Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 101, Hamburg, 26. Juni 1789.[Spaltenumbruch]
6000 Mann nach Siebenbürgen abgeschickt. Die
Armee Se. Majestät haben den ehemaligen Commandan- Der Cardinal und Bischof von Passau ist
allhier
Aus einem andern Schreiben aus Wien, vom 17 Junii. Nach Briefen aus Croatien, vom 8ten dieses, war Am 3ten kam Nachmittags, um 2 Uhr, in unserm Neu-
Schreiben aus
Warschau, vom 17 Junii.
Jn der 117ten Seßion des Reichstags ward verlangt, Herr Koßowski, Kronhofschatzmeister, meldete, wie Jn der 118ten Seßion kam man zu der Wahl des Der Fürst Potemkin ist in Kremenschuk
angekommen, Sobald der Arrest des Fürsten Poninski hier
er-
St. Petersburg, den 9 Junii.
Hieselbst ist an einem Schlagflusse
verstorben, die Schreiben aus Stockholm, vom 14
Junii.
Der Aufenthalt des Königs in Finnland dürfte
allem Der König hat nach seiner Ankunft in Finnland das Es ist bereits ein Eidesformular erschienen, in [Spaltenumbruch]
6000 Mann nach Siebenbuͤrgen abgeſchickt. Die
Armee Se. Majeſtaͤt haben den ehemaligen Commandan- Der Cardinal und Biſchof von Paſſau iſt
allhier
Aus einem andern Schreiben aus Wien, vom 17 Junii. Nach Briefen aus Croatien, vom 8ten dieſes, war Am 3ten kam Nachmittags, um 2 Uhr, in unſerm Neu-
Schreiben aus
Warſchau, vom 17 Junii.
Jn der 117ten Seßion des Reichstags ward verlangt, Herr Koßowski, Kronhofſchatzmeiſter, meldete, wie Jn der 118ten Seßion kam man zu der Wahl des Der Fuͤrſt Potemkin iſt in Kremenſchuk
angekommen, Sobald der Arreſt des Fuͤrſten Poninski hier
er-
St. Petersburg, den 9 Junii.
Hieſelbſt iſt an einem Schlagfluſſe
verſtorben, die Schreiben aus Stockholm, vom 14
Junii.
Der Aufenthalt des Koͤnigs in Finnland duͤrfte
allem Der Koͤnig hat nach ſeiner Ankunft in Finnland das Es iſt bereits ein Eidesformular erſchienen, in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> 6000 Mann nach Siebenbuͤrgen abgeſchickt. Die Armee<lb/> im Bannat iſt mit allem hinreichend verſehen, ausge-<lb/> nommen gruͤnes Zugemuͤſe, woran es mangelt. Ob<lb/> ſchon im Lande ſelbſt eine ſtarke Theurung herrſcht,<lb/> und deshalb ſowol, als auch aus Furcht vor anſtecken-<lb/> den Krankheiten, viele Familien ſich weiter hinauf<lb/> begeben, ſo erhaͤlt doch der Soldat die gewoͤhnlichen Be-<lb/> duͤrfniſſe, Fleiſch, Wein, Brodt, u. dgl. um die nie-<lb/> drigſten Preiſe, weil alles von dem in den Kayſerl.<lb/> Magazinen befindlichen Vorrath abgegeben wird, auch<lb/> der Tranſport ganz auf Kayſerl. Rechnung geſchiehet. —<lb/> Da bey dem Croatiſchen Heere Mangel an Heu be-<lb/> fuͤrchtet wird, ſo muͤſſen nun aus allen Comitaten des<lb/> Koͤnigreichs Ungarn Heu-Lieferungen dahin gemacht<lb/> werden.</p><lb/> <p>Se. Majeſtaͤt haben den ehemaligen Commandan-<lb/> ten zu Carlsſtadt, Oberſten von Brambilla, gaͤnzlich<lb/> in die Ruhe geſetzt.</p><lb/> <p>Der Cardinal und Biſchof von Paſſau iſt allhier<lb/> anweſend.