Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Schwamm. in dem ich nach und nach sauff in mich/ wasich faß/ und presset eine Hand/ das/ was ich fallen laß. 415. Schwan. Der silberweisse/ unbefleckte/ reinliche/ singen- Der Schwan ist in dem alten Testament zu Schweher Schwiegervater: Schwer dif- 416. Schweiß. Der müde/ abtrieffende/ ausgefressne/ befleckend/ Eins D d
Schwamm. in dem ich nach und nach ſauff in mich/ wasich faß/ und preſſet eine Hand/ das/ was ich fallen laß. 415. Schwan. Der ſilberweiſſe/ unbefleckte/ reinliche/ ſingen- Der Schwan iſt in dem alten Teſtament zu Schweher Schwiegervater: Schwer dif- 416. Schweiß. Der muͤde/ abtrieffẽde/ ausgefreſſne/ befleckẽd/ Eins D d
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Schwamm.
in dem ich nach und nach ſauff in mich/ was
ich faß/
und preſſet eine Hand/ das/ was ich fallen laß.
415. Schwan.
Der ſilberweiſſe/ unbefleckte/ reinliche/ ſingen-
de (in dem ſie ihnẽ das Grablied anſtimmen ſollẽ)
zierliche/ der ſchneefarbe/ klingende/ girrende
Schwan/ der die Liebes Goͤttin fuͤhrtihren Sie-
geswagen ziert/ den Cupido blind regiert. Der
Schwan iſt gleich dem runden Kahn.
Der Schwan iſt in dem alten Teſtament zu
eſſen verbotten worden/ weil er die Deutung der
Falſchheit hat/ und das ſchwartze Fleiſch mit
weiſſen Federn bedecket. Er wird zu der Poëterey
gemahlet/ wie oben vermeldet und kan auch auf
die verliebten Greißen gedeutet werden/ die zu ih-
ren Schaden ſich dem Liebes wagen anjochen laſ-
ſen.
Schweher Schwiegervater: Schwer dif-
ficilis: Schwaͤr ulcus: Schwehr jura.
416. Schweiß.
Der muͤde/ abtrieffẽde/ ausgefreſſne/ befleckẽd/
ſchmutzige/ unreine/ veraͤchtliche/ uͤbermaͤſſige/
ſcharffe Schweiß/ der fleuſſt wann es im Som-
mer heiß. Hieruͤber ſchertzet der unvergleichlich
reiche Jeſuit Balde in ſeinem Agatyrſo mit nach
geſetzten Worten. fol. 17.
Eins
D d
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