Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Soldat. der ohne Gunst verlanget Wirt zu werden/mit häßlichen Geberden der jeden Landmann tru- tzet/ das Land mit Schande schutzet und leider we- nig nutzet. Es drummlen die kupferen drummlen und summen/ es paucken die heisserne Paucken und brummen: es ludlen und dudlen die schlirf- fenden Pfeiffen/ Schalmeyen die Reyen und spie- le verschweiffen. Trompeten/ Clareten/ taratan- tara singen/ es drönet und tönet der Waffen er- klingen/ es siegen und fliegen die silbernen Fah- nen/ Soldaten zu löblichen Thaten ermahnen etc. Clajus. Krieg. Streit. 426. Sommer. Es grunt der Walt mit frechen Sprossen/ die Der Sommer wird gebildet in Gestalt einer net D d v
Soldat. der ohne Gunſt verlanget Wirt zu werden/mit haͤßlichen Geberden der jeden Landmann tru- tzet/ das Land mit Schande ſchutzet und leider we- nig nutzet. Es drummlen die kupferen drummlen und ſummen/ es paucken die heiſſerne Paucken und brummen: es ludlen und dudlen die ſchlirf- fenden Pfeiffen/ Schalmeyen die Reyen und ſpie- le verſchweiffen. Trompeten/ Clareten/ taratan- tara ſingen/ es droͤnet und toͤnet der Waffen er- klingen/ es ſiegen und fliegen die ſilbernen Fah- nen/ Soldaten zu loͤblichen Thaten ermahnen ꝛc. Clajus. ☞ Krieg. Streit. 426. Sommer. Es grunt der Walt mit frechen Sproſſen/ die Der Sommer wird gebildet in Geſtalt einer net D d v
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Soldat.
der ohne Gunſt verlanget Wirt zu werden/
mit haͤßlichen Geberden der jeden Landmann tru-
tzet/ das Land mit Schande ſchutzet und leider we-
nig nutzet. Es drummlen die kupferen drummlen
und ſummen/ es paucken die heiſſerne Paucken
und brummen: es ludlen und dudlen die ſchlirf-
fenden Pfeiffen/ Schalmeyen die Reyen und ſpie-
le verſchweiffen. Trompeten/ Clareten/ taratan-
tara ſingen/ es droͤnet und toͤnet der Waffen er-
klingen/ es ſiegen und fliegen die ſilbernen Fah-
nen/ Soldaten zu loͤblichen Thaten ermahnen ꝛc.
Clajus.
☞ Krieg. Streit.
426. Sommer.
Es grunt der Walt mit frechen Sproſſen/ die
Bienlein finden ihre Koſt/ der Reben iſt hoch auf-
geſchoſſen/ und machet hoffen guten Moſt. Man
hoͤrt der Lerchen hellen Klãg/ und mãcher Nachti-
gall Geſang. Es neigen ſich die falben Aehren/ die
Rinder finden ihre Weid: Man ſieht die fetten
Schaffe ſcheren/ daß ſie ſind ohne Wollenkleid.
Die Fiſche wachſen in dẽ See/ die Froͤſche ſprin-
gen in dem Klee/ die Zeit kocht alle Fruͤchte/ es
falbt der Ceres Haar. Wann die duͤnſtigen Ge-
filder der grimme Hundsſtern/ brennt. Der Au-
en ſchoͤne Bilder.
Der Sommer wird gebildet in Geſtalt einer
ſtarken Weibs-perſon/ welche mit Aehren gekroͤ-
net
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 427[425]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/457>, abgerufen am 22.02.2025. |