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aus einem andern Schreiben aus Wien,</hi><lb/> vom 17 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Nach Briefen aus Croatien, vom 8ten dieſes, war<lb/> der Feldmarſchall Laudon zwar Willens; auf die Ve-<lb/> ſtungen Zettin und Bihacs loszugehen; nachdem aber<lb/> der Oberſte von Bajalies, den er zum Recognoſciren<lb/> ausgeſchickt hatte, die Unmoͤglichkeit vorgeſtellet hat,<lb/> ſo wird daran nicht mehr gedacht. Nun iſt es auf<lb/> Tuͤrkiſch-Gradiſka angelegt, wenn die Tuͤrken nicht<lb/> etwa auch dieſen Plan vereiteln. Die gegen Zettin<lb/> geſtandene Croatiſche Armee zieht ſich jetzt nach Tuͤrkiſch-<lb/> Gradiſka hinunter, wohin auch alle ankommende Mu-<lb/> nition und ſchweres Geſchuͤtz abgehet, die uͤbrigen Liefe-<lb/> rungen gehen nach Voinich, das Verpflegamt aber ſoll<lb/> in Carlſtadt, das Land-Commiſſariat in Szluin, und<lb/> die andern Aemter in Gradiſka ſeyn. Zur Deckung<lb/> der Grenze bleiben nur 5 Bataillons Jnfanterie, nebſt<lb/> Kinsky leichter Reuterey und Graͤvens Huſaren. Seit-<lb/> dem Laudon bey der Armee iſt, hat alles neues Leben<lb/> und Thaͤtigkeit bekommen, die Lieferungen der Lebens-<lb/> mittel erfolgen ordentlich, und die Zufuhren kommen<lb/> von allen Seiten her. Zu beklagen iſt, daß das Vieh-<lb/> ſterben in Croatien noch nicht nachlaſſen will.</p><lb/> <p>Am 3ten kam Nachmittags, um 2 Uhr, in unſerm Neu-<lb/> Gradiska durch ein Zufall Feuer aus, wodurch das<lb/> Commandanten- Salz- und Mauthhaus, des Proviant-<lb/> Officiers Quartier, das Palfiſche Regiments-Spital,<lb/> nebſt etlichen Haͤuſern der Kaufleute, eine große Quan-<lb/> titaͤt Artillerie-Vorrathsholz, das auf 34000 Gulden<lb/> geſchaͤtzt wird, nebſt einer koſtbaren Feuerſpruͤtze, ein<lb/> ein Raub der Flamme wurden. Das beſorglichſte<lb/> hierbey war, daß die Tuͤrken gegenuͤber in Berbir ſich<lb/> dieſen Ungluͤcksfall zu Nutze machen, und von unſerer<lb/> Unordnung profitiren koͤnnten, ſie thaten es aber<lb/> gluͤcklicherweiſe nicht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Warſchau,</hi> vom 17 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Jn der 117ten Seßion des Reichstags ward verlangt,<lb/> daß zu der Conſtitution, welche den Fuͤrſten Poninski,<lb/> Krongroßſchatzmeiſter, zu arretiren anbefiehlt, der Zu-<lb/> ſatz beygefuͤgt werden moͤchte, daß ſolches einmuͤthig<lb/> beliebet worden, welches auch ſogleich geſchah.</p><lb/> <p>Herr Koßowski, Kronhofſchatzmeiſter, meldete, wie<lb/><cb/> die Schatz-Commißion wegen der anbefohlenen Anleihe<lb/> von 10 Millionen ſchon eine Convention mit der Re-<lb/> publik Genua geſchloſſen habe, es verlangten aber<lb/> ſolche, daß die angezeigte Convention von den Staͤnden<lb/> ratificirt werden moͤchte, welches auch ſogleich geſchah.</p><lb/> <p>Jn der 118ten Seßion kam man zu der Wahl des<lb/> Reichstags-Richter, welche die Sache des Fuͤrſten<lb/> Poninski unterſuchen ſollen. — Zuerſt ward noch ge-<lb/> ſtritten, ob diejenigen, welche der Delegation im Jahr<lb/> 1775 beywohnten, zu dem jetzigen Richteramt zuge-<lb/> laſſen werden ſollten, oder nicht? Nach abgemachter<lb/> Sache, welche dahin ausgieng, daß diejenigen, die der<lb/> Deputation beygewohnt haben, von der Richterzahl<lb/> nicht ausgeſchloſſen werden ſollen, ward die Wahl der<lb/> Richter vollzogen.