Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.GOTT. 171. GOTT. Der Himmels HErr/ ein Geist der unbegreiff- den-
GOTT. 171. GOTT. Der Himmels HErr/ ein Geiſt der unbegreiff- den-
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GOTT.
171. GOTT.
Der Himmels HErr/ ein Geiſt der unbegreiff-
lich iſt/ der ſchwache Menſchen Sinn kan nie-
mals nicht erreichen deß Hoͤchſten Thun und
Weſen. Der Seelen groͤſſtes Gut. Der Anfang
und das End/ deꝛalles hat erſchaffen/ aus Nichts
mit einem Wort. Der ſeinen Donner rollt. Er
iſt Heilig/ Maͤchtig/ Hoch/ HErr und Herrſcher
uͤber alles/ gedultig und von groſſer Milde. Ge-
recht iſt GOTT der Frommen Hort/ der ſtrafft
der frevlen Suͤnder Rott/ Er ſtrafft/ regiert/ ver-
giebt die Schuld/ erweiſet den verirrten Huld.
GOTT/ der durch Menſchen Hand nicht will
gebildet ſeyn. Der Kaͤlt’ und Waͤrme giebt/ der
alles reichlich ſpeiſet/ was Speiſe nur bedarff/
GOTT iſt allein Gerecht/ er ſihet auch darein/
und laͤſſt die armen nicht in ſteter Unruh ſeyn.
Er leitet reyen weis die Silber Sternenlauf: Er
haͤlt den feuchten Zaum der Meeres Wellen auf/
vor dem die Erd erbebt/ deß Wort hat aufgebot-
ten der Winde Wuͤrbel Rotten. Du biſt der Zeit
Verwalter/ doch auſſer aller Zeit/ du weiſſt von
keinem Alter/ bleibſt immer wer du biſt: du gruͤn-
deteſt vorhin der Erden groſſen Punet: dein
Weißheit reicher Sinn gab alle Himmel an. Du
bleibeſt/ wer du biſt/ umſchreibeſt dich durch dich:
Die Ewigkeit/ HErr/ iſt/ bloß deines Endes Ziel.
Flemm. Der du das Firmament/ der riefen Er-
den-
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