Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
Dach.
D
67. Dach.

Deß Hauses Oberforst/ Schutz wider Hitz
und Frost/ daß man in diesem Land kan Stein
und Ziegel streichen/ die zu der Wetterzeit noch
Schnee noch Regen weichen/ ist eine grosse Sach';
ob sie gleich scheinet klein/ und ohn sie wird das
Dach/ ob uns/ ohn Tage seyn. Das Dach ist/
resch/ flach/ ablangs/ hoch/ ungleich etc. der Ziegel
Schutz und Schirm/ die Deck ob unsrem Haus/
deß Regens aufenthalt/ die Schantze für den
Wind.

Deß Daches Sparren werden in den Wap-
pen denen gegeben/ welche mit gutem Raht in
Gesandschafften dem Vaterland Schutz gehalten.

68. Dampf.

Dufft/ rauch/ der trübe Nebeldunst steigt von
dem Wasser auf/ die Erd' entgeistert sich und
Würblen manche Wolken von den erhabnen
Dufft. Verfinstrend unsren Lufft. Auffnebeln/
abtrieffeln/ durch die Lufft klimmen/ dringen/
aufrauchen/ dämpfen.

Der Dampf hat die Deutung der Nichtigkeit.

Dan-
L
Dach.
D
67. Dach.

Deß Hauſes Oberforſt/ Schutz wider Hitz
und Froſt/ daß man in dieſem Land kan Stein
und Ziegel ſtreichen/ die zu der Wetterzeit noch
Schnee noch Regẽ weichen/ iſt eine groſſe Sach’;
ob ſie gleich ſcheinet klein/ und ohn ſie wird das
Dach/ ob uns/ ohn Tage ſeyn. Das Dach iſt/
reſch/ flach/ ablangs/ hoch/ ungleich ꝛc. der Ziegel
Schutz und Schirm/ die Deck ob unſrem Haus/
deß Regens aufenthalt/ die Schantze fuͤr den
Wind.

Deß Daches Sparren werden in den Wap-
pen denen gegeben/ welche mit gutem Raht in
Geſandſchafften dem Vaterland Schutz gehaltẽ.

68. Dampf.

Dufft/ rauch/ der truͤbe Nebeldunſt ſteigt von
dem Waſſer auf/ die Erd’ entgeiſtert ſich und
Wuͤrblen manche Wolken von den erhabnen
Dufft. Verfinſtrend unſren Lufft. Auffnebeln/
abtrieffeln/ durch die Lufft klimmen/ dringen/
aufrauchen/ daͤmpfen.

Der Dampf hat die Deutung der Nichtigkeit.

Dan-
L
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0193" n="163[161]"/>
        <fw place="top" type="header">Dach.</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#in">D</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">67. Dach.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>Deß Hau&#x017F;es Oberfor&#x017F;t/ Schutz wider Hitz<lb/>
und Fro&#x017F;t/ daß man in die&#x017F;em Land kan Stein<lb/>
und Ziegel &#x017F;treichen/ die zu der Wetterzeit noch<lb/>
Schnee noch Reg&#x1EBD; weichen/ i&#x017F;t eine gro&#x017F;&#x017F;e Sach&#x2019;;<lb/>
ob &#x017F;ie gleich &#x017F;cheinet klein/ und ohn &#x017F;ie wird das<lb/>
Dach/ ob uns/ ohn Tage &#x017F;eyn. Das Dach i&#x017F;t/<lb/>
re&#x017F;ch/ flach/ ablangs/ hoch/ ungleich &#xA75B;c. der Ziegel<lb/>
Schutz und Schirm/ die Deck ob un&#x017F;rem Haus/<lb/>
deß Regens aufenthalt/ die Schantze fu&#x0364;r den<lb/>
Wind.</p><lb/>
            <p>Deß <hi rendition="#fr">Daches Sparren</hi> werden in den Wap-<lb/>
pen denen gegeben/ welche mit gutem Raht in<lb/>
Ge&#x017F;and&#x017F;chafften dem Vaterland Schutz gehalt&#x1EBD;.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">68. Dampf.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>Dufft/ rauch/ der tru&#x0364;be Nebeldun&#x017F;t &#x017F;teigt von<lb/>
dem Wa&#x017F;&#x017F;er auf/ die Erd&#x2019; entgei&#x017F;tert &#x017F;ich und<lb/>
Wu&#x0364;rblen manche Wolken von den erhabnen<lb/>
Dufft. Verfin&#x017F;trend un&#x017F;ren Lufft. Auffnebeln/<lb/>
abtrieffeln/ durch die Lufft klimmen/ dringen/<lb/>
aufrauchen/ da&#x0364;mpfen.</p><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#fr">Dampf</hi> hat die Deutung der Nichtigkeit.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">L</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Dan-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163[161]/0193] Dach. D 67. Dach. Deß Hauſes Oberforſt/ Schutz wider Hitz und Froſt/ daß man in dieſem Land kan Stein und Ziegel ſtreichen/ die zu der Wetterzeit noch Schnee noch Regẽ weichen/ iſt eine groſſe Sach’; ob ſie gleich ſcheinet klein/ und ohn ſie wird das Dach/ ob uns/ ohn Tage ſeyn. Das Dach iſt/ reſch/ flach/ ablangs/ hoch/ ungleich ꝛc. der Ziegel Schutz und Schirm/ die Deck ob unſrem Haus/ deß Regens aufenthalt/ die Schantze fuͤr den Wind. Deß Daches Sparren werden in den Wap- pen denen gegeben/ welche mit gutem Raht in Geſandſchafften dem Vaterland Schutz gehaltẽ. 68. Dampf. Dufft/ rauch/ der truͤbe Nebeldunſt ſteigt von dem Waſſer auf/ die Erd’ entgeiſtert ſich und Wuͤrblen manche Wolken von den erhabnen Dufft. Verfinſtrend unſren Lufft. Auffnebeln/ abtrieffeln/ durch die Lufft klimmen/ dringen/ aufrauchen/ daͤmpfen. Der Dampf hat die Deutung der Nichtigkeit. Dan- L

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/193
Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 163[161]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/193>, abgerufen am 30.12.2024.