Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 11, Hamburg, 20. Januar 1801.[Spaltenumbruch]
Lanusse, Verdier, Belliard und Sougis, und 12 Bri- Das Gerücht, daß Tallien und Jsnard, über welche Der Graf von Montgaillard und sein Bruder, der Jn der Audienz, die der Oberconsul vorgestern dem Wegen der Verbrechen gegen die öffentliche Sicher- Das consolidirte Drittheil ist heute bis auf 50 Fr. Mayland, den 2 Januar. General Dombrowski commandirt die Belagerung Schreiben aus dem Haag, vom 13 Jan. Hier versichert man, daß bey Gelegenheit der zu St. Unsere öffentliche Fonds sind in Folge der Nachricht Aus Brüssel wird gemeldet, daß die Generals und Zu Luneville werden die Friedens-Conferenzen zwi- [Spaltenumbruch] St. Petersburg, den 2 Januar. (Aus der Hofzeitung.) Das Proviant-Departement wird sogleich gehörige Auf Sr. Kayserl. Majestät dem Senat mit Höchst- Schreiben aus Zürich, vom 8 Januar. Die Theilnahme unsrer ganzen Bürgerschaft an dem Folgendes Gedicht dictirte der verewigte Lavater Am Neujahrstage 1801. Angetreten auch dies Jahrhundert, o Vater! Hallelujah von jedem, dem Du noch Odem vergönnest! Ziehe die Hand nicht ab von uns, Du aller Er- barmer! Unsere Freude sey Du, und unsere Hoffnung und Hülfe! Täglich werde Du mehr von uns gesucht und gefunden! Jede wachsende Noth verbind' uns inniger mit Dir! Jeder Abend finde des Daseyns und Deiner uns froher! [Spaltenumbruch]
Lanuſſe, Verdier, Belliard und Sougis, und 12 Bri- Das Geruͤcht, daß Tallien und Jsnard, uͤber welche Der Graf von Montgaillard und ſein Bruder, der Jn der Audienz, die der Oberconſul vorgeſtern dem Wegen der Verbrechen gegen die oͤffentliche Sicher- Das conſolidirte Drittheil iſt heute bis auf 50 Fr. Mayland, den 2 Januar. General Dombrowski commandirt die Belagerung Schreiben aus dem Haag, vom 13 Jan. Hier verſichert man, daß bey Gelegenheit der zu St. Unſere oͤffentliche Fonds ſind in Folge der Nachricht Aus Bruͤſſel wird gemeldet, daß die Generals und Zu Luneville werden die Friedens-Conferenzen zwi- [Spaltenumbruch] St. Petersburg, den 2 Januar. (Aus der Hofzeitung.) Das Proviant-Departement wird ſogleich gehoͤrige Auf Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt dem Senat mit Hoͤchſt- Schreiben aus Zuͤrich, vom 8 Januar. Die Theilnahme unſrer ganzen Buͤrgerſchaft an dem Folgendes Gedicht dictirte der verewigte Lavater Am Neujahrstage 1801. Angetreten auch dies Jahrhundert, o Vater! Hallelujah von jedem, dem Du noch Odem vergoͤnneſt! Ziehe die Hand nicht ab von uns, Du aller Er- barmer! Unſere Freude ſey Du, und unſere Hoffnung und Huͤlfe! Taͤglich werde Du mehr von uns geſucht und gefunden! Jede wachſende Noth verbind’ uns inniger mit Dir! 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Lanuſſe, Verdier, Belliard und Sougis, und 12 Bri-
gade-Generals, außer den untern Staabsofficiers.
Das Geruͤcht, daß Tallien und Jsnard, uͤber welche
General Menou ſehr klagt, bey ihrer Ruͤckkunft aus
Aegypten zu Toulon arretirt worden, bedarf noch naͤ-
herer Beſtaͤtigung.
Der Graf von Montgaillard und ſein Bruder, der
Abbé ſind arretirt worden.
Jn der Audienz, die der Oberconſul vorgeſtern dem
diplomatiſchen Corps ertheilte, wurde ihm Herr Stapfer,
der ſchon ſeit einiger Zeit die Stelle eines Helveti-
ſchen Geſchaͤftstraͤgers hier verſah, als bevollmaͤchtig-
ter Miniſter ſeiner Republik und Herr Guillaumot als
Daͤniſcher Legationsſecretair vorgeſtellt.
Wegen der Verbrechen gegen die oͤffentliche Sicher-
heit ſoll jetzt ein beſondres Crimmalgericht errichtet
werden, worin auch 2 Militairperſonen ſitzen ſollen.
Das Gericht ſoll uͤber Zuſammenrottirungen, Mord-
thaten, Mißhandlungen an Kaͤufern der Nationalguͤ-
ter ꝛc. entſcheiden.
Das conſolidirte Drittheil iſt heute bis auf 50 Fr.
geſtiegen.
Mayland, den 2 Januar.
General Dombrowski commandirt die Belagerung
von Peſchiera und Marmont die Blokade von Man-
tua. Der Uebergang der Franzoͤſ. Armee uͤber den
Mineio iſt hier durch ein Te Deum gefeyert worden.
Jener Fluß war an den Schlachttagen voller Leichen.
Brune’s Hauptquartier war nach den neueſten Nach-
richten zu Villafranca.
Schreiben aus dem Haag, vom 13 Jan.
Hier verſichert man, daß bey Gelegenheit der zu St.
Petersburg geſchloſſenen Convention auch in gewiſſen be-
ſondern Artikeln der Beſitz von Maltha an Rußland
von einigen contrahirenden Maͤchten noch naͤher ſey
ſtipulirt worden.
Unſere oͤffentliche Fonds ſind in Folge der Nachricht
von dem Waffenſtillſtande in Deutſchland, den geſtern
der Franzoͤſ. Miniſter Semonville durch einen glaͤnzen-
den Ball feyerte, noch immer im Steigen.
Aus Bruͤſſel wird gemeldet, daß die Generals und
Officiers der Rußiſch-Kayſerl. Truppen, die bisher in
Franzoͤſ. Kriegsgefangenſchaft geweſen, eine Deputation
nach Paris ſchicken wollen, um dem erſten Conſul fuͤr
die ausgezeichnete Behandlung zu danken, die ſie erfah-
ren haben. Außer der Uniform von ſchoͤnem Tuch er-
halten die Truppen auch Flinten und Degen von Fran-
zoͤſiſcher Fabrik, und werden, wenn keine andere Um-
ſtaͤnde eintreten, gegen Ende dieſes Monats in vier
Colonnen ihren Ruͤckmarſch uͤber Bruͤſſel durch die
Neutralitaͤts-Linie in Ober-Deutſchland nach ihrem
Vaterlande unternehmen.
Zu Luneville werden die Friedens-Conferenzen zwi-
ſchen den beyden bevollmaͤchtigten Miniſtern ſeit dem
1ſten dieſes taͤglich fortgeſetzt. Unſre oͤffentlichen Blaͤt-
ter behaupten, daß Frankreich die voͤllige Abtretung
von Mantua und Peſchiera an die Cisalpinſche Repu-
blik verlange, wogegen Oeſterreich das Erzbißthum
Salzburg zur Entſchaͤdigung haben ſolle. Man zwei-
ſelt nicht, daß der Friede zwiſchen Oeſterreich und
Frankreich in kurzem zu Stande kommen werde, wor-
auf dann die Unterhandlungen des Reichsfriedens eroͤff-
net werden ſollen.
St. Petersburg, den 2 Januar.
(Aus der Hofzeitung.)
Das Proviant-Departement wird ſogleich gehoͤrige
Anſtalten treffen, fuͤr die Anzahl der in den Parole-
Befehlen vom 14ten Auguſt und 12ten September be-
ſtimmten Truppen, von der Armee des General Feld-
marſchalls Saltuͤkow 2 bey Witebsk, des Generals
von der Jnfanterie, Goleniſchtſchew Kutuſow, bey
Wladimir, und des Generals von der Cavallerie, Gra-
fen von der Pahlen, bey Breſt in Litthauen, Maga-
zine zu errichten.
Auf Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt dem Senat mit Hoͤchſt-
eigenhandiger Unterſchrift ertheilte Allerhoͤchſte nament-
liche Ukaſen vom 30ſten November, ſoll die Stadt-
polizey zu St. Petersburg, um mit der Landpolizey
in naͤherer Verbindung zu ſeyn, unter der Direction
des Civil-Gouverneurs Chotainzow ſtehen, der jedoch
dem Kriegs-Gouverneur, Grafen von der Pahlen,
daruͤber rapportiren wird; der Civil-Gouverneur von
der Slobodiſchen Ukraine, Nemerow, iſt verabſchiedet,
und an ſeine Stelle der Oberpolizeymeiſter von St.
Petersburg, Etatsrath Silberharniſch, mit dem Range
eines wirklichen Etatsraths zum dortigen Civil-Gou-
verneur ernannt; der beym Proviantweſen ſtehende
Kriegsrath Apletſchejew iſt zum Ober-Polizeymeiſter
von St. Petersburg, und Fuͤrſt Kaßatkin-Roſtowſtoi
zum hieſigen Polizeymeiſter ernannt.
Schreiben aus Zuͤrich, vom 8 Januar.
Die Theilnahme unſrer ganzen Buͤrgerſchaft an dem
Verluſt, welchen wir durch den Tod unſers verdienſt-
vollen Lavaters erlitten haben, hat ſich auf eine ruͤh-
rende Weiſe bey ſeinem Leichenbegaͤngniß gezeigt. Eine
große Anzahl ſeiner Mitbuͤrger begleiteten ihn zu ſei-
ner Ruheſtaͤtte, und in den Haͤuſern, bey welchen der
Leichenzug vorbeygieng, weiheten die Trauernden dem
Geſtorbenen ihre Thraͤnen. Die Waiſenkinder, deren
Vater und Lehrer er geweſen, ſangen dem thaͤtigen
Menſchenfreund und Befoͤrderer alles Guten ein ruͤh-
rendes Sterbelied. Herr Diaconus Heß ſegnete das
Andenken ſeines theuren Mitbruders und Mitarbeiters
an der St. Peters-Gemeinde in einer ruͤhrenden Rede.
Selbſt das hieſige Franzoͤſ. Militair, welches dem Lei-
chenbegaͤngniß beywohnte, blieb bey dieſem wehmuths-
vollen Auſtritt nicht ungeruͤhrt. Lavaters bisherige
Gemeinde, welche ihm und welcher er lieb war, wei-
het dem unvergeßlichen Lehrer in ſeiner ihm ſo lieben
Kirche ein bleibendes Denkmal. Er hatte ſein irdi-
ſches Leben ungefaͤhr auf 60 Jahre gebracht.
Folgendes Gedicht dictirte der verewigte Lavater
noch 16 Stunden vor ſeinem Ende:
Am Neujahrstage 1801.
Angetreten auch dies Jahrhundert, o Vater!
Hallelujah von jedem, dem Du noch Odem vergoͤnneſt!
Ziehe die Hand nicht ab von uns, Du aller Er-
barmer!
Unſere Freude ſey Du, und unſere Hoffnung und
Huͤlfe!
Taͤglich werde Du mehr von uns geſucht und gefunden!
Jede wachſende Noth verbind’ uns inniger mit Dir!
Jeder Abend finde des Daſeyns und Deiner uns
froher!
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