</p><lb/> <p>Der Fuͤrſt Potemkin iſt in Kremenſchuk angekommen,<lb/> und haͤlt ſich dorten einige Zeit auf, um den Chefs der<lb/> verſchiedenen Armeen, die unter ſeinem Oberbefehle<lb/> ſtehen, die noͤthigen Vorſchriften zu ertheilen. Das<lb/> Geruͤcht, es habe der General Kamensky das Commando<lb/> niedergelegt, hat ſich nicht beſtaͤtigt.</p><lb/> <p>Sobald der Arreſt des Fuͤrſten Poninski hier er-<lb/> folgte, wurden von der Rußiſchen und Preußiſchen Ge-<lb/> ſandtſchaft Couriere nach Petersburg und Berlin ab-<lb/> gefertigt, auch ward eine Eſtaffette an die Gemahlinn<lb/> des Fuͤrſten nach Danzig geſchickt. Uebrigens kann<lb/> Jeder den Fuͤrſten beſuchen. Wenn er ausfaͤhrt, ſo<lb/> befindet ſich ein Officier bey ihm, und einige Soldaten<lb/> begleiten ihn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">St. Petersburg,</hi> den 9 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Hieſelbſt iſt an einem Schlagfluſſe verſtorben, die<lb/> verwittwete Frau Feldmarſchallinn, Fuͤrſtinn von Ga-<lb/> litzin. Sie war Staatsdame der Kayferinn.</p><lb/> </div> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Stockholm,</hi> vom 14 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Aufenthalt des Koͤnigs in Finnland duͤrfte allem<lb/> Anſehen nach laͤnger dauern, als man geglaubt hatte,<lb/> weil die Koͤnigl. Trabanten Ordre erhalten haben, ſich<lb/> dahin zu begeben, welche auch bereits abgegangen ſind.<lb/> Alle unſere Jnfanterie-Regimenter haben Befehl erhal-<lb/> ten, am 25ſten dieſes in ihren Laͤgern zu ſeyn. —<lb/> Das Geruͤcht, als wenn eine Rußiſche Fregatte von<lb/> 2 Schwediſchen genommen worden, bedarf noch Be-<lb/> ſtaͤtigung, eben ſo, wie die Neuigkeit, daß die zu Copen-<lb/> hagen liegende Rußiſche Flotte nach der Mittellaͤndiſchen<lb/> See ſegeln werde. Sollte ſich indeſſen die Nachricht<lb/> beſtaͤtigen, daß Jhro Rußiſch Kayſerl. Majeſtaͤt die von<lb/> England angebotene Vermittlung zur Wiederherſtellung<lb/> des Friedens im Norden angenommen haͤtten; ſo waͤre<lb/> dieſes der erſte Anſchein einer Hoffnung, deren Er-<lb/> fuͤllung zum Gluͤck der Menſchen ſo ſehr zu wuͤnſchen<lb/> waͤre.</p><lb/> <p>Der Koͤnig hat nach ſeiner Ankunft in Finnland das<lb/> Regiment von Abo, welches im vorigen Jahr bey Frie-<lb/> drichsham ſeine Schuldigkeit nicht gethan hat, unter<lb/> die verſchiedenen Artilleriecorps ſtecken laſſen. Uebri-<lb/> gens dauern die Tranſporte von Soldaten, Munition,<lb/> Fourage, Geld, ꝛc. zur Armee noch immer fort.</p><lb/> <p>Es iſt bereits ein Eidesformular erſchienen, in<lb/> welchem außer der Regierungsform vom Jahr 1772,<lb/> die bey dem letzten Reichstag aufgekommene, dem<lb/> Reichstagsabſchied aber nicht einverleibte Vereinigungs-<lb/> und Sicherheits-Acte beſchworen werden ſoll. Ein<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
6000 Mann nach Siebenbuͤrgen abgeſchickt. Die Armee
im Bannat iſt mit allem hinreichend verſehen, ausge-
nommen gruͤnes Zugemuͤſe, woran es mangelt. Ob
ſchon im Lande ſelbſt eine ſtarke Theurung herrſcht,
und deshalb ſowol, als auch aus Furcht vor anſtecken-
den Krankheiten, viele Familien ſich weiter hinauf
begeben, ſo erhaͤlt doch der Soldat die gewoͤhnlichen Be-
duͤrfniſſe, Fleiſch, Wein, Brodt, u. dgl. um die nie-
drigſten Preiſe, weil alles von dem in den Kayſerl.
Magazinen befindlichen Vorrath abgegeben wird, auch
der Tranſport ganz auf Kayſerl. Rechnung geſchiehet. —
Da bey dem Croatiſchen Heere Mangel an Heu be-
fuͤrchtet wird, ſo muͤſſen nun aus allen Comitaten des
Koͤnigreichs Ungarn Heu-Lieferungen dahin gemacht
werden.
Se. Majeſtaͤt haben den ehemaligen Commandan-
ten zu Carlsſtadt, Oberſten von Brambilla, gaͤnzlich
in die Ruhe geſetzt.
Der Cardinal und Biſchof von Paſſau iſt allhier
anweſend.
Aus einem andern Schreiben aus Wien,
vom 17 Junii.
Nach Briefen aus Croatien, vom 8ten dieſes, war
der Feldmarſchall Laudon zwar Willens; auf die Ve-
ſtungen Zettin und Bihacs loszugehen; nachdem aber
der Oberſte von Bajalies, den er zum Recognoſciren
ausgeſchickt hatte, die Unmoͤglichkeit vorgeſtellet hat,
ſo wird daran nicht mehr gedacht. Nun iſt es auf
Tuͤrkiſch-Gradiſka angelegt, wenn die Tuͤrken nicht
etwa auch dieſen Plan vereiteln. Die gegen Zettin
geſtandene Croatiſche Armee zieht ſich jetzt nach Tuͤrkiſch-
Gradiſka hinunter, wohin auch alle ankommende Mu-
nition und ſchweres Geſchuͤtz abgehet, die uͤbrigen Liefe-
rungen gehen nach Voinich, das Verpflegamt aber ſoll
in Carlſtadt, das Land-Commiſſariat in Szluin, und
die andern Aemter in Gradiſka ſeyn. Zur Deckung
der Grenze bleiben nur 5 Bataillons Jnfanterie, nebſt
Kinsky leichter Reuterey und Graͤvens Huſaren. Seit-
dem Laudon bey der Armee iſt, hat alles neues Leben
und Thaͤtigkeit bekommen, die Lieferungen der Lebens-
mittel erfolgen ordentlich, und die Zufuhren kommen
von allen Seiten her. Zu beklagen iſt, daß das Vieh-
ſterben in Croatien noch nicht nachlaſſen will.
Am 3ten kam Nachmittags, um 2 Uhr, in unſerm Neu-
Gradiska durch ein Zufall Feuer aus, wodurch das
Commandanten- Salz- und Mauthhaus, des Proviant-
Officiers Quartier, das Palfiſche Regiments-Spital,
nebſt etlichen Haͤuſern der Kaufleute, eine große Quan-
titaͤt Artillerie-Vorrathsholz, das auf 34000 Gulden
geſchaͤtzt wird, nebſt einer koſtbaren Feuerſpruͤtze, ein
ein Raub der Flamme wurden. Das beſorglichſte
hierbey war, daß die Tuͤrken gegenuͤber in Berbir ſich
dieſen Ungluͤcksfall zu Nutze machen, und von unſerer
Unordnung profitiren koͤnnten, ſie thaten es aber
gluͤcklicherweiſe nicht.
Schreiben aus Warſchau, vom 17 Junii.
Jn der 117ten Seßion des Reichstags ward verlangt,
daß zu der Conſtitution, welche den Fuͤrſten Poninski,
Krongroßſchatzmeiſter, zu arretiren anbefiehlt, der Zu-
ſatz beygefuͤgt werden moͤchte, daß ſolches einmuͤthig
beliebet worden, welches auch ſogleich geſchah.
