Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 11, Hamburg, 20. Januar 1801.Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit. Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Dienstage, den 20 Januar.) Num. 11. [Beginn Spaltensatz]
Wien, den 10 Januar. (Aus der Hofzeitung.) "Se. Kayserl. Königl. Majestät haben Höchstdero "Den 3ten dieses hat der seit viertehalb Jahren Kriegsbegebenheiten. "Wie der die Armee in Jtalien commandirende Ge- Schreiben aus Wien, vom 10 Jan. Die Ernennung des Reichsfeldmarschalls, Erzherzogs Die außerordentlichen Befestigungs-Arbeiten, die zu Die Abschließung des Waffenstillstands in Jtalien Jn Bulgarien ist zwischen Paswan Oglu und dem Das Gerücht, daß General Bellegarde bey den letzten Ein andres Schreiben aus Wien, vom 10 Januar. Das Hauptquartier des Kayserl. und Reichs-Feld- Ein Militair-Oberverpflegs-Verwalter ist arretirt Durch Briefe aus Rußisch Pohlen hat sich abermals Der Algierische Ambassadeur zu Constantinopel ist Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Dienſtage, den 20 Januar.) Num. 11. [Beginn Spaltensatz]
Wien, den 10 Januar. (Aus der Hofzeitung.) “Se. Kayſerl. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben Hoͤchſtdero “Den 3ten dieſes hat der ſeit viertehalb Jahren Kriegsbegebenheiten. “Wie der die Armee in Jtalien commandirende Ge- Schreiben aus Wien, vom 10 Jan. Die Ernennung des Reichsfeldmarſchalls, Erzherzogs Die außerordentlichen Befeſtigungs-Arbeiten, die zu Die Abſchließung des Waffenſtillſtands in Jtalien Jn Bulgarien iſt zwiſchen Paswan Oglu und dem Das Geruͤcht, daß General Bellegarde bey den letzten Ein andres Schreiben aus Wien, vom 10 Januar. Das Hauptquartier des Kayſerl. und Reichs-Feld- Ein Militair-Oberverpflegs-Verwalter iſt arretirt Durch Briefe aus Rußiſch Pohlen hat ſich abermals Der Algieriſche Ambaſſadeur zu Conſtantinopel iſt <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <imprimatur> <hi rendition="#b #c">Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.</hi> </imprimatur><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1801. <space dim="horizontal"/>(Am Dienſtage, den 20 Januar.)</docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"><hi rendition="#aq #right">Num.</hi> 11.</titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Wien,</hi> den 10 Januar.</hi> </dateline><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">(Aus der Hofzeitung.)</hi> </hi> </p><lb/> <p>“Se. Kayſerl. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben Hoͤchſtdero<lb/> Herrn Bruders, des Erzherzogs <hi rendition="#fr">Carl</hi> Koͤnigl. Hoheit,<lb/> zum <hi rendition="#fr">Kayſerl. Koͤnigl. Feldmarſchall</hi> und <hi rendition="#fr">Hofkriegs-<lb/> raths-Praͤſidenten</hi> zu ernennen geruht.”</p><lb/> <p>“Den 3ten dieſes hat der ſeit viertehalb Jahren<lb/> am K. K. Hoflager als Tuͤrkiſcher Bothſchafter refi-<lb/> dirende und allgemein geſchaͤtzte Brahim Aſif Effendi,<lb/> ſeine Ruͤckreiſe uͤber die Wallachey nach Conſtantinopel<lb/> angetreten, und bis zur Eintreffung ſeines Nachfolgers<lb/> den Dolmetſcher Conſtantin Thibaldo zur Beſorgung<lb/> der Current-Geſchaͤſte allhier zuruͤckgelaſſen.”</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Kriegsbegebenheiten.</hi> </hi> </p><lb/> <p>“Wie der die Armee in Jtalien commandirende Ge-<lb/> neral der Cavallerie, Graf <hi rendition="#fr">Bellegarde,</hi> anzeigt, hat er<lb/> daſelbſt zu Unterhandlungen wegen eines gleichmaͤßigen<lb/> Waffenſtillſtandes den feindlichen Obergeneral Brune<lb/> eingeladen, wovon nunmehr der Erfolg erwartet wird.”</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Wien,</hi> vom 10 Jan.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Ernennung des Reichsfeldmarſchalls, Erzherzogs<lb/> Carl, zum K. K. Feldmarſchall und zum Praͤſidenten<lb/> des Hofkriegſraths hat hier in den verſchiednen Kanz-<lb/> leyen und Departements, ſo wie uͤberhaupt im Publico,<lb/> außerordentliche Freude erregt, und man verſpricht ſich<lb/> davon die heilſamſten Folgen. Das ſaͤmmtliche Mili-<lb/><choice><sic>r</sic><corr>t</corr></choice>air- und Kriegsweſen iſt nun dem ſo geliebten und ver-<lb/> ehrten Helden unbeſchraͤnkt untergeordnet. Auf gleiche<lb/> Weiſe uͤbergab ehemals die Kayſerin Thereſia ihrem<lb/> Sohn, dem Kayſer Joſeph, das ſaͤmmtliche Militair-<lb/> weſen.</p><lb/> <p>Die außerordentlichen Befeſtigungs-Arbeiten, die zu<lb/> Wien und in den Vorſtaͤdten angefangen hatten, ſind<lb/> nun eingeſtellt, und die Freywilligen zum Land-Aufge-<lb/> bot wieder nach ihrer Heymath entlaſſen worden. Bloß<lb/><cb/> die Anlegung von Magazinen und die Transporte von<lb/> Artillerie nach Ungarn dauern noch fort.</p><lb/> <p>Die Abſchließung des Waffenſtillſtands in Jtalien<lb/> hatte ſich noch verzoͤgert, und bis zum 4ten war er<lb/> noch nicht regulirt und bey den Armeen publicirt.</p><lb/> <p>Jn Bulgarien iſt zwiſchen Paswan Oglu und dem<lb/> Paſcha von Romelien am 29ſten Dec. eine blutige<lb/> Schlacht vorgefallen, worin letztrer geſchlagen und zum<lb/> Ruͤckzug genoͤthigt worden. Jn der Wallachey war<lb/> man nun fuͤr Contributionen von Paswan Oglu be-<lb/> ſorgt.</p><lb/> <p>Das Geruͤcht, daß General Bellegarde bey den letzten<lb/> Kriegsvorfaͤllen in Jtalien ſey verwundet worden, iſt<lb/> ungegruͤndet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Ein andres Schreiben aus Wien,</hi><lb/> vom 10 Januar.</hi> </dateline><lb/> <p>Das Hauptquartier des Kayſerl. und Reichs-Feld-<lb/> marſchalls, Erzherzogs Carl, war bisher noch in Schoͤn-<lb/> brunn, und das des Erzherzogs Joſeph, Palatinus<lb/> von Ungarn, iſt in Laxenburg. Nach der geſchehenen<lb/> wichtigen Ernennung des Erzherzogs Carl erwartet<lb/> man jetzt noch andre Veraͤnderungen. Jm Miniſterio<lb/> werden oͤſtere Conferenzen gehalten. Jn dieſer Woche<lb/> ſind 2 Couriers an den Grafen von Cobenzl abgeſchickt<lb/> worden, und dagegen zwey andere von demſelben hier<lb/> angekommen. Man ſcheint hier an dem Frieden nicht<lb/> zu zweifeln.</p><lb/> <p>Ein Militair-Oberverpflegs-Verwalter iſt arretirt<lb/> worden.</p><lb/> <p>Durch Briefe aus Rußiſch Pohlen hat ſich abermals<lb/> die Nachricht verbreitet, daß die daſelbſt ſtehenden Ruß.<lb/> Truppen in gewiſſen Faͤllen nach Deutſchland vorruͤcken<lb/> wuͤrden.</p><lb/> <p>Der Algieriſche Ambaſſadeur zu Conſtantinopel iſt<lb/> arretirt worden. Die Pforte verlangt, daß Algier und<lb/> Tunis an Frankreich den Krieg erklaͤren.</p> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1801. (Am Dienſtage, den 20 Januar.) Num. 11.
Wien, den 10 Januar.
(Aus der Hofzeitung.)
“Se. Kayſerl. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben Hoͤchſtdero
Herrn Bruders, des Erzherzogs Carl Koͤnigl. Hoheit,
zum Kayſerl. Koͤnigl. Feldmarſchall und Hofkriegs-
raths-Praͤſidenten zu ernennen geruht.”
“Den 3ten dieſes hat der ſeit viertehalb Jahren
am K. K. Hoflager als Tuͤrkiſcher Bothſchafter refi-
dirende und allgemein geſchaͤtzte Brahim Aſif Effendi,
ſeine Ruͤckreiſe uͤber die Wallachey nach Conſtantinopel
angetreten, und bis zur Eintreffung ſeines Nachfolgers
den Dolmetſcher Conſtantin Thibaldo zur Beſorgung
der Current-Geſchaͤſte allhier zuruͤckgelaſſen.”
Kriegsbegebenheiten.
“Wie der die Armee in Jtalien commandirende Ge-
neral der Cavallerie, Graf Bellegarde, anzeigt, hat er
daſelbſt zu Unterhandlungen wegen eines gleichmaͤßigen
Waffenſtillſtandes den feindlichen Obergeneral Brune
eingeladen, wovon nunmehr der Erfolg erwartet wird.”
Schreiben aus Wien, vom 10 Jan.
Die Ernennung des Reichsfeldmarſchalls, Erzherzogs
Carl, zum K. K. Feldmarſchall und zum Praͤſidenten
des Hofkriegſraths hat hier in den verſchiednen Kanz-
leyen und Departements, ſo wie uͤberhaupt im Publico,
außerordentliche Freude erregt, und man verſpricht ſich
davon die heilſamſten Folgen. Das ſaͤmmtliche Mili-
tair- und Kriegsweſen iſt nun dem ſo geliebten und ver-
ehrten Helden unbeſchraͤnkt untergeordnet. Auf gleiche
Weiſe uͤbergab ehemals die Kayſerin Thereſia ihrem
Sohn, dem Kayſer Joſeph, das ſaͤmmtliche Militair-
weſen.
Die außerordentlichen Befeſtigungs-Arbeiten, die zu
Wien und in den Vorſtaͤdten angefangen hatten, ſind
nun eingeſtellt, und die Freywilligen zum Land-Aufge-
bot wieder nach ihrer Heymath entlaſſen worden. Bloß
die Anlegung von Magazinen und die Transporte von
Artillerie nach Ungarn dauern noch fort.
Die Abſchließung des Waffenſtillſtands in Jtalien
hatte ſich noch verzoͤgert, und bis zum 4ten war er
noch nicht regulirt und bey den Armeen publicirt.
Jn Bulgarien iſt zwiſchen Paswan Oglu und dem
Paſcha von Romelien am 29ſten Dec. eine blutige
Schlacht vorgefallen, worin letztrer geſchlagen und zum
Ruͤckzug genoͤthigt worden. Jn der Wallachey war
man nun fuͤr Contributionen von Paswan Oglu be-
ſorgt.
Das Geruͤcht, daß General Bellegarde bey den letzten
Kriegsvorfaͤllen in Jtalien ſey verwundet worden, iſt
ungegruͤndet.
Ein andres Schreiben aus Wien,
vom 10 Januar.
Das Hauptquartier des Kayſerl. und Reichs-Feld-
marſchalls, Erzherzogs Carl, war bisher noch in Schoͤn-
brunn, und das des Erzherzogs Joſeph, Palatinus
von Ungarn, iſt in Laxenburg. Nach der geſchehenen
wichtigen Ernennung des Erzherzogs Carl erwartet
man jetzt noch andre Veraͤnderungen. Jm Miniſterio
werden oͤſtere Conferenzen gehalten. Jn dieſer Woche
ſind 2 Couriers an den Grafen von Cobenzl abgeſchickt
worden, und dagegen zwey andere von demſelben hier
angekommen. Man ſcheint hier an dem Frieden nicht
zu zweifeln.
Ein Militair-Oberverpflegs-Verwalter iſt arretirt
worden.
Durch Briefe aus Rußiſch Pohlen hat ſich abermals
die Nachricht verbreitet, daß die daſelbſt ſtehenden Ruß.
Truppen in gewiſſen Faͤllen nach Deutſchland vorruͤcken
wuͤrden.
Der Algieriſche Ambaſſadeur zu Conſtantinopel iſt
arretirt worden. Die Pforte verlangt, daß Algier und
Tunis an Frankreich den Krieg erklaͤren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-08-05T12:24:43Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |