Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.elaterem, den man von einer mähligen Wärme ohne anstossende äusserliche Luft hernehmen muß, sich ausbreiten müsse, ist dem Laufe der Natur (a) mehr als zu gemäß. §. XXXIV. Daß aber einige Cörper; so bey den so genannten Vampirs gelegen, schon verweset befunden worden, zeigt weiter nichts an, als daß dieselben bey eröfneten Schweis-Löchern in ordentlichen Umständen des Todes verblichen. Cessante caussa, cessat effectus. §. XXXV. Es wäre demnach zu wünschen, daß man ins künftige genauere Nachricht von den Vampirs einzöge, den Zustand der Seuchen und Kranckheiten deutlich beschriebe, die Cörper wohl besichtete, ehe sie begraben werden, und insonderheit die ausgegrabenen Cörper an die freye Luft stellete und alsdenn wahrnähme, was sich mit ihnen zutrüge. Zu mehrer Sicherheit sollte sich niemand mit dem Bluhte der Vampirs beschmieren, von keinem angestecktem Viehe essen, vielweniger sich an das überflüßige Opium und die Mehrleins von den Vampirs gewehnen. Denn so bald man den (a) CHRISTIAN WOLF in nützlichen Versuchen zur Erkänntnis der Natur und Kunst. P.I. c.5. §.146. p.387. sqq. & c.8. §.211. p.567. P.II. c.8. §.106. p.293.sqq.
elaterem, den man von einer mähligen Wärme ohne anstossende äusserliche Luft hernehmen muß, sich ausbreiten müsse, ist dem Laufe der Natur (a) mehr als zu gemäß. §. XXXIV. Daß aber einige Cörper; so bey den so genannten Vampirs gelegen, schon verweset befunden worden, zeigt weiter nichts an, als daß dieselben bey eröfneten Schweis-Löchern in ordentlichen Umständen des Todes verblichen. Cessante caussa, cessat effectus. §. XXXV. Es wäre demnach zu wünschen, daß man ins künftige genauere Nachricht von den Vampirs einzöge, den Zustand der Seuchen und Kranckheiten deutlich beschriebe, die Cörper wohl besichtete, ehe sie begraben werden, und insonderheit die ausgegrabenen Cörper an die freye Luft stellete und alsdenn wahrnähme, was sich mit ihnen zutrüge. Zu mehrer Sicherheit sollte sich niemand mit dem Bluhte der Vampirs beschmieren, von keinem angestecktem Viehe essen, vielweniger sich an das überflüßige Opium und die Mehrleins von den Vampirs gewehnen. Denn so bald man den (a) CHRISTIAN WOLF in nützlichen Versuchen zur Erkänntnis der Natur und Kunst. P.I. c.5. §.146. p.387. sqq. & c.8. §.211. p.567. P.II. c.8. §.106. p.293.sqq.
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elaterem, den man von einer mähligen Wärme ohne anstossende äusserliche Luft hernehmen muß, sich ausbreiten müsse, ist dem Laufe der Natur (a) mehr als zu gemäß.
§. XXXIV.
Daß aber einige Cörper; so bey den so genannten Vampirs gelegen, schon verweset befunden worden, zeigt weiter nichts an, als daß dieselben bey eröfneten Schweis-Löchern in ordentlichen Umständen des Todes verblichen. Cessante caussa, cessat effectus.
§. XXXV.
Es wäre demnach zu wünschen, daß man ins künftige genauere Nachricht von den Vampirs einzöge, den Zustand der Seuchen und Kranckheiten deutlich beschriebe, die Cörper wohl besichtete, ehe sie begraben werden, und insonderheit die ausgegrabenen Cörper an die freye Luft stellete und alsdenn wahrnähme, was sich mit ihnen zutrüge. Zu mehrer Sicherheit sollte sich niemand mit dem Bluhte der Vampirs beschmieren, von keinem angestecktem Viehe essen, vielweniger sich an das überflüßige Opium und die Mehrleins von den Vampirs gewehnen. Denn so bald man den
(a) CHRISTIAN WOLF in nützlichen Versuchen zur Erkänntnis der Natur und Kunst. P.I. c.5. §.146. p.387. sqq. & c.8. §.211. p.567. P.II. c.8. §.106. p.293.sqq.
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Zitationshilfe: | Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/114>, abgerufen am 16.07.2024. |