Herr Koßowski, Kronhofſchatzmeiſter, meldete, wie
die Schatz-Commißion wegen der anbefohlenen Anleihe
von 10 Millionen ſchon eine Convention mit der Re-
publik Genua geſchloſſen habe, es verlangten aber
ſolche, daß die angezeigte Convention von den Staͤnden
ratificirt werden moͤchte, welches auch ſogleich geſchah.
Jn der 118ten Seßion kam man zu der Wahl des
Reichstags-Richter, welche die Sache des Fuͤrſten
Poninski unterſuchen ſollen. — Zuerſt ward noch ge-
ſtritten, ob diejenigen, welche der Delegation im Jahr
1775 beywohnten, zu dem jetzigen Richteramt zuge-
laſſen werden ſollten, oder nicht? Nach abgemachter
Sache, welche dahin ausgieng, daß diejenigen, die der
Deputation beygewohnt haben, von der Richterzahl
nicht ausgeſchloſſen werden ſollen, ward die Wahl der
Richter vollzogen.
Der Fuͤrſt Potemkin iſt in Kremenſchuk angekommen,
und haͤlt ſich dorten einige Zeit auf, um den Chefs der
verſchiedenen Armeen, die unter ſeinem Oberbefehle
ſtehen, die noͤthigen Vorſchriften zu ertheilen. Das
Geruͤcht, es habe der General Kamensky das Commando
niedergelegt, hat ſich nicht beſtaͤtigt.
Sobald der Arreſt des Fuͤrſten Poninski hier er-
folgte, wurden von der Rußiſchen und Preußiſchen Ge-
ſandtſchaft Couriere nach Petersburg und Berlin ab-
gefertigt, auch ward eine Eſtaffette an die Gemahlinn
des Fuͤrſten nach Danzig geſchickt. Uebrigens kann
Jeder den Fuͤrſten beſuchen. Wenn er ausfaͤhrt, ſo
befindet ſich ein Officier bey ihm, und einige Soldaten
begleiten ihn.
St. Petersburg, den 9 Junii.
Hieſelbſt iſt an einem Schlagfluſſe verſtorben, die
verwittwete Frau Feldmarſchallinn, Fuͤrſtinn von Ga-
litzin. Sie war Staatsdame der Kayferinn.
Schreiben aus Stockholm, vom 14 Junii.
Der Aufenthalt des Koͤnigs in Finnland duͤrfte allem
Anſehen nach laͤnger dauern, als man geglaubt hatte,
weil die Koͤnigl. Trabanten Ordre erhalten haben, ſich
dahin zu begeben, welche auch bereits abgegangen ſind.
Alle unſere Jnfanterie-Regimenter haben Befehl erhal-
ten, am 25ſten dieſes in ihren Laͤgern zu ſeyn. —
Das Geruͤcht, als wenn eine Rußiſche Fregatte von
2 Schwediſchen genommen worden, bedarf noch Be-
ſtaͤtigung, eben ſo, wie die Neuigkeit, daß die zu Copen-
hagen liegende Rußiſche Flotte nach der Mittellaͤndiſchen
See ſegeln werde. Sollte ſich indeſſen die Nachricht
beſtaͤtigen, daß Jhro Rußiſch Kayſerl. Majeſtaͤt die von
England angebotene Vermittlung zur Wiederherſtellung
des Friedens im Norden angenommen haͤtten; ſo waͤre
dieſes der erſte Anſchein einer Hoffnung, deren Er-
fuͤllung zum Gluͤck der Menſchen ſo ſehr zu wuͤnſchen
waͤre.
Der Koͤnig hat nach ſeiner Ankunft in Finnland das
Regiment von Abo, welches im vorigen Jahr bey Frie-
drichsham ſeine Schuldigkeit nicht gethan hat, unter
die verſchiedenen Artilleriecorps ſtecken laſſen. Uebri-
gens dauern die Tranſporte von Soldaten, Munition,
Fourage, Geld, ꝛc. zur Armee noch immer fort.
Es iſt bereits ein Eidesformular erſchienen, in
welchem außer der Regierungsform vom Jahr 1772,
die bey dem letzten Reichstag aufgekommene, dem
Reichstagsabſchied aber nicht einverleibte Vereinigungs-
und Sicherheits-Acte beſchworen werden ſoll. Ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |