf Kaysers
Hof zu 24 ßl. Louisd'or zu haben.




Da der Wachsbleicher Johann David Jenschowsky
in Berlin seine Wachs-Fabrique dermaßen in Stand
gesetzet hat, daß er nicht allein einen ansehnlichen Vor-
rath weißes schönes reines Wachs diesen Sommer be-
reits gebleichet, sondern es ihm auch durch seiner vier-
jährige Praxin so gerathen, daß solches an Weiße keinem
nichts nachgiebt; ja, mit dem besten in Deutschland
gleichkommt: Als machet derselbe einem geehrten Publico
und seinen resp. Kunden dieses hierdurch bekannt, daß
sie anjetzt von ihm sowol in Quantität, als en Detaille,
alle Sorten Wachslichter und Scheibenwachs um die
billigsten Preise, und zwar das Pfund a 13 Ggr. bekom-
men. Die Schönheit und Güte des Wachses wird sich
von selbst anpreisen. Auswärtige Freunde können sich
prompter Uebersendung versichert halten; dagegen bittet
man sich aus, die Briefe und Gelder franco zu schicken.




Am Donnerstage, als den 8ten August, des Morgens
um 11 Uhr, soll die gewesene Pulvermühle in Locksted,
Collau genannt, so nahe bey Bostel lieget, allda öffent-
lich an den Meistbietenden verkauft werden. Der Garten
ist mit schönen Alleen, Cabinetten und Fruchtbäumen
gezieret, wobey zu Ende desselben der große Mühlendeich
befindlich, nebst ein vor wenig Jahren neuerbautes
und wohl eingerichtetes Wohn- und Gärtnerhaus, wie
auch Stall zu 7 Pferden. Dieses Wesen ist zu einer
Fabrik sehr geschickt, indem 5 große und einträgliche
Wiesen rund herum liegen; auch befinden sich noch meh-
rere Wiesen und Kornland dabey, mit vorzüglichen
Privilegien versehen, und frey von allen Auflagen.
Liebhaber können solches täglich in Augenschein nehmen,
und mehrere Nachricht davon geben die Mackler Bostel-
mann, Heusch
und Neumann in Hamburg.


[Ende Spaltensatz]

An den fieberhaften Maͤv.
Du haſt das Fieber, Maͤv? und dichteſt noch dabey?
Verdoppelt ſich denn jetzt bey dir die Raſerey?

Zur Erklaͤrung des Titels dieſer Wochenſchrift dient
Folgendes aus dem 15ten Stuͤcke: “Seit einigen Jah-
ren rede ich vor den Leuten kein Wort, und gebrauche
nur meine Augen und Ohren. Mit dieſen ſammle ich
mir Stoff zu denjenigen Betrachtungen, welche ich
hernach in meiner Einſamkeit zu Papier bringe, und
nunmehr durch das Sprachrohr der Preſſe woͤchentlich
bekannt machen will.”




Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg fuͤgen
allen und jeden, welchen daran gelegen, hiedurch zu wiſſen,
wasmaßen die hieſigen Buͤrgere und Kaufleute, auch
reſp. Hoſpitals-Vorſteher, Herr Hinrich Henningſen,
und Claus Kall, als naͤchſte Anverwandten des Kalli-
ſchen Sterbhauſes, uns zu vernehmen gegeben, wie
nachdem ihr weyl. Schwager und Bruder, der Raths-
verwandte, auch Kauf- und Handelsmann, Herr Abra-
ham Kall,
neulicher Zeit unvermuthet mit Tode abge-
gangen, und nach ihm nicht nur Kinder erſterer Ehe,
ſondern auch, nebſt der itzigen Frau Wittwe aus letzterer
Ehe, verſchiedene groͤßtentheils unmuͤndige Kinder vor-
handen, ſie bey einer vorlaͤufig gehaltenen Nachſicht, die
Beſchaffenheit und den Umfang der von Defuncto gefuͤhr-
ten Handlung dergeſtalt befunden, daß zuvoͤrderſt die
auf der Sterbbude haftende, theils verdeckte Schulden,
und uͤberhaupt alle Umſtaͤnde der Maſſae zur Richtigkeit
gebracht werden muͤßten, ehe und bevor an eine ander-
weitige kuͤnftige Einricht- oder Erbtheilung gedacht wer-
den koͤnne. Dannenhero ſie, die Wittwe cum Curatore,
und die Anverwandte der Kinder, mit Vorbehalt des
Beneficii legis & Inventarii, an die Creditores und Debi-
tores-Maſſae
ein Stadt- und Landuͤbliches Proclama er-
gehen zu laſſen gebeten haben wollten. Wann nun
ſolchem Anſuchen zu deſeriren uns nicht entlegen koͤnnen:
Als werden alle und jede, welche an dem Nachlaß des
mehrgedachten verſtorbenen Rathsverwandten, auch
Buͤrgers und Kaufmanns, Herrn Abraham Kalls, einige
An- und Zuſpruͤche zu haben vermeynen, Kraft dieſes
peremtorie citiret und vorgeladen, daß ſie ſammt und
ſonders, und zwar die Einheimiſchen innerhalb Sechs,
die Auswaͤrtigen aber innerhalb Zwoͤlf Wochen a dato hujus
Proclamatis
, und alſo reſp. bis auf den 27ſten Julii und
den 7ten September, als an welchem letztern Tage das
Protocollum profeſſionis fuͤr die Ausheimiſchen vollends zu ſchlieſ-
ſen ſich in hieſigem Stadt-Secretariat gebuͤhrend an-
geben, und ihre habende Forderungen und Praetenſiones,
ſelbige ruͤhren her ex quocunque capite vel cauſa ſie immer
wollen, ſub poena praecluſi & perpetui ſilentii, mit Pro-
ducirung der etwa in Haͤnden habenden Original-Urkun-
den und Documenten, auch deren copeylicher Zuruͤcklaſ-
ſung ad Protocollum, und inſoferne Profitentes dem hie-
ſigen Gerichtszwang nicht unterworfen, mit Beſtellung
eines darunter angeſeſſenen Procuratoris ad Acta recht-
lich profitiren, damit ſolchergeſtalt die Paffiva zuverlaͤſ-
ſigſt ausfuͤndig gemachet werden koͤnnen. Auch werden
diejenigen, welche der Sterbbude etwas ſchuldig ſind,
ſolches binnen gleichmaͤßiger Friſt ſub poena dupli zu
melden angewieſen. Wornach ſich maͤnniglich, dem
daran gelegenen, zu achten, und fuͤr Schaden zu huͤten
hat. Signatum


Buͤrgermeiſter und Rath hieſelbſt.

[Spaltenumbruch]

Der ſeit mehr als zehn Jahren abweſende Johann
Wilhelm Kalan
wird ad inſtantiam ſeiner Inteſtat-Erben
und ſeines Curatoris auf den 12ten Auguſt 1771, edictali-
ter
und ſub poena, daß er pro mortuo im Ausbleibungs-
fall werde declariret werden, vor das Koͤnigl. Branden-
burg-Neuhauſiſche Juſtiz-Collegium zu Koͤnigsberg
in Preußen adcitiret.




Kommenden Sonnabend, als den 20ſten dieſes, Abends
um 8 Uhr, iſt Schlußtag zu der 57ſten Ziehung des
Reichsſtadt-Augsburgiſchen Lotto. Es werden dahero
alle Liebhaber erſucht, ihre gefaͤlligen Einſaͤtze in Zeiten
zu beſorgen, dieweil nach bemeldter Zeit keine Spiele
mehr angenommen werden.

J. C. Seyferth,
Reichsſtadt Augsburgiſcher Commiſſaire, wohn-
haft auf dem großen Burſtah.



Da die Ziehung der erſten Claſſe der Stralſunder
Freymaͤurer-Lotterie des Gutes Wuͤſtenhagen den 27ſten
May geſchehen ſollte, verſchiedener Urſachen wegen aber
nicht erfolgen konnte, nun gewiß den 2ten September
d. J. vollzogen werden wird: Als werden alle Liebhaber
des Landweſens und Guͤter-Gewinnſte hiedurch freund-
lich erſuchet, ſich dazu fleißig und in Zeiten mit Looſen
zu verſehen, und ſind dieſe bey Engelbrecht im Addreß-
Comtoir, bey F. Karſtens an der Zollenbruͤcke, bey
Rode, der Boͤrſe gegen uͤber, bey Bluͤthner, im von
Peinſchen Caffeehauſe, und bey Mannes auf Kayſers
Hof zu 24 ßl. Louisd’or zu haben.




Da der Wachsbleicher Johann David Jenſchowsky
in Berlin ſeine Wachs-Fabrique dermaßen in Stand
geſetzet hat, daß er nicht allein einen anſehnlichen Vor-
rath weißes ſchoͤnes reines Wachs dieſen Sommer be-
reits gebleichet, ſondern es ihm auch durch ſeiner vier-
jaͤhrige Praxin ſo gerathen, daß ſolches an Weiße keinem
nichts nachgiebt; ja, mit dem beſten in Deutſchland
gleichkommt: Als machet derſelbe einem geehrten Publico
und ſeinen reſp. Kunden dieſes hierdurch bekannt, daß
ſie anjetzt von ihm ſowol in Quantitaͤt, als en Detaille,
alle Sorten Wachslichter und Scheibenwachs um die
billigſten Preiſe, und zwar das Pfund à 13 Ggr. bekom-
men. Die Schoͤnheit und Guͤte des Wachſes wird ſich
von ſelbſt anpreiſen. Auswaͤrtige Freunde koͤnnen ſich
prompter Ueberſendung verſichert halten; dagegen bittet
man ſich aus, die Briefe und Gelder franco zu ſchicken.




Am Donnerſtage, als den 8ten Auguſt, des Morgens
um 11 Uhr, ſoll die geweſene Pulvermuͤhle in Lockſted,
Collau genannt, ſo nahe bey Boſtel lieget, allda oͤffent-
lich an den Meiſtbietenden verkauft werden. Der Garten
iſt mit ſchoͤnen Alleen, Cabinetten und Fruchtbaͤumen
gezieret, wobey zu Ende deſſelben der große Muͤhlendeich
befindlich, nebſt ein vor wenig Jahren neuerbautes
und wohl eingerichtetes Wohn- und Gaͤrtnerhaus, wie
auch Stall zu 7 Pferden. Dieſes Weſen iſt zu einer
Fabrik ſehr geſchickt, indem 5 große und eintraͤgliche
Wieſen rund herum liegen; auch befinden ſich noch meh-
rere Wieſen und Kornland dabey, mit vorzuͤglichen
Privilegien verſehen, und frey von allen Auflagen.
Liebhaber koͤnnen ſolches taͤglich in Augenſchein nehmen,
und mehrere Nachricht davon geben die Mackler Boſtel-
mann, Heuſch
und Neumann in Hamburg.


[Ende Spaltensatz]
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[[4]/0004] An den fieberhaften Maͤv. Du haſt das Fieber, Maͤv? und dichteſt noch dabey? Verdoppelt ſich denn jetzt bey dir die Raſerey? Zur Erklaͤrung des Titels dieſer Wochenſchrift dient Folgendes aus dem 15ten Stuͤcke: “Seit einigen Jah- ren rede ich vor den Leuten kein Wort, und gebrauche nur meine Augen und Ohren. Mit dieſen ſammle ich mir Stoff zu denjenigen Betrachtungen, welche ich hernach in meiner Einſamkeit zu Papier bringe, und nunmehr durch das Sprachrohr der Preſſe woͤchentlich bekannt machen will.” Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg fuͤgen allen und jeden, welchen daran gelegen, hiedurch zu wiſſen, wasmaßen die hieſigen Buͤrgere und Kaufleute, auch reſp. Hoſpitals-Vorſteher, Herr Hinrich Henningſen, und Claus Kall, als naͤchſte Anverwandten des Kalli- ſchen Sterbhauſes, uns zu vernehmen gegeben, wie nachdem ihr weyl. Schwager und Bruder, der Raths- verwandte, auch Kauf- und Handelsmann, Herr Abra- ham Kall, neulicher Zeit unvermuthet mit Tode abge- gangen, und nach ihm nicht nur Kinder erſterer Ehe, ſondern auch, nebſt der itzigen Frau Wittwe aus letzterer Ehe, verſchiedene groͤßtentheils unmuͤndige Kinder vor- handen, ſie bey einer vorlaͤufig gehaltenen Nachſicht, die Beſchaffenheit und den Umfang der von Defuncto gefuͤhr- ten Handlung dergeſtalt befunden, daß zuvoͤrderſt die auf der Sterbbude haftende, theils verdeckte Schulden, und uͤberhaupt alle Umſtaͤnde der Maſſae zur Richtigkeit gebracht werden muͤßten, ehe und bevor an eine ander- weitige kuͤnftige Einricht- oder Erbtheilung gedacht wer- den koͤnne. Dannenhero ſie, die Wittwe cum Curatore, und die Anverwandte der Kinder, mit Vorbehalt des Beneficii legis & Inventarii, an die Creditores und Debi- tores-Maſſae ein Stadt- und Landuͤbliches Proclama er- gehen zu laſſen gebeten haben wollten. Wann nun ſolchem Anſuchen zu deſeriren uns nicht entlegen koͤnnen: Als werden alle und jede, welche an dem Nachlaß des mehrgedachten verſtorbenen Rathsverwandten, auch Buͤrgers und Kaufmanns, Herrn Abraham Kalls, einige An- und Zuſpruͤche zu haben vermeynen, Kraft dieſes peremtorie citiret und vorgeladen, daß ſie ſammt und ſonders, und zwar die Einheimiſchen innerhalb Sechs, die Auswaͤrtigen aber innerhalb Zwoͤlf Wochen a dato hujus Proclamatis, und alſo reſp. bis auf den 27ſten Julii und den 7ten September, als an welchem letztern Tage das Protocollum profeſſionis fuͤr die Ausheimiſchen vollends zu ſchlieſ- ſen ſich in hieſigem Stadt-Secretariat gebuͤhrend an- geben, und ihre habende Forderungen und Praetenſiones, ſelbige ruͤhren her ex quocunque capite vel cauſa ſie immer wollen, ſub poena praecluſi & perpetui ſilentii, mit Pro- ducirung der etwa in Haͤnden habenden Original-Urkun- den und Documenten, auch deren copeylicher Zuruͤcklaſ- ſung ad Protocollum, und inſoferne Profitentes dem hie- ſigen Gerichtszwang nicht unterworfen, mit Beſtellung eines darunter angeſeſſenen Procuratoris ad Acta recht- lich profitiren, damit ſolchergeſtalt die Paffiva zuverlaͤſ- ſigſt ausfuͤndig gemachet werden koͤnnen. Auch werden diejenigen, welche der Sterbbude etwas ſchuldig ſind, ſolches binnen gleichmaͤßiger Friſt ſub poena dupli zu melden angewieſen. Wornach ſich maͤnniglich, dem daran gelegenen, zu achten, und fuͤr Schaden zu huͤten hat. Signatum Flensburg, den 15ten Junii, 1771. Buͤrgermeiſter und Rath hieſelbſt. Der ſeit mehr als zehn Jahren abweſende Johann Wilhelm Kalan wird ad inſtantiam ſeiner Inteſtat-Erben und ſeines Curatoris auf den 12ten Auguſt 1771, edictali- ter und ſub poena, daß er pro mortuo im Ausbleibungs- fall werde declariret werden, vor das Koͤnigl. Branden- burg-Neuhauſiſche Juſtiz-Collegium zu Koͤnigsberg in Preußen adcitiret. Koͤnigsberg, den 29ſten April, 1771. Kommenden Sonnabend, als den 20ſten dieſes, Abends um 8 Uhr, iſt Schlußtag zu der 57ſten Ziehung des Reichsſtadt-Augsburgiſchen Lotto. Es werden dahero alle Liebhaber erſucht, ihre gefaͤlligen Einſaͤtze in Zeiten zu beſorgen, dieweil nach bemeldter Zeit keine Spiele mehr angenommen werden. Hamburg, den 16ten Julii, 1771. J. C. Seyferth, Reichsſtadt Augsburgiſcher Commiſſaire, wohn- haft auf dem großen Burſtah. Da die Ziehung der erſten Claſſe der Stralſunder Freymaͤurer-Lotterie des Gutes Wuͤſtenhagen den 27ſten May geſchehen ſollte, verſchiedener Urſachen wegen aber nicht erfolgen konnte, nun gewiß den 2ten September d. J. vollzogen werden wird: Als werden alle Liebhaber des Landweſens und Guͤter-Gewinnſte hiedurch freund- lich erſuchet, ſich dazu fleißig und in Zeiten mit Looſen zu verſehen, und ſind dieſe bey Engelbrecht im Addreß- Comtoir, bey F. Karſtens an der Zollenbruͤcke, bey Rode, der Boͤrſe gegen uͤber, bey Bluͤthner, im von Peinſchen Caffeehauſe, und bey Mannes auf Kayſers Hof zu 24 ßl. Louisd’or zu haben. Da der Wachsbleicher Johann David Jenſchowsky in Berlin ſeine Wachs-Fabrique dermaßen in Stand geſetzet hat, daß er nicht allein einen anſehnlichen Vor- rath weißes ſchoͤnes reines Wachs dieſen Sommer be- reits gebleichet, ſondern es ihm auch durch ſeiner vier- jaͤhrige Praxin ſo gerathen, daß ſolches an Weiße keinem nichts nachgiebt; ja, mit dem beſten in Deutſchland gleichkommt: Als machet derſelbe einem geehrten Publico und ſeinen reſp. Kunden dieſes hierdurch bekannt, daß ſie anjetzt von ihm ſowol in Quantitaͤt, als en Detaille, alle Sorten Wachslichter und Scheibenwachs um die billigſten Preiſe, und zwar das Pfund à 13 Ggr. bekom- men. Die Schoͤnheit und Guͤte des Wachſes wird ſich von ſelbſt anpreiſen. Auswaͤrtige Freunde koͤnnen ſich prompter Ueberſendung verſichert halten; dagegen bittet man ſich aus, die Briefe und Gelder franco zu ſchicken. Am Donnerſtage, als den 8ten Auguſt, des Morgens um 11 Uhr, ſoll die geweſene Pulvermuͤhle in Lockſted, Collau genannt, ſo nahe bey Boſtel lieget, allda oͤffent- lich an den Meiſtbietenden verkauft werden. Der Garten iſt mit ſchoͤnen Alleen, Cabinetten und Fruchtbaͤumen gezieret, wobey zu Ende deſſelben der große Muͤhlendeich befindlich, nebſt ein vor wenig Jahren neuerbautes und wohl eingerichtetes Wohn- und Gaͤrtnerhaus, wie auch Stall zu 7 Pferden. Dieſes Weſen iſt zu einer Fabrik ſehr geſchickt, indem 5 große und eintraͤgliche Wieſen rund herum liegen; auch befinden ſich noch meh- rere Wieſen und Kornland dabey, mit vorzuͤglichen Privilegien verſehen, und frey von allen Auflagen. Liebhaber koͤnnen ſolches taͤglich in Augenſchein nehmen, und mehrere Nachricht davon geben die Mackler Boſtel- mann, Heuſch und Neumann in Hamburg.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 114, Hamburg, 17. Julii 1771, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1141707_1771/4>, abgerufen am 21.11.2024.