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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Freude.
Gemütes Gut/ bekräfftigt unser Blut/ erneuret
die Jugend/ verzögert das Alter. Der Freude
Grund sol Tugend seyn/ da sich die Reu nicht
schleichet ein. Die Freud ist ein verborgnes Ge-
lächter deß Hertzens. Die endlose Freude über-
häuffet uns.

Die Freude wird gemahlt in Gestalt eines
Knabens mit Blumen oder einen Weintrauben
in der Hand/ seine Kleidung ist grün/ und scheinet
als ob er springen wolte.

129. Fromkeit.

Die Fromkeit ist ein edler Stein in das Bley
der Demut eingefasset. Jst eine seltne Tugend bey
der unerzognen Jugend. Der Furcht GOTtes
Wiederhall. Wehlet lieber den Tod/ als wieder
Gott zu sündigen. Der ohne Wandel lebt/ den
Nechsten liebt als sich/ der nur nach Tugend strebt
und GOtt lobt stetiglich/ der heisst ein frommer
Mann/ der in dem Ungelücke auch der Versu-
chungs Stricke freudig entgehen kan.

Die Fromkeit wird gebildet mit Königli-
cher Kleidung/ einem Lorbeerkrantz auf dem
Haubt/ einen Palmenzweig in der Hande/ und
einen Drachen mit 7. Köpfen/ bedeutend die 7.
Todsünden/ unter sich trettend/ als desselben Sie-
gerin.

Tugend.

130. Frü-

Freude.
Gemuͤtes Gut/ bekraͤfftigt unſer Blut/ erneuret
die Jugend/ verzoͤgert das Alter. Der Freude
Grund ſol Tugend ſeyn/ da ſich die Reu nicht
ſchleichet ein. Die Freud iſt ein verborgnes Ge-
laͤchter deß Hertzens. Die endloſe Freude uͤber-
haͤuffet uns.

Die Freude wird gemahlt in Geſtalt eines
Knabens mit Blumen oder einen Weintrauben
in der Hand/ ſeine Kleidung iſt gruͤn/ und ſcheinet
als ob er ſpringen wolte.

129. Fromkeit.

Die Fromkeit iſt ein edler Stein in das Bley
der Demut eingefaſſet. Jſt eine ſeltne Tugend bey
der unerzognen Jugend. Der Furcht GOTtes
Wiederhall. Wehlet lieber den Tod/ als wieder
Gott zu ſuͤndigen. Der ohne Wandel lebt/ den
Nechſten liebt als ſich/ der nur nach Tugẽd ſtrebt
und GOtt lobt ſtetiglich/ der heiſſt ein frommer
Mann/ der in dem Ungeluͤcke auch der Verſu-
chungs Stricke freudig entgehen kan.

Die Fromkeit wird gebildet mit Koͤnigli-
cher Kleidung/ einem Lorbeerkrantz auf dem
Haubt/ einen Palmenzweig in der Hande/ und
einen Drachen mit 7. Koͤpfen/ bedeutend die 7.
Todſuͤnden/ unter ſich trettend/ als deſſelben Sie-
gerin.

☞Tugend.

130. Fruͤ-
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[209[207]/0239] Freude. Gemuͤtes Gut/ bekraͤfftigt unſer Blut/ erneuret die Jugend/ verzoͤgert das Alter. Der Freude Grund ſol Tugend ſeyn/ da ſich die Reu nicht ſchleichet ein. Die Freud iſt ein verborgnes Ge- laͤchter deß Hertzens. Die endloſe Freude uͤber- haͤuffet uns. Die Freude wird gemahlt in Geſtalt eines Knabens mit Blumen oder einen Weintrauben in der Hand/ ſeine Kleidung iſt gruͤn/ und ſcheinet als ob er ſpringen wolte. 129. Fromkeit. Die Fromkeit iſt ein edler Stein in das Bley der Demut eingefaſſet. Jſt eine ſeltne Tugend bey der unerzognen Jugend. Der Furcht GOTtes Wiederhall. Wehlet lieber den Tod/ als wieder Gott zu ſuͤndigen. Der ohne Wandel lebt/ den Nechſten liebt als ſich/ der nur nach Tugẽd ſtrebt und GOtt lobt ſtetiglich/ der heiſſt ein frommer Mann/ der in dem Ungeluͤcke auch der Verſu- chungs Stricke freudig entgehen kan. Die Fromkeit wird gebildet mit Koͤnigli- cher Kleidung/ einem Lorbeerkrantz auf dem Haubt/ einen Palmenzweig in der Hande/ und einen Drachen mit 7. Koͤpfen/ bedeutend die 7. Todſuͤnden/ unter ſich trettend/ als deſſelben Sie- gerin. ☞Tugend. 130. Fruͤ-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 209[207]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/239>, abgerufen am 30.12.2024.