Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Kramer. 244. Kramer. Kauffen Kauffmann. Wer ist doch je so 245. Krank. Es ist das stete Sauffen der Krankheit Quell Die Krankheit ist deß Todes Knecht/ die blas- Tod. 246. Krebs. Dieses dreydeutige Wort nenner erstlich ein und T iiij
Kramer. 244. Kramer. ☞Kauffen Kauffmann. Wer iſt doch je ſo 245. Krank. Es iſt das ſtete Sauffen der Krankheit Quell Die Krankheit iſt deß Todes Knecht/ die blaſ- ☞Tod. 246. Krebs. Dieſes dreydeutige Wort nenner erſtlich ein und T iiij
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Kramer.
244. Kramer.
☞Kauffen Kauffmann. Wer iſt doch je ſo
klug zu fliehen allen Trug/ den manches Kra-
mers Fleiß verhuͤllt auff tauſend Weiſ.
245. Krank.
Es iſt das ſtete Sauffen der Krankheit Quell
und Qual: Da kan man nicht entlauffen den
Schmertzen ohne Zahl. Der Doctor kan nicht
demmen/ den ſtets getriebnen Fluß/ dieweil er
nicht laͤſſt hemmen den ſteten Bacchus Guß.
Krank reimet mit Getrank/ Getrank reimt mit
Geſtank/ wann wieder allen Dank deß Munds
und Magens Zank nimmt leider uͤberhand. Auf
dem Siechbett gefangen/ deß Freyheit iſt der
Tod. Die Krankheit mahnet uns/ daß wir auch
ſterblich ſeyn/ und daß der Gluͤckes Schein uns
truͤget unvergnuͤget. Es iſt ein kranker Herr elen-
der als der Knecht/ der Tod erhaͤlt ſein Recht/ und
gilt/ auff ſein Begehr/ kein wiederholtes Nein.
Die Krankheit iſt deß Todes Knecht/ die blaſ-
ſe/ bleiche/ ſchwache/ geſchwinde Krankheit und
Schmertzenſchar bringt auff die Todenbar. Aus
vielen Schmertzen ſchleuſſt ſich endlich ein Tod.
☞Tod.
246. Krebs.
Dieſes dreydeutige Wort nenner erſtlich ein
Thier in dem Waſſer/ 2. ein Himmliſches Zei-
chen. 3. eine Krankheit/ welche umb ſich friſſet
und
T iiij
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